Bereits zum Mobile World Congress waren die Hoffnungen groß, dass die Koreaner ihr neues Highend-Modell ins Rennen schicken würden. Schließlich hatten auch das Galaxy S2 und sein Vorgänger Galaxy S in Barcelona das Licht der Welt erblickt. Damals gab es allerdings eine Enttäuschung, und umso gespannter warten wir jetzt auf die nächste Woche.
Riesendisplay mit Riesenauflösung?
Beginnen wir beim Design des herbeigesehnten Smartphones. Die größte Stärke der Flaggschiffe aus der Galaxy-Serie waren ihre Displays – gewaltige Glaspanel, die den Großteil der Front einnehmen und dort dank OLED-Technologie ein wahres Feuerwerk veranstalten. Die 4,3 Zoll große Super-AMOLED-Plus-Anzeige des Samsung Galaxy S2 hat von allen Smartphones vermutlich die beste Farbwiedergabe und den gewaltigsten Kontrast zu bieten – auch wenn sie nicht die Detailwiedergabe der aktuellen iPhones erreicht.
Zum MWC im Februar hätten wir noch darauf gewettet, dass das Galaxy S3 mit dem gleichen Panel kommt wie das Galaxy Nexus, das über ein gestochen scharfes 720-mal-1280-Pixel-Display mit 16 Millionen Farben und 4,6 Zoll Diagonale verfügt. Bei BGR sind allerdings technische Daten aufgetaucht, die dem Smartphone einen 4,8-Zoll-Bildschirm mit Full-HD-Auflösung zuschreiben. Wenn dieser so hell und kontrastreich wäre wie die Anzeige des S2, dürfte Samsung sogar Apple alt aussehen lassen. 1080 mal 1920 Pixel auf 4,8 Zoll entsprächen allerdings einer Pixeldichte von 459 Pixel pro Inch. Damit wäre das Display deutlich feiner als das 326-PPI-Panel des iPhone 4 (S), das sich Apple zufolge bereits an der Grenze zur Auflösungsfähigkeit des menschlichen Auges bewegt – und in der Praxis etwas sinnlos.
Ebenfalls gegen ein Full-HD-Display spricht ein Bericht von Pocketnow, dem zufolge das Galaxy S3 bereits gebenchmarkt wurde – mit einem 720p-Display. Außerdem hat Recombu einen Online-Shop entdeckt, bei dem man das Galaxy S3 mit dem Beinamen GT-I9300 bereits vorbestellen konnte. Und die vietnamesischen Kollegen von Tinhte wollen das neue Flaggschiff mit einem 4,65-Zoll-720p-Display sogar bereits in die Finger bekommen haben. Während die meisten Gerüchte von einem Super-AMOLED-Plus-Display sprechen, bescheinigt ein Eintrag auf Amazon.de dem Smartphone „nur“ ein Super-AMOLED-Panel – was wiederum für eine höhere Auflösung sprechen könnte.
Das Galaxy S3 wird vermutlich einen ähnlichen Formfaktor bekommen wie das hier gezeigte Samsung Galaxy Nexus.
Die Zeichen sprechen also für ein 4,65 Zoll großes Display mit 1280 mal 720 Pixeln – und 316 ppi. Mit einem Full-HD-Display würden die Koreaner allerdings für einen Paukenschlag sorgen – ungeachtet dessen, ob das menschliche Auge mit der Pixelzahl überhaupt mitkommt oder nicht. Schließlich will man ja vorab bereits mit dem iPhone 5 konkurrieren, das irgendwann in den nächsten Monaten erscheinen wird.
Außerdem kursieren Gerüchte, dass das Galaxy S3 das erste Samsung-Smartphone mit einem 3D-Display werden könnte. Wenn dem so wäre, dürfte man wohl auch eine Doppel-Kamera für die Aufnahme von 3D-Fotos erwarten sowie ein paar raffinierte Änderungen beim Interface, um der dritten Dimension Rechnung zu tragen. Nachdem HTC und LG mit dem Evo 3D und dem Optimus 3D eher Schiffbruch erlitten denn gewaltige Erfolge gefeiert haben, würden wir nicht mit einem autostereoskopischen Display bei den Koreanern rechnen.
Gebogenes Display?
Eine weitere spannende Möglichkeit beim Design wäre, dass Samsung auf ein gebogenenes Display setzt. Letzten Oktober haben die Koreaner noch getönt, 2012 ein Gerät mit flexiblem OLED-Display (FOLED) auf den Markt bringen zu wollen, angeblich sogar eher Anfang als Ende des Jahres.
Nachdem OLED-Bildschirme ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen, benötigen sie weniger Energie und sind schlanker als traditionelle LC-Displays. Außerdem ist es möglich, sie auf flexible Materialien aufzubringen und somit zu bieten oder sogar aufzurollen – im laufenden Betrieb.
Wenn das Galaxy S3 tatsächlich einen FOLED-Bildschirm haben sollte, sind alle Design-Spekulationen über den Haufen geworfen. Schließlich wäre es ziemlich sinnlos, ein biegsames Panel in ein altbackenes, rechteckiges Gehäuse zu kleben. In diesem Falle würden wir mit einer Neuauflage der Nokia-Banane rechnen – dieses Mal aber mit einem riesigen Display. Abgefahrenere Varianten wie ausroll- oder ausziehbare Displays halten wir (noch) für unrealistisch.
Unsere Kollegen von CNET UK stehen außerdem mit einem Insider der Telekommikationssparte in Kontakt, dem zufolge man keine allzu hohen Hoffnungen für radikale Designänderungen hegen sollte. Das S3 wird ein eher moderates Upgrade zum S2 dargestellen, ähnlich wie es das iPhone 4S zum iPhone 4 war, so die Quelle. Natürlich gibt es dennoch gewaltig Spielraum für massive Leistungssteigerungen und gigantische Displays. Aber eine Revolution erwarten wir beim Design unterm Strich nicht. Samsung wird sich außerdem hüten, mit die breite Masse mit abgefahrenen Experimenten zu verprellen.
Anstelle von flexiblen Materialien erhoffen wir uns dagegen etwas bei der Wertigkeit. So könnte anstelle von Plastik möglicherweise Keramik zum Einsatz kommen, wenn man der Gerüchteküche auf Twitter Glauben schenken darf. HTC konnte uns beim One S beispielsweise in puncto Materialien und Wertigkeit in Begeisterung versetzen.
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