Alle heiligen Zeiten taucht ein Handy auf, das die Mobiltelefon-Industrie für immer verändert. Ob durch Design, Ausstattung oder eine Kombination aus beidem, diese seltenen Geräte stechen aus der Masse heraus und lenken das Handyuniversum in eine komplett neue Richtung. Um es gleich zu sagen: Das Samsung Galaxy Nexus ist keines von diesen Geräten. Es beschreitet zwar neue Wege und sorgt bei Android-Fans mit unzähligen neuen Features für Entzückung – aber ein Quantensprung ist es nicht.
Bevor wir jetzt mit bösen Leserbriefen überschüttet werden: Mit Ice Cream Sandwich wird Android sicherlich deutlich erwachsener, und als wir bei der offiziellen Vorstellung in Hong Kong letzten Monat die endlose Feature-Liste gesehen haben, wirkte die vierte Android-Version fantastisch. Jetzt haben wir das neue Google-Betriebssystem in die Finger bekommen. Und tatsächlich, es ist auch wirklich fantastisch – gelegentlich allerdings auch ein fantastisches Durcheinander. Aber der Reihe nach.
Design
Vor ein paar Jahren konnte man sich wunderbar darüber lustig machen, dass Nokia immer und immer wieder das gleiche Handy unter anderen Namen auf den Markt brachte und jedes Mal nur Nuancen veränderte, um eine neue Ziffernkombination zu rechtfertigen. Heutzutage trifft dieser Scherz auf Samsung zu: Seit der koreanische Hersteller die Galaxy-Serie gestartet hat, sehen Samsung-Smartphones praktisch immer gleich aus. Und auch das Galaxy Nexus hat mit seinen Vorgängern einiges gemeinsam, insbesondere mit dem direkten Vorfahren Nexus S.
Das Gehäuse ist im gleichen dunklen Farbton gehalten, es gibt die gleichen, sich verjüngenden Kanten, und das Handy beschreibt eine leichte Kurve, um sich beim Telefonieren an die Kopfform anzupassen. Das Smartphone selbst ist mit 13,6 mal 6,8 Zentimetern ziemlich groß – und für unseren Geschmack fast schon zu groß. Immerhin hat sich Samsung bemüht, in der Dicke jeden Millimeter einzusparen. Herausgekommen ist dabei eine Bauhöhe von gerade einmal 8,9 Millimetern. Zum Vergleich: Das iPhone 4S ist 9,3 Millimeter dick.
Das Samsung Galaxy Nexus liegt gut in der Hand, wirkt aber aufgrund der Materialauswahl und des dünnen Gehäuses etwas zerbrechlich.
Aber auch wenn das Galaxy Nexus definitiv ein Hingucker ist, so fühlt es sich trotz eines Gewichts von 135 Gramm immer noch etwas zerbrechlich an. Das Kunststoffgehäuse vermittelt einfach nicht den wertigen Eindruck, wie wir ihn beim iPhone 4S oder beim Droid Razr schätzen. Die „Hyperskin“ genannte Strukturierung der aus Plastik gefertigten Rückseite verbessert die Haptik zwar ein wenig, kommt aber nicht an das Kevlar heran, das wir beim Razr so schätzen – und auch nicht an das Glas des iPhones.
Auf der rechten Seite des Gehäuses befinden sich der Ein/Aus/Lock-Taster und drei Metallkontakte, die später einmal die Verbindung zu einem Dock herstellen sollen. Gegenüber bringt Samsung einen Wippschalter zum Anpassen der Lautstärke unter. Unten am Handy schließlich sitzen die Micro-USB-Buchse zum Aufladen des Akkus und Übertragen von Daten sowie die Standard-3,5-Millimeter-Klinkenbuchse. Kamera inklusive Foto-LED befinden sich am oberen Ende auf der Rückseite.
Neueste Kommentare
9 Kommentare zu Samsung Galaxy Nexus im Test: 4,65-Zoll-Smartphone mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich
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Quantensprung
Der Autor möge bitte das Wort quantensprung nachschlagen.
Falsches Handy
Das letzte Smartphone beim Grössenvergleich ist nicht das SII! Das SII ist schmaler und eleganter. Ich denke, es ist das Galxy Note…
Falsch
Die Bildunterschrift stimmt nicht. Es war schon immer ohne weiteres möglich Ordner auf dem Homescreen anzulegen. Nicht so schön wie jetzt aber problemlos möglich. Langes drücken auf den Homescreen -> Ordner anlegen.
Bitte korrigieren.
Gehäuse
Der Vergleich des Gehäuse mit dem iPhone und dem Droid Razr ist ja ganz nett, aber vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass beide Vergleichsgeräte KEINEN Wechselakku haben und der Hersteller da ganz andere Maßstäbe beim Gehäusebau anwenden konnte. Klar, dass sich das auf die Materialwahl auswirkt. Bei einem Wechselakku ist der Akku an sich dicker und das Gerät braucht quasi eine zweite Hülle unter dem Akkudeckel.
Menütaste
Zu der Menütaste – mal oben, mal unten: Seit Honeycomb gibt es neue Vorgaben für das Menü (und eine neue API). Der Button ist seit dem oben rechts. Für alte Apps, die noch nicht angepasst sind, blendet Android unten den herkömmlichen Menüknopf ein. Das war auch schon unter Honeycomb so.
Lern mich Deutsch …
Bei c-net ist wohl nicht der Dativ nicht dem Genitiv sein Tod (Bastian Sick), sondern dem Nominativ.
Was ist das für ein Deutsch?
"Und ohne dem neuesten Android ist das …"
Brrrrrrrrrrr!
Davon abgesehen: Weiß eigentlich jemand warum die "Original"-Google-Smartphones IMMER ohne Kartenslot sind?
Wenn dann von Hause aus satt Memory drin wär (so dass die gesamte MP3-Sammlung und ein paar Filme darauf passen), wäre es ja OK.
Aber 16GB ist viel zu wenig, 32GB ist nur angekündigt und reicht (mir) leider auch nicht.
Schade eigentlich.
Wischi-Waschi
Folgendes stimmt nicht:
"Aber es gibt beispielsweise keinerlei Hinweise darauf, dass sich Benachrichtigungen im Notifications-Menü einfach wegwischen lassen – und dieses Feature gibt es auch sonst nicht im Betriebssystem"
Das Wegwischen funktioniert auch im Recent Apps-Menü und bei den Browser-Tabs.
Fehlender MicroSD Slot
Leider ist beim Test ganz untergegangen, dass im Vergleich zum Nexus One oder anderen Geräten der Kartenslot komplett fehlt. Die 16 GB Variante kostet 500 EUR, die 32 GB Variante 600 EUR… 100 EUR für 16 GB sind Wucher und einfach nur dreist. Die Erweiterbarkeit oder einfach der Tausch der Karte/die Archivierung von Apps sind so nicht möglich.
Auch das Problemlose Einspielen von Images wird so erschwert, wenn das Gerät mal nicht mehr startet und man keine Karte extern bespielen kann.
Auch die Kamera ist noch zu gut weggekommen – unscharf und verwaschen, Falschfarben und nur 5 Megapixel. NFC und LTE sind nett, aber Bluetooth 3.0 wäre besser gewesen.
Für ein Flagschiff zu diesem Preis hätte ich mehr erwartet und auch die Wertigkeit des Gehäuses ist nicht optimal. Man kann auch bei einem Wechselakku Alu oder Carbon verwenden…
Das die Menütasten jetzt im Bildschirm ausgeführt sind, ermöglicht natürlich kontextsensitive Änderungen, separate Taster oder Sensortasten hätten aber den Vorteil gehabt, dass die einheitliche Bedienung erhalten geblieben wäre, dass man auch blind bestimmte Funktionen an festen Positionen hätte und … der Bildschirm verbraucht wesentlich mehr Akkuleistung als drei Tasten.
Der große Nachteil bei Android bleibt, dass Google mit jeder Version seine nicht vorhandenen UI-Guidelines auf den Kopf stellt und die Hersteller dann noch ihre eigenen Oberflächen drüberstülpen, was Updates (Google hat mal mit 18 Montaten Update Garantie geworben) ad absurdum führt.
Ich sage nur HTC Desire Desaster. Daher muss ich sagen, dass Apple mit iOS und selbst Microsoft mit Windows Phone den konsistenteren Bedienansatz hat. Google ist eher ein Hacker Telefon von Kindern programmiert für Kinder. Inkonsistent bis ins letzte Pixel und jedes Gerät ist anders schlecht implementiert.
Artikel aktualisiert?
An den Autor:
im Artikel schreiben Sie, das er aktualisiert wird, wenn sie weitere Tests gemacht haben (z.B. Akkulaufzeit). Nach vier Monaten ist noch nichts aktualisiert worden. Der Akku hält wohl recht lange 😉