Klang

Der Receiver wird von sieben 100 Watt starken HiFi-Verstärkern generiert. Zwei davon kann man den Surround-Rear- und Front-Height-Kanälen (beispielsweise für Dolby Pro Logic IIz) und Lautsprechern in einer zweiten Zone zuweisen oder sie als Doppelverstärkung für die Front nutzen. Wir reden hier über hochwertiges Material – und bei Lautsprechern, die preislich diesem Receiver angemessen sind, erweisen sie sich als angenehm leistungsstark.

Trotzdem klingt der Receiver ursprünglich ziemlich schlecht. Das liegt daran, dass er standardmäßig eine Funktion namens Dynamic EQ aktiviert. Dabei handelt es sich um einem Audyssey-Soundprozessor, der den Klang bei niedrigen Lautstärken durch das Verstärken bestimmter Frequenzen verbessern soll.

Es klingt nur einfach nicht „richtig“.

Das Problem ist nicht, dass der Receiver diese Funktion bietet – sondern dass das Marantz-Gerät sie einfach automatisch aktiviert, ohne den Anwender darüber zu informieren. Es liegt am Anwender, sich durch die Menüs zu wühlen, den Übeltäter zu finden (Audio Adjust > Audyssey Settings > Dynamic EQ) und ihn abzuschalten.

Wenn man das erledigt hat, ist der Marantz SR5006 ein ausgesprochen wohlklingender Zeitgenosse. Positiv ist auch, dass das Gerät standardmäßig aus Stereo-Quellen auch Stereo-Sound macht und den Ton nicht in einem seltsamen (und leider allzu oft gesehenen) „Alle-Kanäle-Stereo“ ausgibt.

Die Fernbedienung des Marantz SR5006 ist für Receiver-Maßstäbe relativ schlicht und aufgeräumt.
Die Fernbedienung des Marantz SR5006 ist für Receiver-Maßstäbe relativ schlicht und aufgeräumt.

Video

Dieser Receiver konvertiert analoge Video-Eingänge zu HDMI, aber die Qualität dieser Umwandlung ist bei SD-Signalen ziemlich schlecht. HDMI-Video wird ohne jegliche Umwandlung oder Skalierung eins zu eins durchgereicht, was das Ganze schön sauber und unkompliziert hält.

Das Gerät kann seine funktionellen, aber sauber gerenderten Menüs über jeden – außer in 3D – angezeigten Video-Stream legen. Aber fehlt ein darunter liegendes Signal, greift das Gerät standardmäßig auf 576p zurück. Die dann gezeigten Menüdarstellungen sind ganz klar das Produkt eines 576i-Grafikgenerators (Interlaced), was ziemlich schlecht zu 576p konvertiert wird. Das führt dann zu Onscreen-Menüs, die sich flackernd minimal nach oben und unten bewegen.

Das wäre eventuell zu verschmerzen, wenn das Gerät über ein großes integriertes Display verfügt. Aber da dieses Front-Display beim Marantz SR5006 – wie bereits gesagt – klein und wie ein Bullauge geformt ausfällt, werden dort nur vergleichsweise wenige Informationen angezeigt. Da man deswegen in nicht unerheblichem Maße auf die Onscreen-Menüs angewiesen ist, ärgert man sich noch viel mehr über die oben geschilderten Probleme damit.

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