Amazon-Nutzer, die ihren Appetit auf Filme, TV-Shows, Musik und Bücher stillen wollen, müssen dank des riesigen Medien-Katalogs nicht weiter suchen. Wer dagegen ein unbeschnittenes Android-Betriebssystem, GPS, NFC und unbeschränkten Zugriff auf Google Play will, sollte sich lieber nach dem Nexus 7 umschauen.

Letztlich geht es nicht darum, welches der beiden Tablets besser ist. Die Frage ist: Welches ist besser für den eigenen Anspruch geeignet? Wir klären diese Frage in diesem Test.

Design

Der Amazon Kindle Fire HD hat eines der breitesten Gehäuse aller kürzlich auf den Markt gebrachten 7-zölligen Tablets – einschließlich des Nexus 7. In horizontaler Ausrichtung fühlen sich der obere und untere Displayrahmen unnötig lang an und im Endergebnis liegt der Fire HD einfach nicht so komfortabel in der Hand wie das Google-Tablet. Der Kindle Fire HD ist zudem etwas schwerer als das Nexus 7.

Amazon Kindle Fire HD Amazon Kindle Fire Samsung Galaxy Tab 2 7.0 Google Nexus 7
Gewicht: 390 g 408 g 336 g 336 g
Breite (horizontale Ausrichtung): 19,6 cm 18,8 cm 19,3 cm 19,8 cm
Höhe: 13,7 cm 11,9 cm 12,2 cm 11,9 cm
Tiefe: 0,8 cm 1,0 cm 1,0 cm 1,0 cm
Breite des seitlichen Displayrahmens (horizontale Ausrichtung): 2,3 cm 2,0 cm (Seite am Ein-/Aus-Knopf) bzw. 1,5 cm (andere Seite) 1,9 cm 2,0 cm

Abgeschrägte Unterseiten sind total in – zumindest bei Tablets. Vom Nexus 7 über das neue iPad bis hin zu Microsofts Surface (zumindest seine Vorproduktionsversion): Abgeschrägte Unterseiten scheinen so typisch für 2012 zu sein wie dünne Formfaktoren für 2011 und lassen ein Tablet dünner aussehen, als es eigentlich ist. Aber obwohl der 7-zöllige Kindle Fire HD dünner ist als der originale Kindle Fire und das Nexus 7 schafft das Tablet es irgendwie nicht, dünner auszusehen – seine Schrägkanten helfen ihm hier nicht.

Das Tablet ist dunkelgrau und sieht ziemlich schlicht aus; ein schwarzer Streifen auf der Rückseite ist das charakteristische ästhetische Merkmal. In der Mitte des oberen Displayrahmens sitzt eine 720p-Webcam, links daneben der fast schon unsichtbare Umgebungslichtsensor. Der Displayrahmen selbst ist von einer äußeren Kunststoffschale umgeben, die zusätzlichen Schutz bietet.

Die schützende äußere Kunststoffhülle des Kindle Fire HD. Und ja: Unser US-Kollege Eric Franklin hat einen ziemlichen Kindle-Verschleiß...
Die schützende äußere Kunststoffhülle des Kindle Fire HD. Und ja: Unser US-Kollege Eric Franklin hat einen ziemlichen Kindle-Verschleiß…

Am unteren Rand sitzen mittig je ein Micro-USB- und Micro-HDMI-Port. An der rechten Kante reihen sich – von oben nach unten betrachtet – ein Kopfhöreranschluss, eine Lautstärkewippe und ein Ein-/Aus-Schalter. Die Wippe und der Power/Sleep-Button sind bündig mit der Gehäuseoberfläche und sind ohne Sicht etwas schwer zu finden. Direkt an der oberen Kante findet man das winzige Loch eines integrierten Mikrofons.

Die Rückseite ist glatt und nicht annähernd so griffig wie die ledrige des Nexus 7 oder die etwas stärker gummierte des Kindle Fire. Zwei rund zweieinhalb Zentimeter lange Lautsprechergitter zieren die äußeren linken und rechten Bereiche der Rückseite des Fire HD und setzen sich auf der linken und rechten Kante fort.

Der schwarze Streifen auf der Rückseite ist das einzige echte Zierelement des Fire HD.
Der schwarze Streifen auf der Rückseite ist das einzige echte Zierelement des Fire HD.

Aus irgendeinem seltsamen Grund liefert Amazon den Kindle Fire HD ohne echtes Netzteil aus und legt ihm stattdessen ein Micro-USB-zu-USB-Kabel bei. Das Tablet kann so zwar an jedem PC oder Notebook aufgeladen werden, braucht dafür aber extrem lange und muss sich im Sleep-Modus befinden. Hier kann sich glücklich schätzen, wer auch den originalen Fire besitzt, denn dessen Ladegerät kann auch für den Fire HD genutzt werden. Alle anderen bietet Amazon das optionale, 20 Euro teure Kindle-PowerFast-Ladegerät an; letztlich kann aber fast jeder Micro-USB-Netzadapter genutzt werden.

Software-Features: Die Verfeinerungen

Amazon hat das Interface des Kindle Fire komplett überarbeitet. Es ist glatter und stromlinienförmiger, fühlt sich einfach erwachsener an und distanziert sich vom verspielten Ansatz des Originals. Das Karussell gibt es immer noch, aber es scrollt jetzt schneller und geschmeidiger; seine App-Icons sind in höherer Auflösung gerendert und sehen nicht mehr so pixelig aus. Apps können nach Wunsch aus dem Karussell entfernt und/oder zu den Favoriten hinzugefügt werden, die an der unteren Bildschirmkante erscheinen. So muss man nicht durch den kompletten Katalog scrollen, um die Apps zu finden, die man häufig benutzt.

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