Pentax ist der einzige Hersteller, der derzeit zwei verschiedene spiegellose Kamera-Systeme anbietet. Die Pentax Q erblickte bereits im vergangenen Sommer das Licht der Welt und besticht durch ihr extrem kompaktes Format. Die jetzt gerade durchstartende Pentax K-01 dagegen ist die wohl sperrigste EVIL-Digicam, die es derzeit gibt. Und sie ist die erste EVIL-Digicam, die auf ein bestehendes Objektivbajonett setzt: Alle Linsen mit K-Mount, also die Linsen von Pentax‘ DSLRs und analogen Spiegelreflexkameras neuerer Bauart arbeiten mit der K-01 zusammen. Alle anderen Hersteller haben zusammen mit ihren spiegellosen Systemen ein neues Objektivsystem eingeführt.

Design & Ausstattung

Ganz unabhängig davon, ob man sich mit dem Aussehen der Pentax K-01 anfreunden kann oder nicht, hat das Design ein paar Unpässlichkeiten. Die Kamera ist groß und dick, da gibt es nichts zu beschönigen. Aber da kommt man eben auch nicht dran vorbei. Denn die K-Mount-Objektive sind eben so gerechnet, dass die mit einem hohen Abstand zum Bildsensor montiert werden, besitzen also ein hohes Auflagemaß. Die Konkurrenz mit ihren eigens für die kompakten Systemkameras entworfenen Optiken setzt auf ein um zwei bis drei Zentimeter geringeres Auflagemaß – und spart dann eben entsprechend Gehäusedicke ein.

Zwischen Bajonett und Sensor herrscht bei der K-01 gähnende Leere. Bei DSLRs sitzt hier der Spiegelkasten.
Zwischen Bajonett und Sensor herrscht bei der K-01 gähnende Leere. Bei DSLRs sitzt hier der Spiegelkasten.

Dennoch ist die Kamera erstaunlich schwer, und der Griff fällt angesichts des mächtigen Gehäuses recht flach aus. Immerhin sorgt hier eine griffige Gummibeschichtung dafür, dass die Finger einen guten Halt am Gehäuse haben. Im Großen und Ganzen sind die Bedienelemente recht groß und einfach mit den Fingern zu erreichen. Aber eben auch nur im Großen und Ganzen.

Dem sehr „modernen“ Design zum Trotz verfügt die Pentax K-01 über ein ziemlich typisches Layout bei den Bedienelementen. Auf der Oberseite des Gehäuses sitzt das Modusrädchen mit den üblichen PASM- und Bulb-Modi, Motivprogrammen und Automatiken. Außerdem finden sich hier ein Videomodus sowie eine HDR-Funktion, die drei mit unterschiedlicher Belichtung geschossene Fotos in eine Aufnahme mit erhöhtem Dynamikumfang verrechnet. Rechts neben dem Modusrädchen befindet sich der in Kombination mit einem Ein/Aus-Schalter ausgeführte Auslöser. Dahinter bringt der Hersteller ein Einstellrädchen unter, das links von einer grünen Taste und rechts von einem roten Button und einem Knopf für die Belichtungskorrektur flankiert wird.

Die Pentax K-01 verfügt über einen Aufklapp-Blitz und einen Zubehörschuh. Ein elektronischer Sucher wird leider nicht unterstützt.
Die Pentax K-01 verfügt über einen Aufklapp-Blitz und einen Zubehörschuh. Ein elektronischer Sucher wird leider nicht unterstützt.

Mit den Werkseinstellungen dient der grüne Button dazu, im Programm-Modus die Balance zwischen Blende und Belichtungszeit in Richtung kürzere beziehungsweise längere Verschlusszeit zu verschieben, der rote Knopf startet die Videoaufnahme. Beide Tasten lassen sich allerdings in ihrer Funktion neu belegen. Die grüne Taste auf der linken Seite liegt jedoch ziemlich ab vom Schuss und lässt sich weder mit dem Daumen noch dem Zeigefinger bequem erreichen. Ein weiteres Problem findet sich auf der linken Seite der Kamera – hier gibt es nämlich trotz der stattlichen Gehäusegröße fast keinen Platz für die Finger der linken Hand. Und so drücken wir in der Praxis häufig mal versehentlich auf die Taste, die den integrierten Blitz nach oben schnellen lässt.

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Pentax K-01 im Test: Systemkamera-Sonderling mit gigantischer Bildqualität

  • Am 28. April 2012 um 01:29 von Loki

    K-01 und 3 Bewertungsklassen
    Als Besitzerin der K-01 behersche ich mittlerweilen das Öffnen und Schliessen der Gummiabdeckung für den SD-Kartenslot blind mit dem Daumen (einer Hand!). Auch ist man als Pentax-Besitzer (K-5) an meditatives Fokussieren gewöhnt.
    Was mich immer wieder irritiert bzw. mir wenig weiterhilft ist die Trennung der Bewertung in Digitalkamera, Kameras unter/über 1000 €. Wieviel % Bildqualität hätte die K-01 in der Klasse über 1000 € (z.B. wieviel besser ist tatsächlich die Bildqualität der Top-Modelle – lohnt sich die Anschaffung?) oder welche Kamera ist besser Panasonic GF3 oder Fuji X-10 (möchte ich meiner Tochter kaufen) oder wo wäre die neue Canon G1 X in der Klasse unter 1000 € einzuordnen – wohin sie mit ihrem APS-C-Sensor und Preis m.E. auch gehört?

  • Am 5. März 2016 um 15:19 von Jure

    You forgot to mention a

    VERY IMPORTANT FEATURE of K-1.
    It also works on other K-Pentax cameras.

    It is called „catch-in-focus“.

    This feature allows to use very old (& other) MF lenses & taking photos with them is almost fast as with other new AF lenses, because you need only to hold the trigger & turn focus ring on lenses. When object comes in right focus, camera automaticly take photos & stops when object is out of focus. With a little of practise it works realy fast.

    Turtorial
    http://www.pentaxforums.com/articles/photo-articles/catch-in-focus-tutorial.html

    Test of „catch-in-focus“ on K-1
    http://www.dpreview.com/news/9020853877/cp-2016-shooting-the-pentax-k-1-in-yokohama

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