Software und OS
Im Bereich der Software hält das Galaxy S4 zahlreiche Neuerungen parat. Als OS kommt die aktuellste Android-Version 4.2.2 Jelly Bean ab Werk zum Einsatz. Daneben ist Samsungs übliche hauseigene TouchWiz-Benutzeroberfläche in der Version Nature UX 2.0 installiert. Neuheiten des UIs sind beispielsweise eine vertikal verlaufende Leiste am linken Bildschirmrand, die zum Schnellstart von Apps im MultiWindow-Modus dient (Ubuntu Touch OS lässt grüßen) oder ein neu gestaltetes Musikplayer-Widget.

Die vertikal verlaufende Leiste am linken Bildschirmrand wird per Fingerwisch geöffnet und dient zum Schnellstart von Apps im MultiWindows-Modus. (Screenshot: CNET.de)
Benachrichtigungen & Quick Settings
Überarbeitet hat Samsung auch den Benachrichtigungs-Bildschirm und die Quick-Settings, die sich mit einem Fingerwisch vom rechten, oberen Bildschirmrand nach unten öffnen. Per Fingertipp kann der Anwender die Ansicht umschalten und sich einen ganzen Haufen an individuell anpassbaren Schnellstart-Icons anzeigen lassen, die beispielsweise das WLAN, GPS oder den Flugzeugmodus aktivieren.
Tastatur
Als Tastatur kommt ab Werk Samsungs Standard-Keyboard zum Einsatz, die zahlreiche verschiedene Modi mitbringt. Per Fingertipp lässt sich jetzt beispielsweise auch eine Swype-ähnliche-Funktion hinzuschalten, mit der sich Wörter per Wischgesten eintippen lassen. Außerdem gibt es einen Handschrift-Modus und eine Spracherkennung. Praktisch ist zudem die Zwischenablage. Hier lassen sich gleich mehrere Einträge ablegen und je nach Bedarf auswählen.

Die Tastatur des S4 bringt verschiedene Eingabemodi wie Swype oder Handschrift mit. (Screenshot: CNET.de)
Lockscreen
Der Lockscreen des Galaxy S4 hat ein paar mehr Anpassungsmöglichkeiten erhalten. Nutzer können beispielsweise entscheiden, ob sie die Uhr, das Datum oder eine persönliche Nachricht sehen wollen. Das Entsperren klappt per Fingerwisch, Passwort, Gesichtserkennung oder auch per Sprachbefehl.
Anwender haben wie üblich die Möglichkeit, Icons auf dem Lockscreen zu platzieren, die als Shorcuts zur Kamera, der Suche oder den Kontakten dienen. Daneben können S4-Besitzer jetzt auch mehre Widgets auf dem Lockscreen platzieren. Wie auf dem Homescreen lassen sie sich dann per Fingerwisch durchwechseln.
Easy Mode
Wem die TouchWiz-Oberfläche zu verwirrend ist, der hat auch die Möglichkeit, einen „einfachen Modus“ zu aktivieren. Die Oberfläche wird dadurch stark vereinfacht, bietet aber weiterhin Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Außerdem hält sie größere Icons parat.

Der „einfach Modus“ vereinfacht die Android-Oberfläche und die Darstellung in bestimmten Apps. (Foto: CNET.com)
Apps und Features
Die Liste an Apps und Features, die Samsung dem Galaxy S4 spendiert hat, ist endlos lang. Mit an Bord sind beispielsweise S Beam zum Verschicken von Dokumenten, Bildern, Videos & Co. an NFC- oder WiFi-Direct-fähige Geräte oder Screen Mirroring zum Freigeben des Bildschirminhaltes für den TV. Auch die üblichen Funktionen wie S-Planner, S-Voice, S-Memo, Direct Call oder MultiWindow gehören wieder mit zur Software-Ausstattung des S4. Vorinstalliert sind außerdem Chrome, Flipboard, TripAdvisor, HRS Hotels und einige weitere Apps von Google & Co. Ganz nett, wer sie aber nicht benötigt, der muss die ganze Software erst einmal händisch deinstallieren.
Smart Scroll und Smart Pause
Daneben hat Samsung dem Galaxy S4 eine Fülle an Features beschert, die Anwender die Bedienung erleichtern soll. Das Feature Smart Scroll erkennt beispielsweise, ob der Anwender auf das Display schaut und erlaubt es in diesem Fall per Kopf- beziehungsweise leichter Kippbewegung des Smartphones im Browser nach oben oder unten zu scrollen. In der Praxis funktioniert das auch gar nicht so schlecht – zumindest wenn die Front-Kamera den Nutzer erkennt, was aber nicht immer der Fall ist. Bewegt man beispielsweise den Kopf in eine andere Stellung, muss Smart Scroll ihn erneut erfassen. So sitzt man häufig vor seinem Gerät und bis das Ding endlich scrollt. In der Praxis geht das übliche Scrollen mit dem Finger dann doch reibungsloser und schneller.

Ist die Funktion Smart Pause aktiviert, pausiert das S4 Videos automatisch, wenn der Nutzer seinen Blick vom Display abwendet. (Foto: CNET.com)
Die Funktion Smart Pause dient zum automatischen Pausieren eines laufenden Videos. Sobald der Smartphone-Besitzer nicht mehr auf das Display schaut, hält Smart Pause den Clip oder Film selbstständig an. Schaut er wieder auf das Display läuft das Video wieder weiter. Eigentlich eine coole Funktion, doch wie schon bei Smart Scroll funktioniert es häufig nicht richtig und man muss das Video dann doch von Hand pausieren oder starten.

Samsungs Smart-Screen-Funktionen sind nette Spielereien, aber scheinen noch nicht ganz ausgereift zu sein. (Screenshot: CNET.de)
Insgesamt sind die Smart-Screen-Funktionen nette, neue Features, die dem ersten Eindruck nach aber leider noch nicht ganz alltagstauglich sind und wohl kaum regelmäßig genutzt werden.
Air Gesture
Hierbei handelt es sich um eine ganze Reihe an Funktionen, die es Nutzern erlaubt, das Smartphone mit verschiedenen Gesten und Handbewegungen zu steuern. Per horizontaler Handbewegung vor der Kamera wechselt man beispielsweise Tabs im Browser, Bilder in der Galerie und Songs im Musikplayer oder nimmt einen Anruf entgegennehmen.
Die Air Gestures sind zum Teil auch alltagstauglich und funktionieren deutlich besser als die Smart-Screen-Features. Das Wechseln von Tabs im Browser (Air Browse) klappt beispielsweise ganz gut, auch wenn im es im Vergleich zu einem Klick auf den entsprechenden Pfeil im Browser einen Tick länger dauert, bis das nächste Tab auf den Bildschirm geholt ist.
Auch Quick Check ist ein praktisches Feature. Befindet sich das Smartphone im Standby-Modus, genügt eine kurze Handbewegungen über den Sensor direkt über dem Display und schon blendet das S4 automatisch Status-Informationen wie Uhrzeit, Akku, verpasste Nachrichten & Co. auf dem Display ein.

Die verschiedenen Air Gestures lassen sich in den Geräteeinstellungen individuell an- beziehungsweise ausschalten.
Der große Nachteil der Gesten- und Bewegungssteuerung (übrigens auch von Smart Scroll und Smart Pause) ist, dass sie nur mit den hauseigenen Apps von Samsung funktionieren. Wer also beispielsweise den Chrome-Browser oder einen alternativen Video-Player verwendet, kann die Gesten- und Bewegungssteuerung in diesen Apps nicht nutzen.
Alles in Allem lässt sich sagen, die Air Gestures funktionieren zum Großteil ganz gut und können die Bedienung im Alltag tatsächlich etwas bequemer machen. Für das Erlernen der Gesten und Bewegungen sollte man allerdings etwas Zeit einplanen.
Air View
Zudem hat es auch die vom Galaxy Note II bekannte Funktion Air View auf das S4 geschafft. Sie wird wie beim Galaxy Note ausgelöst. Der Anwender hält den Finger – anstatt des S Pens beim Note – knapp über das Display. Je nach ausgewähltem Inhalt lässt sich beispielsweise ein kleines Pop-Up-Fenster auf den Schirm holen, das eine Vorschau von Fotos in der Bilder-Galerie oder SMS und E-Mails im Posteingang liefert. Im Browser wird der Finger zudem zur Lupe.

Das vom Galaxy Note II bekannte Funktion Air View steht jetzt auch auf dem S4 zur Verfügung. (Screenshot: CNET.de)
MultiWindow
Dank der Multi-Window-Funktion haben Galaxy-S4-Besitzer wie beim Note II die Möglichkeit, „echtes Multitasking“ zu betreiben und zwei Apps gleichzeitig in zwei eigenen Fenstern nebeneinander auf dem Schirm laufen zu lassen. Dazu öffnet man die Menüleiste am linken Bildschirmrand und zieht die gewünschten Apps einfach nacheinander ins Fenster. Die Position und die Fenstergröße lässt sich dann mithilfe ein kleinen Leiste zwischen beiden Fenstern anpassen.
Fernbedienung & WatchOn
Wie das HTC One lässt sich das Galaxy S4 dank einer Infrarot-Schnittstelle als Fernbedienung für das TV-Gerät, einen DVR, einen Blu-ray-Player, die Heimkinoanlage oder eine Streaming-Set-Top-Box verwenden. Mit Hilfe der App WatchOn lassen sich dann Fernsehkanäle auswählen oder das Fernsehprogramm abrufen und so weiter. Zuvor muss die Anwendung natürlich eingerichtet werden. Nach der Angabe der Region und der Postleitzahl zeigt die Anwendung wie beim One die verfügbaren Anbieter an, aus denen der Nutzer dann wählen kann.

Mit Hilfe der App WatchOn lassen sich dann Fernsehkanäle auswählen, das Fernsehprogramm abrufen, der Ton einstellen und so weiter. (Foto: CNET.com)
Bei der Einrichtung kann es derzeit allerdings noch zu Schwierigkeiten kommen. In unserem Test hat WatchOn gestreikt und nach der Auswahl des Landes nicht weiter gemacht. Wir werden den Artikel entsprechend ergänzen, sobald wir WatchOn testen konnten.
Group Play
Mit Group Play haben S4-Besitzer beispielsweise die Möglichkeit, Fotos, Videos oder Dokumente via NFC oder Bluetooth auszutauschen. Außerdem verbindet Group Play mehrere S4-Geräte miteinander und erlaubt es, ausgewählte Games im Multiplayer-Modus mit Freunden zu zocken oder gemeinsam Musik abzuspielen. Bis zu acht Geräte können dann beispielsweise einen Song synchron abspielen, wodurch ein Surround-Sound-ähnlicher Klang entsteht.
Als Multiplayer-Games hat Samsung Com2usPoker und CanimalMatch ab Werk installiert. Bei der Präsentation des S4 hatte Samsung außerdem Gun Bros 2 und Asphalt 7 als Group-Play-fähige Games vorgestellt. Weitere Spiele sollen in Zukunft natürlich folgen. Die weiteren Spiele lädt man wie üblich über den Play Store herunter. Sie erscheinen dann automatisch in der Auswahl der Group-Play-App.

Mit Group Play können S4-Besitzer miteinander zocken und zum Beispiel eine Runde Poker spielen – vorausgesetzt sie befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Alles in Allem funktioniert Group Play auch richtig gut und macht Spaß. Schließt man mehrere S4 zu einem Lautsprechersystem zusammen, lässt sich damit ein recht ordentlicher Sound erzeugen. Praktisch ist, dass man die Lieder dazu nicht auf die anderen Geräte kopieren muss, sondern sie einfach nur anklickt – und scho geht’s los. Allerdings haben wir es nicht geschafft, unsere Songs von dem Musik-Streaming-Dienst Spotify oder aus dem Play Store mit Group Play zu verwenden – schade. Zudem sollte man beachten, dass während einer Group-Play-Session die WLAN-Verbindung belegt ist.
S Translator
Der bordeigene Übersetzer S Translator ist ab Werk vorinstalliert und kennt rund 3.000 nützliche Redewendungen in zehn Sprachen. Darunter Englisch, Deutsch, Spanisch oder Italienisch oder Chinesisch. Das Feature funktioniert ohne Internetverbindung und unterstützt auch Speech-to-Text und Text-to-Speech-Übersetzungen.
Das Praktische ist: so lassen sich beispielsweise Wörter oder Redewendungen direkt per Klick im Browser markieren und übersetzten. Nützlich ist das beispielsweise beim Lesen fremdsprachiger Artikel im Browser. Das klappt aber wiederum nur mit dem vorinstallierten Samsung-Browser. Wie bei Google Translate sollte man aber auch hier mit die üblichen Schwächen beim Übersetzen rechnen.
S Health
Bei S Health handelt es sich um eine Fitness-Anwendung wie Runtastic. Mit Hilfe der Sensoren des Smartphones hält S Health alle möglichen Daten des Benutzers fest und protokolliert die Trainingseinheiten und Bewegungen des Anwenders. Die Applikation lässt sich mit extra entwickeltem Zubehör wie einem Pulsmesser oder einer WLAN-Waage kombinieren.

S Health alle möglichen Daten des Benutzers fest und protokolliert die Trainingseinheiten des Anwenders. (Foto: CNET.com)
S Voice Drive
Dieses neue Feature richtet sich vor allem an Autofahrer. Eine angepasste Oberfläche mit größeren Icons, eine komplette Sprachsteuerung des Smartphones sowie eine Navigations-Anwendung greifen dem Nutzer im Fahrzeug unter die Arme. Per Sprachbefehl lassen sich dann beispielsweise SMS diktieren, Anrufe tätigen, Termine aus dem Kalender abrufen, die Navigation starten oder Musik abspielen.
Samsung Hub
Das Samsung Hub ist eine zentrale Anlaufstelle, in der alle Media-Inhalte wie Musik, Videos, Spiele und Bücher zusammen laufen. Über das Hub können Anwender beispielsweise auch auf Inhalte zugreifen, die sie über den Samsung-Smart-TV erstanden haben. Alle erworbenen Inhalte präsentiert die Anwendungen übersichtlich in einer Galerie.
Samsung Knox
Wie das neue BlackBerry 10 OS hat Samsung mit Knox eine Funktion implementiert, die sich besonders an Geschäftsmänner richtet. Speziell für Firmenkunden wird das Telefon in ein privates und ein geschäftliches Profil getrennt. Das S4 darf dank dieser Funktion sogar von Angestellten des US-Verteidigungsministeriums intern genutzt werden.
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