Die MV800 ist nicht die erste Kamera, mit der Samsung eifrige Selbstportrait-Knipser anspricht. Die Koreaner haben in den letzten zweieinhalb Jahren einen ganzen Haufen ihrer sogenannten Dual-View-Kameras auf den Markt gebracht, die zusätzlich zum rückseitigen Display eine zweite Mini-Anzeige auf der Vorderseite mitbringen. Die MV800 ist allerdings das erste Modell, das sich mit einem Bildschirm zufriedengibt, der dafür wahlweise auf die Vorder- oder Rückseite geklappt werden kann – je nachdem, ob der Fotograf vor, oder hinter der Kamera steht. Klappt man das Display nur ein wenig auf, dient es außerdem auch als Stativ.
Design
Die Samsung MV800 ist etwas dicker als die meisten aktuellen Ultrakompakt-Kameras mit fünffachem optischen Zoom. Mit einer Bautiefe von 1,8 Zentimetern an der dünnsten Stelle und rund 2,2 Zentimetern am Objektiv passt sie aber immer noch bequem in die Hosentasche – zumal das Gehäuse mit 9,2 mal 5,6 Zentimetern grundsätzlich nicht besonders groß ausfällt. Die Digicam macht einen solide verarbeiteten Eindruck. Erfreulicherweise sitzt auch der Touchscreen auf der Rückseite hinter einer Glasscheibe, was bei einer Digicam in dieser Preisklasse nicht gerade üblich ist.
Die Glasscheibe über dem Bildschirm bedeutet gleichzeitig, dass es sich um ein kapazitives Touchscreen-Panel handelt. Diese Eingabetechnologie reagiert auf Druck und nicht auf Berührung und kommt beispielsweise auch beim iPhone zum Einsatz. In der Theorie verspricht das ein weiches, flottes Ansprechverhalten, doch in der Praxis macht dem Anwender hier die auf der Kamera eingesetzte Oberfläche einen Strich durch die Rechnung. Das Interface wirkt altbacken und spricht nicht so flott an, wie wir es im heutigen Touchscreen-Zeitalter gewohnt sind. Dass die 3,0 Zoll große Anzeige mit 288.000 Subpixeln (400 mal 240 Bildpunkte) nicht gerade hoch auflöst, hilft hier leider auch nicht weiter.
Das Klappdisplay der Samsung MV800 dient gleichzeitig auch als Stativ.
Rechts unten neben dem Bildschirm gibt es lediglich zwei Buttons. Der untere dient zum Wechseln in den Wiedergabemodus, der obere ist mit einem kleine Häuschen beschriftet und führt stets ins Hauptmenü, wo die Kamera insgesamt fünf mit Aufnahmeprogrammen und Features vollgestopfte Homescreens anbietet. Auf der Oberseite des Gehäuses finden sich noch der Auslöser mitsamt Zoomring sowie ein Ein/Aus-Schalter. Klappt man den Bildschirm nach oben, kommt auf der Rückseite noch ein weiterer Auslöser zum Vorschein – die Auslösetaste oben auf der MV800 ist dann nämlich nicht mehr zugänglich. Der Button lässt sich im Querformat mit der linken Hand und im Hochformat sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand bequem erreichen. Ein glatter Streifen auf der ansonsten texturierten Rückseite hilft beim Ertasten. Das war’s an mechanischen Bedienelementen – um alles andere kümmert sich das berührungsempfindliche Display.
Auf der rechten Seite des Gehäuses befindet sich eine kleine Klappe, die einen HDMI-Port sowie einen kombinierten AV- und USB-Ausgang beherbergt. Hier sitzt außerdem eine kleine Öse zum Anbringen der mitgelieferten Trageschlaufe. Das Akkufach findet sich zusammen mit dem Kartenslot hinter einem Türchen auf der Unterseite der MV800. Samsung setzt bei den Speichermedien nicht wie die allermeisten Digicams auf SD-, sondern auf microSD-Karten. Die nicht einmal Daumennagel-großen Datenspeicher gehen blöderweise noch leichter verloren als ihre SD-Kollegen. Das ebenfalls hier angebrachte Stativgewinde besteht leider aus Kunststoff und ist damit nicht gerade für die Ewigkeit gemacht. Aber die MV800 bringt das Stativ ja – zumindest teilsweise – bereits mit. Der Stromspeicher lässt sich übrigens in der Kamera selbst via microUSB-Kabel aufladen, ein externes Ladegerät ist im Lieferumfang nicht enthalten.
Auf der Rückseite befindet sich ein zweiter Auslöser – der auf der Oberseite des Gehäuses lässt sich bei aufgeklapptem Bildschirm nämlich nicht mehr erreichen.
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