Fußball-EM 2012: Überwachungssystem Indect steht in der Kritik

Überwachung bei der Fußball-EM

Das Überwachungssystem Indect (Intelligent Information System Supporting Observation, Searching and Detection for Security of Citizens in Urban Environment) hat das Ziel, eine präventive Polizeiarbeit zu ermöglichen. Dafür werden Videoaufzeichnungen von mehreren Überwachungskameras automatisch ausgewertet. Personen, die sich laut Indect auffällig verhalten, werden elektronisch überprüft. Dies schließt Handyortung, Daten von sozialen Netzwerken wie Facebook & Co. sowie Polizeidateien mit ein. Nachdem die Daten ausgewertet sind, entscheidet Indect selbständig, ob eine weitere Überwachung der verdächtigen Person nötig ist oder nicht.

In Polen soll das Überwachungssystem bei der kommenden Fußball-Europameisterschaft getestet werden. Alexander Alvaro, FDP-Abgeordneter im Europaparlament, kritisierte jedoch den geplanten Einsatz: „Das Vorgehen widerspricht allen Datenschutzbestimmungen und ist in Deutschland eindeutig verfassungswidrig“. Beispielsweise stuft das System Menschen schon als „verdächtig“ ein, wenn sie ein Auto näher betrachten. So mancher Bewunderer anderer Kraftfahrzeuge könnte so schnell als potentieller Autodieb deklariert werden.

An dem Projekt, das von der Europäischen Union im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms finanziert wird, arbeiten 17 Forschungseinrichtungen, Konzerne und Polizeibehörden unter Führung der Technischen Universität Krakau. (Bild: Marc Antón)

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