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Epson EH-TW9000W: 3D-fähiger Heimkinoprojektor mit sehr guter Leistung und Ausstattung
von Gerald Strömer und Stephen Dawson am , 18:08 Uhr
Mit aggressiver Preisgestaltung, exzellenter Performance und integrierter WirelessHD-Funktionalität ist der Heimkinoprojektor Epson EH-TW9000W ein regelrechtes Highend-Schnäppchen.
Epson hat sich zwar erst recht spät dem Trend der 3D-Projektoren angeschlossen, stieg dann aber letztes Jahr gleich mit fünf 3D-fähigen Projektoren ins Spiel ein. Der von uns getestete EH-TW9000W ist das Topmodell von Epsons 3D-fähigen Heimkinoprojektoren, bietet die beste Performance und ist dennoch zu einem überraschend niedrigen Straßenpreis von um die 3000 Euro erhältlich.
Der Heimkinoprojektor Epson EH-TW9000W [1] wird vom Hersteller mit einem Listenpreis von 3199 Euro geführt, ist am deutschen Markt aber bereits zu Preisen (lagernd) ab 2998 Euro erhältlich. Es gibt aber auch noch eine so genannte Light Power Edition, für die man Stand jetzt mindestens 3249 Euro auf den Tisch legen muss. Die günstigsten Einträge in den Preisvergleichsdiensten beginnen übrigens schon bei 2428 bzw. 3179 Euro, sind dann aber halt nicht lagernd.
Design und Ausstattung
Epson ist einer der Alteingesessenen im Projektorgeschäft – und das merkt man auch am EH-TW9000W. Der Projektor verfügt über drei proprietäre Full-HD-Panels des Herstellers, die die drei Primärfarben abdecken. Der LCD-Technik geschuldete mögliche Schwächen bei den Schwarzstufen, die es dank Epsons Verbesserungen in Sachen Panel-Design ohnehin praktisch nicht gibt, werden durch eine dynamische Iris korrigiert, die während dunkler Szenen die Lichtstärke reduziert.
Das Gerät verfügt über zwei HDMI-Eingänge sowie Komponenten-, Composite- und analoge VGA-Anschlüsse. WirelessHD ist ebenfalls an Bord. Dabei handelt es sich um einen neuen Standard, mit dem Full-HD-Inhalte – einschließlich das 3D-Format mit der nötigen doppelten Bandbreite – über kurze Distanzen auf dem 60-GHz-Band kabellos übertragen werden können. Der Projektor wird mit einem WirelessHD-Sender mit einem einzelnen HDMI-Eingang ausgeliefert und integriert den ebenfalls nötigen Wireless-HD-Empfänger direkt im Gerät selbst.
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Mit HDMI-, Komponenten, Composite- und VGA-Anschlüssen sind praktisch alle wichtigen Anschlussstandards vertreten.
Der Vorteil dieser Technik sollte offensichtlich sein: So kann man das Eingangssignal an den Projektor übermitteln, ohne ein Kabel zum Gerät ziehen zu müssen. Das dürfte sich besonders bei Deckeninstallationen als ausgesprochen praktisch erweisen.
Bezüglich der Installation zeigt sich der EH-TW9000W sehr flexibel: Er hat einen Zoom-Bereich von 2,1:1 und verfügt zudem über eine horizontale und vertikale Linsenverstellung, die allerdings manuell eingestellt werden muss.
Der Sync-Transmitter für die 3D-Darstellung ist in den Projektor integriert. Zwei aktive 3D-Shutter-Brillen werden kostenlos mitgeliefert, die von Batterien mit Energie versorgt werden. Außerdem bietet das Gerät noch einen Anschluss für die Anbindung eines optionalen externen 3D-Transmitters, wenn die Signalqualität in einer bestimmten Umgebung zu wünschen übrig lassen sollte.
2D-Performance
In Sachen 2D-Heimkinoprojektion gab es bei den alten 2D-Topmodellen von Epson nie Grund zur Klage – und der EH-TW9000W setzt diesen Trend nahtlos fort. Selbst wenn die dynamische Iris abgeschaltet ist, sind die Schwarzstufen absolut okay. Man mag schon fast nicht glauben, dass es sich bei diesem Gerät um einen LCD-Projektor handelt, wenn man noch das konstante, perlmuttfarbene graue Glühen vor Augen hat, das bei den ersten LCD-Projektoren als Schwarz verkauft wurde. Die Aktivierung der dynamischen Iris resultiert in vorwiegend dunklen Szenarien in einer zusätzlichen Schicht Dunkelheit, dank der man gewisse Details noch ein klein bisschen besser erkennen kann. Wer dieses Feature genießen will, muss sich aber auch mit einem zwar leisen, aber dennoch hörbaren Betriebsgeräusch der Iris abfinden, wenn sie sich für einen der jeweiligen Szene angemessenen Lichtdurchsatz einstellt.
Die Farben sind kräftig und kommen mit guten Standardeinstellungen. Die „Overscan“-Standardeinstellung produziert allerdings wahrhaft fürchterliche Ergebnisse, wenn man den Projektor mit Standard-Definition-Inhalten füttert: Schon bei acht Prozent schiebt diese Funktion Bilder über die Wiedergabegrenzen hinaus. Da können wir nur empfehlen: abschalten!
Der Projektor verfügt zudem über einen ganz passablen Prozessor zur Judder-Entfernung (Judder = ruckelnde Bilder), der etliche unterschiedliche Einstellungen bietet. Diese Funktion interpoliert neue Bilder, die zwischen die eigentlichen Bilder des Quellsignals gepackt werden. Auf hohen Einstellungen resultiert dies in einem extrem flüssigen, allerdings auch leicht verrauschten Playback. Da empfehlen sich eher die niedrigen Einstellungen, bei den die gröbsten Ruckler ohne sichtbare Bildstörungen entfernt werden.
3D-Performance
Obwohl der EH-TW9000W zu Epsons Erstversuchen in Sachen 3D-Technik zählt, ist seine 3D-Performance so ziemlich auf einem Niveau mit den besten LcoS-Projektoren der zweiten Generation. Um genau zu sein: Er schafft es, ein sauberes, helles Bild mit nur minimalem Crosstalk zu produzieren. Damit ist gemeint, dass man 3D-Ghosts trotz allem noch wahrnehmen kann, wenn man gezielt nach ihnen sucht. Aber sie bleiben subtil genug, so dass man nicht übermäßig von ihnen abgelenkt wird. Man sollte nicht vergessen, dass 3D-Crosstalk den gewünschten 3D-Effekt im schlimmsten Fall komplett kollabieren lassen kann. Das hat man hier allerdings nicht zu befürchten, die 3D-Darstellung ist sehr gut definiert.
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Wer auf die WirelessHD-Funktion verzichten kann, kann auch zum Epson EH-TW9000 greifen, der einen um 300 Euro günstigeren Listenpreis hat.
Der integrierte 3D-Sync-Transmitter funktioniert in unseren Tests mit absoluter Zuverlässigkeit und schickt sein Signal unsichtbar in Richtung Projektionswand, wo es zu den aktiven Brillen der Zuschauer reflektiert wird. Das Ganze scheint zudem nicht zu sehr mit anderen Fernbedienungssignalen zu interferieren.
Der Projektor akzeptiert nicht nur native 3D-Signale, sondern verfügt auch über einen 2D-zu-3D-Wandler. Dieser Wandler produziert Effekte, die manchmal sehr realistisch und manchmal auch sehr seltsam aussehen. Das dies aber letztlich eine Eigenschaft ist, die allen 2D-zu-3D-Konvertern zu Eigen ist, sollte man dies dem Epson EH-TW9000W nicht all zu sehr ankreiden. Wir würden einfach nur empfehlen, dass man die Funktion einfach abgeschaltet lässt.
Die WirelessHD-Anbindung funktioniert im Test sehr gut. Um die Probleme mit der direkten Sichtlinie im 60-GHz-Band auszuschließen, lässt das System sein Signal von nahen Oberflächen abprallen und kann durch diese Reflexion kleinere Hindernisse umschiffen. Nachdem wir das System aber unter Papier begraben oder uns zusätzlich direkt in den Weg stellen, quittiert es dann aber doch seinen Dienst. Ansonsten arbeitet die Technik auf der durch die Abmessungen unseres Testlabors auf vier Meter begrenzten Übertragungsdistanz selbst dann mit perfekter Zuverlässigkeit, wenn jemand sich zwischen Transmitter und Projektor bewegte. Das einzige Negative an diesem Setup ist eine langsamere Signalerkennung bei der Umschaltung des Signalstandards (z.B. von 1080p bei 60 Hertz auf 1080p bei 24 Hertz). Allein aus diesem Grund würden wir letztlich doch die Nutzung eines HDMI-Kabels vorziehen.
Fazit
Der Epson EH-TW9000W ist edler Heimkinoprojektor mit guter Performance und der revolutionären WirelessHD-Technik an Bord, der trotzdem preislich am unteren Ende des Spektrums der Geräte seiner Klasse angesiedelt ist und sich daher eigentlich als – relativer – Verkaufsschlager erweisen sollte.
Artikel von CNET.de: https://www.cnet.de
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[1] Epson EH-TW9000W: http://www.epson.de/de/de/viewcon/corporatesite/products/mainunits/overview/11272
[2] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41564151/epson_eh-tw9000w_4v4.jpg
[3] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41564151/epson_eh-tw9000.jpg