Display
Kommen wir zu den technischen Details der Anzeige. Die Diagonale kennen wir schon, und die Auflösung können wir uns denken: 1280 mal 720 Pixel, also HD-ready – und damit exakt so viel, wie die Konkurrenten in diesem Größen- und Preisumfeld inklusive Galaxy Nexus, Galaxy Note und HTC One X auch zu bieten haben. In Anbetracht der Größe kann sich die Auflösung durchaus sehen lassen. Das iPhone-Display hat zwar im Verhältnis zur Fläche noch mehr Pixel und stellt Texte und Bilder damit noch schärfer dar, aber der Unterschied ist so gering, dass er selbst im direkten Vergleich nicht auffällt.
Außerdem freuen wir uns über das Super-AMOLED-Panel. Die Anzeigetechnik überzeugt wie gehabt mit kräftigen, leuchtenden Farben, perfekten Kontrasten und uneingeschränkten Blickwinkeln – wow! Aber leider setzt Samsung hier nicht die Super-AMOLED-Plus-Technik ein, die beim Vorgänger zum Einsatz kam. Das bedeutet, dass das Display wieder auf der PenTile-Matrix basiert – und damit, dass jedes einzelne Pixel nicht aus drei, sondern nur aus zwei Subpixeln besteht. In der Praxis kann also ein einzelner Bildpunkt nicht jede beliebige Farbe annehmen. Dafür sind zwei benachbarte Bildpunkte nötig. Und das bedeutet in der Praxis, dass die Darstellung von Linien, Buchstaben und so weiter trotz der nominell hohen Auflösung nicht so gestochen scharf ist wie bei LC- oder Super-AMOLED-Plus-Displays.
Das ist zwar schade, aber fairerweise müssen wir dazu sagen: Die Masse der potentiellen Käufer wird diesen Punkt wohl gar nicht erst bemerken. Trotz dieses kleinen Hakens kann sich das Display mehr als nur sehen lassen.
Ausstattung
12 Megapixel! Das munkelte man im Vorfeld, aber genauso wie beim Keramikgehäuse heißt es hier: Fehlanzeige. Wie der Vorgänger, das iPhone und die gesammelte Konkurrenz in diesem Umfeld knipst das Galaxy S3 mit 8 Millionen Pixeln. Das muss nicht schlecht sein, denn wie sich inzwischen herumgesprochen hat, sind Megapixel nicht alles – und wenn die Anzahl der Bildpunkte steigt, ohne, dass die Sensorgröße mitwächst, geht sogar die Bildqualität in den Keller.
Dafür haben die Koreaner aber an anderer Stelle Hand angelegt und der Auslöseverzögerung den Kampf angesagt. Beziehungsweise sie besiegt: Angeblich gibt es jetzt gar keine mehr. Tatsächlich wirkte der Prototyp im Test wahnsinnig schnell, aber wir benötigen zunächst ein finales Testgerät und das passende Equipment, um diese Aussage wirklich bestätigen zu können. Die Bildqualität macht einen ordentlichen Eindruck, überragend ist sie aber zumindest beim Prototypen nicht – das kann das iPhone 4S besser. Für ein endgültiges Urteil benötigen wir aber auch in diesem Fall ein Testgerät mit finaler Software.
Darüber hinaus gibt es einige weitere nette Funktionen, darunter die obligatorische Gesichts- und Lächelerkennung. Den Foto-Modus während der laufenden Videoaufnahme, den HTC bei seinen One-Modellen eingeführt hat, hat Samsung jetzt auch: Wer also Clips aufzeichnet, kann gleichzeitig Fotos abspeichern. Der neue Best-Shot-Modus nimmt beim Druck auf den virtuellen Auslöser nicht nur ein Bild auf, sondern gleich mehrere – und sucht dann automatisch das beste Bild heraus. Dabei werden Variablen wie Schärfe, Helligkeit und Lächel-Erkennung eingesetzt. Sobald die Fotos gespeichert sind, läuft eine Gesichtserkennung, die Fotos Kontakten zuordnet. Beim Blättern im Album kann der Nutzer dann durch einen Fingertipp auf das Gesicht einer Person Kurznachrichten versenden oder einen Anruf starten.
Apropos: Wer gerade mit einem Kontakt chattet und das Smartphone ans Ohr hält, startet ohne weiteres Zutun einen Anruf. Die 2-Megapixel-Frontkamera beobachtet auf Wunsch die Augen des Betrachters und hält die Display-Beleuchtung aktiv, während er ein E-Book liest oder ein Video sieht, ohne, dass eine Berührung des Touchscreens nötig wäre. Wer dabei einschläft, muss sich nicht über einen leeren Akku ärgern, denn dann schaltet sich das Smartphone ab.
All diese tollen Funktionen benötigen natürlich Strom und Rechenleistung. Für beides hat Samsung gesorgt: Ein 2100 mAh starker Energiespeicher hat überdurchschnittliche Reserven. Mit einer signifikant längeren Laufzeit als bisher rechnen wir aufgrund der großen Anzeige und der vielen Features allerdings nicht. Auf der anderen Seite sorgt der Quad-Core-Prozessor mit 1,4 GHz für ordentlich Vortrieb und eine erfreulich flüssige Bedienung. Das neue Galaxy kommt uns so schnell wie kaum ein anderer Android vor. Genaue Leistungsdaten folgen, sobald uns das finale Testgerät vorliegt.
Das Galaxy S3 kommt standardmäßig mit 16 GByte Speicher, der per microSD-Karte erweiterbar ist. Der Hersteller hat auch Varianten mit 32 und 64 GByte angekündigt, aber ob diese den Weg nach Deutschland schaffen werden, steht noch nicht fest. Apropos: Während sich andere Länder über die Unterstützung des UMTS-Nachfolgers LTE freuen dürfen, müssen wir mit dem langsameren HSPA auskommen. Flottes WLAN, Bluetooth 4.0 und NFC gibt es aber auch hierzulande – danke.
Neueste Kommentare
7 Kommentare zu Plastikbomber mit Turbo-Boost: Samsung Galaxy S3 im Vorab-Test
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samsung galaxy s3 – Fakten zur Bildschirmauflösung
in allen Berichten wird die "tolle Auflösung" des Samsung Galaxy S 3 gelobt. Natürlich ist klar, dass ein größerer Bildschirm meistens auch mehr Pixelpunkte hat, wenn man alle zusammenzählt, als ein kleinerer Bildschirm (wie der des iPhone), weil auf die größere Fläche eben mehr Punkte darauf passen. Doch das sagt leider wenig über die tatsächliche Schärfe der Abbildung aus, denn die läßt sich objektiv nur in dpi / ppi messen, also in Punkte pro (Kubik-) Inch! Bei der tatsächlichen Schärfe ist – oder war ? – der Bildschirm des iPhone bisher ungeschlagen (326 ppi), seit nunmehr drei Jahren. Hat also Samsung diesen objektiv messbaren Vorsprung jetzt – nach drei Jahren – endlich aufgeholt, oder ist der Bildschirm wieder nur größer aber nicht so scharf wie der des iPhone ??? Und offenbar wollen auch immer noch einige Leute ihr Smartphone mit einer Hand bedienen und in die Hosentasche stecken können – genau gesagt über 32 Millionen (iPhone) im letzten Quartal … diese Zahl wird auch das Galaxy S3 nie erreichen, trotz – oder wegen der Größe seines Bildschirms.
Samsung Galaxy S 3: Rätsel um Displayschärfe gelöst
das Super – AMOLED – Display ist zwar wieder größer als das Display des iPhone 4/4S, es bildet aber nicht so scharf ab,
denn es kann pro Quadrat-Inch "nur" 306 Punkte (ppi) abbilden.
Das iPhone Display bildet hingegen 326 ppi ab und ist damit seit nunmehr ungeschlagen der schärfste Bildschirm in einem Smartphone.
Das sind die nüchternen, objektiven Fakten.
AW: Samsung Galaxy S 3: Rätsel um Displayschärfe gelöst
hehe na nimm mal deine APPLE brille ab und schau dir die XPERIA S von SONY an;) es hat bis jetzt auf eine 4,3 zoll display die höchste PPI!!! 346 PPI, falls du es in zahlen haben willst :p
AW: Samsung Galaxy S 3: Rätsel um Displayschärfe gelöst
Klar 1000 ppi wären noch mehr, stellt sich nur die Frage ob ein menschliches Auge bei normalem Gebrauch den Unterschied sehen kann.
Ein Formel 1 Auto hat auch mehr PS und ist schneller als ein Golf, um damit zum Einkaufen in die Innenstadt zu fahren, nützt mir das alles nichts.
Plastikbomber
Als S2-Nutzer kann ich mich mit der hier gelobten runderen Form nur sehr schwer anfreunden. Ich finde die etwas eckigere Form des S2 wesentlich eleganter!
Ebenso geht es mir mit den glatten Plastikflächen. Die feine Struktur im Akku-Deckel des S2 ist angenehm griffig und unempfindlich für Fingerabdrücke und Fettschlieren. Dabei ist das S2 auch noch kratzunempfindlich, zumindest sind nach 1 Jahr Transport in Hosen- und Hemdtasche (2-mal aus gut 1m Höhe rausgefallen, zum Glück auf Kork-Boden) ohne Hülle noch keine Kratzer feststellbar.
Ob das die glatten Design-Oberflächen des S3 genauso überstehen, wage ich zu bezweifeln. Der Zustand des Galaxy S (gleiches Alter wie das S2) meines Sohnes spricht hier Bände.
Fazit: Vom Design und der äußeren Haptik eher ein Rückschritt gegenüber dem S2 !!!!
Relativierung
Schon lustig, wie sich die iPhone Jünger an die letzten Fakten klammern, die auf dem Papier das Galaxy S3 "schlagen". Mein Gott… ein 4,8 Zoll Display der Marke AMOLED – auch wenn es "nur" die PenTile-Technik verwendet – mit einer Auflösung über 300 dpi ist einfach ein Hingucker. Und warum regt ihr euch über die Größe des Displays auf? Wenn es euch zu groß ist, kauft es einfach nicht oder ignoriert es und versucht nicht, anderen (objektiven) Menschen eure Meinung aufzuschwatzen. Allgemein kommt es mir so vor, als ob die offensichtlichen Defizite des hoffnungslos überteuerten iPhones durch Angriffe gegen weitaus fortschrittlichere Konkurrenzprodukte (und damit meine ich nicht nur Samsung) versucht werden, zu überdecken.
Das Design des S3 ist meiner Meinung nach gut geraden. Etwas rundere Ecken steht dem Genre-Primus gut. Leider hätte Samsung die Materialauswahl besser treffen oder (wie etwa beim S2) die Haptik durch raue Strukturen erhöhen können. Aber Plastik hat nunmal auch seine Vorteile (Stabilität, Leichtigkeit, Elastizität, Funkeigenschaften).
Im Endefekt hat jedes Telefon hat seine Vor- und Nachteile. Man muss letztlich selbst entscheiden, was für ein "Handy-Typ" (Grüße an Johann König 😉 man ist. Das Gebashe gegen Android, Samsung, HTC, Windows Phone, Nokia und wie sie aalle heißen, aber auch gegen Apple bringt uns nicht weiter.
Display
@airchrono: das iphone 4 (1. mit retina display) ist nichmal 2 jahre aufm markt wie kommst du also darauf das es seit 3 jahren ungeschlagen is ??
abgesehen davon erkennt das menschliche auge keinen unterschied ab 300 ppi , wieso sollte samsung also darauf eingehen und einen sinnlosen rekord brechen ??
n full hd display mit über 400 ppi sähe nicht merklich besser aus, benötigt aber weitaus mehr leistung um die inhalte zu berechnen …