Der japanische Fotospezialist Fujifilm hat in den letzten Jahren vor allem mit Digicams aus seiner Serie X von sich reden gemacht. Modelle wie die X100 und die X-Pro 1 verbinden hochwertige Technik mit unverwechselbarem Retro-Design. Mit der XF1 für 449 Euro hat Fujifilm jetzt wieder ein neues Modell nachgelegt.
Design und Features
Mit Abmessungen von 107,9 mal 61,5 mal 32,95 Millimetern ist die XF1 kleiner als das Schwestermodell X10 und wirkt deutlich edler. Bei eingefahrenem Objektiv ist der schlanke Aluminiumbody der XF1 umwerfend elegant, wozu auch die lederartige Textur der Umhüllung beiträgt. Die XF1 gibt es in drei Ausführungen: im klassischen Schwarz, Braun und Rot.
Auch die Oberseite der XF1 wirkt sehr aufgeräumt und ist fast völlig plan. Der kreisrunde Auslöser, der ausklappbare Mini-Blitz und das Einstellrad für die wichtigsten Funktionen stehen kaum aus dem Gehäuse heraus.
Das schlanke Aluminiumgehäuse und die Umhüllung im Leder-Look machen die XF1 zum echten Hingucker (Foto: CNET).
Ungewöhnlich ist allerdings der Mechanismus zum Einschalten der Digicam. Im ersten Schritt dreht man den Zoomring des Objektivs bis zum Anschlag und zieht dann das Objektiv heraus, bis es einrastet. Jetzt ist die Kamera auf Bereitschaft. Dreht man dann den Zoomring weiter, schaltet sich die Kamera ein. Mit etwas Übung schafft man das mit einer Handbewegung.
Laut Fujifilm dient diese Konstruktion dazu, die Kamera noch schlanker zu halten, der Mechanismus ist aber etwas gewöhnungsbedürftig. XF1-Besitzer dürften sich zwar nach ein oder zwei Tagen daran gewöhnt haben, doch wer unterwegs plötzlich auf ein lohnendes Fotomotiv stößt, wird durch den mehrstufigen Einschaltmechanismus ausgebremst und kommt unter Umständen zu spät zum Schnappschuss. Es empfiehlt sich daher, die Fujifilm XF1 unterwegs auf Bereitschaft zu lassen, wenn man häufig fotografiert oder sich in einer Umgebung bewegt, in der immer wieder Fotomotive auftauchen. Im Bereitschaftsmodus ist die Kamera tatsächlich mit einem kurzen Dreh am Objektivring einsatzbereit, laut Fujifilm in 0,55 Sekunden.
Das 7,6 Zentimeter große Display der XF1 hat eine Auflösung von nur 460 000 Pixel (Foto: CNET)
Trotz des Analog-Feelings und des nostalgischen Designs bietet die Fujifilm natürlich alle Programm-Modi und Einstellmöglichkeiten einer modernen Digicam. Wie bei vielen Digicams üblich, findet der Anwender rechts neben dem Display eine Kombination aus 4-Wege-Taste und Scroll-Rad. Damit lassen sich Makromodus, Belichtungskorrektur, Selbstauslöser und Blitzeinstellungen aufrufen. Um dieses Scroll-Rad herum sind vier weitere Tasten angeordnet. Eine startet die Bildbetrachtungsfunktion, die zweite den Videomodus, die dritte regelt die Display-Einstellungen, und die vierte Taste schließlich bringt eine grafische Darstellung der genannten Bedienelemente auf das Display. Das soll dem Anwender bessere Übersicht verschaffen, wenn er zu Optionen gelangen will, die weiter unten in den Menüs liegen.
Dank der klaren Linien und der edlen Oberfläche wirkt die XF1 sehr elegant (Foto: CNET).
Hobbyfotografen können sich auch zwei favorisierte Einstellungen als C1 und C2 abspeichern und dann in der jeweiligen Situation direkt abrufen. Verschlusszeit und Blende stellt man während des Fotografierens schnell und bequem mit dem Haupteinstellrad auf der rechten Seite der XF1 ein. Beim Betrachten von Fotos dient das Rad zum Hinein und Herauszoomen.
Das Objektiv
Die XF1 ist mit einem lichtstarken 4fach-Zoomobjektiv (1,8 -4,9, 25 -100 Millimeter, äquivalent zu Kleinbild) ausgestattet. Im Objektiv integriert ist auch ein optischer Bildstabilisator, der durch Bewegen einer Linsengruppe mit vier Elementen Kamerabewegungen ausgleichen und damit verwackelte Bilder verhindern soll. Der Clou des Objektivs: Passend zum klassisch anmutenden Design der Kamera lässt sich die Brennweite direkt am Objektivring mit der Hand verstellen.
Der EXR CMOS-Sensor (2/3 Zoll, 5,6 x 4,2 Millimeter) liefert 12 Millionen Pixel. Aufgezeichnet werden die Bilder in den Formaten JPEG oder RAW. Auch die gleichzeitige Speicherung eines Fotos in JPEG und RAW ist möglich, für ambitionierte Fotografen eine interessante Option. In der höchsten Qualitätsstufe haben Fotos eine Auflösung von 4000 mal 3000 (4:3) beziehungsweise 4000 mal 2664 (3:2) Bildpunkte.
Das 7,6 Zentimeter-Display (3 Zoll) auf der Rückseite zeigt dieselbe grafische Bedienoberfläche an wie die Schwestermodelle X100 und X10. Allerdings ist die Auflösung des Displays mit 460 000 Pixeln nicht besonders hoch. Von Digicams dieser Preisklasse ist man eigentlich schon doppelt so hohe Auflösung gewöhnt.
Das mehrfach vergütete Fujinon-Objektiv liefert nicht nur gute Bildqualität, sondern macht durch die Eingangsblende von 1,8 auch Aufnahmen bei schwachem Licht möglich, zudem lässt sich durch das Öffnen der Blende die Tiefenschärfe begrenzen. Allerdings muss die Brennweite des Zoomobjektivs dafür auf Weitwinkel gestellt sein.
Makroaufnahmen sind laut Hersteller ab einer Entfernung von drei Zentimetern möglich, im Test kamen wir auf eine Entfernung von immerhin vier Zentimetern.
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