Für fotografierende Smartphone-Fans ist heute ein guter Tag – aber nicht etwa, weil es ein neues, irrsinniges Digicam-Handy gibt. Stattdessen haben heute sowohl Samsung mit den Modellen NX20, NX210 und NX1000 als auch Nikon mit der D3200 Kameras angekündigt, die mit kompatiblen Mobiltelefonen kommunizieren. In beiden Fällen übertragen die Knipsen das Sucherbild auf das Smartphone, in beiden Fällen kann der Fotograf per Fingertipp auf das Display den Auslöser betätigen. Die Verbindung erfolgt sowohl bei Nikon als auch bei Samsung kabellos via WLAN – der „Draht“ in der Überschrift dieses Preview ist also sprichwörtlich zu sehen.
Die Nikon D3200 soll in Schwarz ab Mitte Mai im Handel erhältlich sein. Die hier gezeigte rote Version wird voraussichtlich dann im Frühsommer 2012 folgen. Die unverbindliche Preisempfehlung für die Kamera beträgt 599 Euro, im Kit mit dem bildstabilisierten 18-bis-55-Millimeter-Objektiv veranschlagt der Hersteller 699 Euro. Ab Werk bietet die D3200 leider keine WLAN-Unterstützung – wer das Feature nutzen möchte, muss noch einmal 59 Euro für den Funkadapter WU-1a auf den Tisch blättern. Damit bewegt sich die Kamera zwischen der Vorgängerin D3100, die weiterhin im Handel erhältlich sein wird, und dem größeren Modell D5100.
Für eine DSLR sehr leicht: Mit Kitobjektiv, Akku und Speicherkarte bringt die Nikon D3200 gerade einmal 770 Gramm auf die Waage.
Design
Das erste, das uns bei der Nikon D3200 auffällt, ist ihr geringes Gewicht. Ohne Objektiv wiegt die Kamera gerade einmal 505 Gramm – und ist dennoch gut ausbalanciert. Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich ein 3,0 Zoll großes Display, das leider nicht beweglich aufgehängt ist. Das gibt es dann erst beim größeren Modell D5100.
Im Inneren des Gehäuses steckt ein 24,2-Megapixel-CMOS-Sensor im APS-C-Format, das bei Nikon DX-Format heißt. Vermutlich handelt es sich dabei um denselben Sensor, den Sony auch in der NEX-7 und den SLT-Modellen A65 und A77 einsetzt. Offiziell bestätigt der Hersteller das zwar nicht, doch in letzter Zeit haben Sony und Nikon öfters bei den Bildsensoren ihrer Kameras zusammengearbeitet. Die D3200 bietet eine maximale Empfindlichkeit von ISO 6400, die sich im erweiterten Bereich noch auf ISO 12.800 steigern lässt.
Links vom Display hat sich die D3200 gegenüber der D3100 praktisch nicht verändert. Allerdings wurde der Live-View-Schalter rechts oben neben dem Bildschirm durch eine Taste ersetzt, und die dort eingelassene dedizierte Videotaste findet jetzt auf der Oberseite ihren Platz.
Um die Daten des Bildsensors kümmert sich schließlich der EXPEED-3-Bildprozessor. Die maximale Serienbildgeschwindigkeit beträgt vier Fotos pro Sekunde. Das ist minimal schneller als bei der Vorgängerin, angesichts der deutlich höheren Auflösung aber definitiv beachtlich.
Wie es sich für eine Spiegelreflexkamera in diesem Preisbereich gehört, bietet die D3200 von Vollautomatik bis manuellem Modus alle Aufnahmeprogramme, die sich Einsteiger und ambitionierte Amateure nur wünschen können. Außerdem stehen eine eine Reihe von Bildeffekten zur Verfügung, beispielsweise Fisheye-, Schwarzweiß- oder Miniatur-Effekt. Und auch nach der Aufnahme von Fotos bietet die Kamera noch eine Reihe von Bildbearbeitungsmöglichkeiten, darunter Farbkorrektur, Belichtung und Rote-Augen-Entfernung.
Das Modusrädchen auf der Oberseite wirkt hochwertiger und ist erfreulicherweise etwas schwergängier als bei der Vorgängerin.
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