Mit dem HTC One X ist nun nach dem bereits getesteten One S bereits das zweite der drei auf dem Mobile World Congress vorgestellten Smartphones in der Redaktion angekommen. Während wir den Testbericht zum HTC One S bereits veröffentlicht haben, ist der für das One X noch in Arbeit und steht für die nächsten Tage aus. Aber während unserer Tests sind wir bereits über einen interessanten Punkt gestolpert, den wir bereits jetzt vorab veröffentlichen.
Obwohl das HTC One X mit seinem Quad-Core-Prozessor von Nvidia das Gerät mit der höheren Rechenleistung ist (beziehungsweise sein sollte), wird es in allen üblichen Benchmarks von seinem kleinen Bruder One S mit Dual-Core-Prozessor von Qualcomm überholt. Das Argument, dass der Chip im X ja auch eine höhere Display-Auflösung befeuern muss, gilt nur im Falle des Android-Benchmarks Quadrant, wo dieser Effekt tatsächlich zum Tragen kommt. Den GLBenchmark lassen wir allerdings Offscreen laufen, also unabhängig von der Auflösung – und Browsermark und Peacekeeper testen ausschließlich die Leistungen des Browsers sowie der JavaScript-Engine. Die konkreten Messergebnisse zeigt die folgende Tabelle.
HTC One S und HTC One X im Benchmark-Vergleich
Benchmark-Vergleich | HTC One S | HTC One X |
GLBenchmark 2.1 Egypt offscreen | 57 fps | 63 fps |
GLBenchmark 2.1 Pro offscreen | 98 fps | 90 fps |
Rightware Browsermark | 96716 Punkte | 92443 Punkte |
Peacekeeper | 493 Punkte | 354 Punkte |
Quadrant 1.1.2 | 4559 Punkte | 3407 Punkte |
Quadrant 2.0 | 5011 Punkte | 4675 Punkte |
Hauptgrund für die auf den ersten Blick enttäuschende Leistung des One X: Die meisten Apps und Benchmarks sind schlicht nicht daraufhin optimiert, die vier Prozessorkerne auch tatsächlich einzusetzen. Stattdessen nutzen sie gerade mal einen oder vielleicht zwei für die rechenintensiven Aufgaben, und in diesem Fall scheint der Qualcomm-Chip trotz mit 1,5 GHz gleicher Taktfrequenz einfach schneller zu sein. Für die Praxis bedeutet das aber auch, dass dieser Effekt nicht nur bei den synthetischen Benchmarks, sondern auch bei fast allen anderen Anwendungen zum Vorschein kommt – denn nur die wenigsten Anwendungen im Android Market benötigen überhaupt eine so hohe Rechenleistung, und dann sind sie häufig nicht darauf ausgelegt, sie tatsächlich über mehrere Rechenkerne zu verteilen. In der Praxis kommt allerdings bei Multitasking oder dem Einsatz mehrerer Anwendungen zur gleichen Zeit der Nutzen der zusätzlichen Rechenkerne zum Tragen. Unterm Strich heißt das für den größten Teil der Smartphone-Käufer aber dennoch, dass ein Quad-Core-Prozessor – Stand heute – eher für das eigene Ego denn für den produktiven Einsatz nützlich ist.
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