Die subjektive Sicht auf die Dinge
Die abfallende Helligkeit ist uns bei aktiven Brillen bislang nur negativ aufgefallen, wenn wir auf das Bild von ohnehin schon zu dunklen Projektoren geblickt haben. Nach etwa 15 Minuten gewöhnen sich die Augen an die geringere Helligkeit, und das Bild sieht nicht mehr explizit dunkler aus. Darüber hinaus sorgen die Brillen auch für scheinbar tiefere Schwarzwerte, was an sich gut ist, in den Schatten aber etliche Details vernichtet. Außerdem hat die aktive Technologie verstärkt mit Geisterbildern beziehungsweise Crosstalk zu kämpfen.
Wir persönlich können das Flimmern der Brillen nicht direkt wahrnehmen. Dass etwas Ungewöhnliches vor sich geht, können wir aber dennoch spüren. Manche Nutzer behaupten, sie können ein Flimmern sehen, und wir können das durchaus glauben. Während wir am Bild der aktiven Brillen nichts auszusetzen haben, sollte jeder potenzielle Käufer das in Frage kommende Modell vor dem Kauf einmal ausführlich im 3D-Modus ausprobiert haben.
Wenn HD keins mehr ist
Das 3D-Bild von passiven Fernsehern sieht dennoch besser aus. Das mag einerseits an der höheren Helligkeit liegen, andererseits auch daran, dass das Gehirn nicht zumindest unterbewusst gestresst ist durch den Flimmer-Trick – selbst, wenn dieser nicht direkt beobachtbar ist. Außerdem sind die leichteren Brillen einfach viel bequemer.
Auf der Gegenseite fällt die halbierte Auflösung aber einfach deutlich auf, ebenso wie die zackigen Kantenartefakte an diagonalen Linien. Der Fernseher muss dafür weder enorm groß sein noch der Beobachter mit der Nase direkt am Panel kleben, um beide Effekte zu beobachten. Wer sich einen passiven 3D-Fernseher kaufen möchte, sollte das Objekt der Begierde ebenfalls unbedingt vorher im Laden ausführlich probesehen – aus einer Distanz, wie sie auch der im heimischen Wohnzimmer entspricht.
Fazit
Einen Gewinner gibt es unter den 3D-Fernsehern aktuell nicht. Beide Methoden der 3D-Darstellung haben im Moment noch mit größeren Problemen zu kämpfen. Und auch die autostereoskopischen 3D-Fernseher, die gar keine Brillen benötigen, werden ihre eigenen Krankheiten mitbringen.
Was ist also zu tun? Man sollte sich gut überlegen, wie viel Zeit man tatsächlich damit verbringt, 3D-Filme zu gucken. Die allermeisten Anwender benötigen ihren Fernseher nach wie vor überwiegend für die 2D-Darstellung – und dementsprechend sollte hier eine hohe Bildqualität wichtiger sein. Echte 3D-Vielgucker könnten mit den passiven Geräten etwas besser fahren, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass entweder der Bildschirm klein genug oder der Abstand zum Fernseher ausreichend groß ist, so dass die Artefakte nicht auffallen.
Alternative: Auf die ersten (bezahlbaren) 4K-Fernseher mit vierfache Full-HD-Auflösung und passiver 3D-Technologie warten. Hier ist dann nämlich auch im dreidimensionalen Betrieb noch immer doppelte Full-HD-Auflösung übrig.
Neueste Kommentare
11 Kommentare zu Aktives 3D gegen passives 3D: Welche Fernseher sind besser und wieso?
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Innovation
In Berlin wurde sogar ein Innovationszentrum zum Thema 3D eröffnet.
Doppelte Full-HD-Auflösung…
Zitat: "Auf die ersten (bezahlbaren) 4K-Fernseher mit vierfache Full-HD-Auflösung und passiver 3D-Technologie warten. Hier ist dann nämlich auch im dreidimensionalen Betrieb noch immer doppelte Full-HD-Auflösung übrig."
Naja…da es in diesem Artikel um Zeilen und nicht um Punkte geht, ist diese Aussage verwirrend. Da die vertikale Auflösung bei 4k das Doppelte eines Full-HD Fernsehers beträgt, bleibt im 3D-Modus Full-HD-Auflösung übrig, nicht doppelte Full-HD-Auflösung.
Generell ist die Aussage des Autors richtig, sollte in diesem Zusammenhang jedoch klärend korrigiert werden, damit beim uninformierten Leser nicht die Vorstellung entsteht, 4k beziehe sich auf die vertikale Auflösung – Jetzt, wo man sich gerade an "1080" gewöhnt hatte…
Danke! Andreas siehts auch durch die Brille der Wissenschaft 🙂
eben, denn 4000x sind „nur“ grob das doppelte von 2000x (also 1920) nicht das vierfache 😉
4K bedeutet also nicht wie überall behauptet 4x FHD Auflösung.
Das (etwa) 4 fache von HD indes schon – Annähernd
@Rehren:
Zitat: „4K bedeutet also nicht wie überall behauptet 4x FHD Auflösung.“
4K kann entweder 4096 x 2304 Pixel als auch 3840 x 2160 Pixel bedeuten.
Da sowohl die Anzahl der Pixel in der Höhe als auch in der Breite verdoppelt werden hat man die vierfache Auflösung.
Ergo: Es wird überall richtig behauptet. Nur Du liegst falsch.
Es gibt schon Mathematik-Experten hier 😉
Ansonsten, der Artikel gefällt mir sehr gut.
…ich glaube dieses Verwirrspiel so lösen zu können:
HD = 1280×720 Pixel, liegt bei TV öffentlich/rechtlich in 50p vor, wird aber im Hobby-Filmbereich auch in 25p gespeichert. Diese „p“ steht für 50 Bilder pro Sekunde.
FHD = 1920×1080 Pixel, liegt bei TV, meist Privatsendern in 50i vor,
und im Hobbybereich, teilweise auch als AVCHD bekannt, wobei auch andere Auflösungen und andere Bildraten bis 50p/60p gespeichert werden können. – Gerade haben Sendeanstalten aufgerüstet und nun kommt UHD…
gruß vum pit vun de palz
Wollt Ihr die leser auf den Arm nehmen, oder bin ich der einzige der keine Bilder sehen kann? Ich sehe kein einziges von den beschriebenen Bildern. Das doch doof. Dabei wäre das wirklich interessant gewesen.
Hallo,
das wollen wir höchstens nur am 1. April 🙂 Hierfür sind technische Probleme verantwortlich. Ich werde es am Montag an unsere Techniker weiterleiten, dann sollten die Bilder in Kürze wieder zu sehen sein. Danke für den Hinweis und ein schönes Wochenende.
Beste Grüße, CNET.de-Redaktion
Bilder sind wieder zu sehen!
Beste Grüße, CNET.de-Redaktion
Sauber! Danke sehr!