Rechts oben neben dem Bildschirm gibt es eine praktische Taste, die mit dem seitlich angebrachten Umschalter entweder zum Wechseln zwischen automatischem und manuellem Fokus oder zum Speichern der Belichtung dient. Rechts oben auf der Rückseite schließlich bringt Sony noch eine dedizierte Aufnahmetaste für den Videomodus unter. Mittig rechts neben dem Bildschirm schließlich sitzt ein drehbares Vier-Wege-Pad mit mittiger Funktionstaste. Direkt darüber und darunter befinden sich zwei weitere Funktionsbuttons. Auf dem Display wird jeweils angezeigt, welche Funktion diese drei unbeschrifteten Tasten gerade ausführen – ebenso gibt es übrigens auch für die beiden Einstellrädchen eine Anzeige für die aktuelle Belegung.

Sowohl die mittlere als auch die Nach-Rechts-Taste des Vier-Wege-Pads und die beiden darüber und darunter liegenden Tasten lassen sich in ihrer Funktion konfigurieren. Allerdings gibt es dabei ein paar Ecken und Kanten. So lassen sich Blitzmodus oder Blitzbelichtungskorrektur beispielsweise nur auf den mittleren Button des Vier-Wege-Pads legen, der in der Werkseinstellung aber durchaus sinnvoll dem virtuellen Modusrädchen zugewiesen ist. Immerhin: Für diesen Button ist eine Mehrfachbelegung mit bis zu fünf Parametern möglich. Bei aktivierter Mehrfachbelegung steht dann jedoch der Aufnahmemodus nicht mehr zur Verfügung. Den muss man dann zwangsläufigerweise auf eine der drei anderen Funktionstasten legen. Bis man die NEX-7 so an seine Bedürfnisse angepasst hat, dauert es.

Viele Tasten auf der Rückseite der NEX-7 lassen sich nach Belieben konfigurieren - fast jedenfalls.
Viele Tasten auf der Rückseite der NEX-7 lassen sich nach Belieben konfigurieren – fast jedenfalls.

Alternativ kann man sich natürlich auch durch das Menüsystem zu der jeweiligen Funktion hangeln. Nachdem Sony der Kamera passend zu ihren (semi-)professionellen Ambitionen allerdings ein lobenswert ausführliches Sammelsurium an Einstellungen spendiert hat, wirkt das von den NEX-Kameras aus dem Einsteiger-Segment entliehene Interface gnadenlos überfrachtet. Bis man hier die richtige Option gefunden hat, ist ein spontanes Motiv auf der Straße längst über alle Berge. Darum: Einstellen lohnt sich.

Apropos lobenswert: Obwohl sie sich an fortgeschrittene Knipser richtet, erklärt die Sony NEX-7 bei jedem Menüpunkt bereitwillig, wofür er gut ist. Bei ausgegrauten Einstellungen dagegen gibt es wenig Infos: Hier wird der Nutzer teilweise mit einem „Diese Funktion ist zur Zeit deaktiviert“ abgewiegelt. Warum, das wird leider nicht verraten. Und so muss man sich dann auf die eine oder andere Schnitzeljagd durch die Menüs gefasst machen. Schade, das kann nämlich die kleinere, ältere und günstigere Schwester NEX-C3 besser. Aber gut, hier sorgt möglicherweise noch ein Firmware-Update für Abhilfe.

Immerhin, von den jüngeren Schwestern hat die NEX-7 die Peaking-Funktion geerbt, die beim manuellen Fokussieren den scharfen Bildbereich durch farbig markierte Kanten anzeigt. Zusammen mit dem herausragenden elektronischen Sucher eignet sich die Kamera so ausgezeichnet für Freunde des händischen Scharfstellens. Wer noch alte, manuelle Objektive besitzt und diese mittels Adapter an der NEX-7 nutzen möchte, wird hier garantiert glücklich.

Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der linken Seite des Gehäuses. Hier gibt es eine 3,5-Millimeter-Mikrofon-Buchse, einen USB-Port sowie einen HDMI-Ausgang. Auf der Unterseite des Gehäuses schließlich bringt der Hersteller eine Klappe unter, hinter der sich die Fächer für Stromspeicher und Speicherkarte befinden. Leider kommt der Akku mit einer Kapazität von 1080 Milliamperestunden auf eine Laufzeit von lediglich 335 Fotos. Aber bei einem derart kompakten Formfaktor muss man eben den einen oder anderen Kompromiss hinnehmen. Nachdem sich der Speicherkartenslot auf der Unterseite des Gehäuses befindet, lässt sie sich außerdem bei größer dimensionierten Stativplatten nicht austauschen, wenn diese an der NEX-7 montiert sind. Das klingt zwar nach Erbsenzählerei, doch wenn sich eine Kamera „professionell“ auf die Fahne schreibt, muss sie sich eben auch mit entsprechenden Maßstäben messen lassen.

Mikrofon-, USB- und HDMI-Anschluss sitzen auf der linken Seite des Gehäuses.
Mikrofon-, USB- und HDMI-Anschluss sitzen auf der linken Seite des Gehäuses.

Unterm Strich überzeugt die Sony NEX-7 in puncto Design und Haptik. Die Kamera macht einen herausragend verarbeiteten Eindruck. Sämtliche Tasten und Rädchen fühlen sich hervorragend an. Doch obwohl es unzählige Möglichkeiten und Freiheiten gibt, die Digicam an den persönlichen Geschmack anzupassen, bleibt unterm Strich ein etwas fader Beigeschmack, was die Menüs angeht. Das von den Vorgängerinnen NEX-(C)3 und NEX-5(N) bekannte Interface wurde mit zahlreichen neuen Features aufgebohrt und wirkt damit leider überfrachtet und -fordert.

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