Performance

Im Test ist nie zu bemerken, dass das BlackBerry Q10 „nur“ mit einem 1,5 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor und nicht mit einem der Quad- oder Octa-Core-Modelle bestückt ist, die die diesjährigen Top-Smartphones ihr Eigen nennen. Das Gerät fühlt sich jederzeit lebhaft und reaktionsfreudig an und kommt problemlos mit multiplen Apps, Menüs und Browser-Fenstern klar, ohne dabei aus dem Tritt zu kommen.

Unsere grundlegenden Performance-Tests enthüllen allerdings, dass dieser subjektive Eindruck zumindest teilweise nicht ganz korrekt ist. Das BlackBerry Q10 braucht beim Booten lange 78 Sekunden, bis der Lock-Screen erscheint. Damit ist es merklich langsamer als das Z10 (56 Sekunden) und im Vergleich zu modernen Quad-Core-Smartphones wie dem HTC One (sieben Sekunden) eine regelrechte Schnecke.

Auch in Sachen Surf-Geschwindigkeit hängt das Q10 hinterher. Es braucht 8,1 Sekunden, um CNETs mobile Webseite zu laden, und satte 12 Sekunden für die normale Desktop-Version der Webseite. Dabei ist das Gerät im Test mit dem 4G-LTE-Netz verbunden, das in der Vergangenheit bei einer Vielzahl von getesteten Smartphones für schnelle Verbindungen sorgte.

Performance: BlackBerry Q10
Ladezeit mobile CNET-Webseite 8,1 Sekunden
Ladezeit Desktop-Verision CNET-Webseite 11,2 Sekunden
Download-Zeit der Weather-Channel-App (15,2 MByte) 13,5 Sekunden
Ladezeit CNET-Sports-App 4,6 Sekunden
Boot-Zeit bis zum Lock-Screen 1 Minute und 18 Sekunden
Boot-Zeit Kamera 2,7 Sekunden
Zeit zwischen Kameraaufnahmen 1,5 Sekunden

Sprachqualität

Die Sprachqualität des BlackBerry Q10 ist einer der großen Pluspunkte des Geräts. Der Klang präsentiert sich klar ohne Statik oder andere Verzerrungen. Die Stimmen der Anrufern erscheinen sehr laut – ganz egal ob im Telefon- oder im Freisprechmodus.

Akkulaufzeit

Neben der exzellenten Sprachqualität kann das Q10 noch in einem anderen Bereich punkten, in dem viele Smartphones zu wünschen übrig lassen: bei der Akkulaufzeit. In unserem Akkutest hielt das Q10 beim Playback eines Videos beeindruckende 14 Stunden und vier Minuten durch, bevor es letztlich den Geist aufgab. Das Alltagsverhalten des Geräts während des Testzeitraums bestätigte dieses Testergebnis: Wir kamen regelmäßig locker über einen vollen Geschäftstag, ohne das Gerät aufladen zu müssen.

Kamera

Eine unserer Hauptkritiken am Z10 war seine schnörkellose Kamera-App. Dennoch war das Smartphone das erste BlackBerry-Gerät überhaupt, dessen Kamerasystem sich mit denen der Konkurrenz messen konnte. Für die 8-Megapixel-Kamera des Q10 gilt das gleiche. Sie nutzt zudem grundsätzlich die gleiche Software wie das Z10.

Innenaufnahmen sind gut belichtet...

Innenaufnahmen sind gut belichtet… (Foto: CNET).

Es gibt allerdings einen Unterschied: Das Q10 verfügt über einen HDR-Modus, der für mehr Details bei schlechtem Licht sorgen soll. Mit an Bord ist auch BlackBerrys TimeShift-Funktion. In diesem Modus werden nacheinander mehrere Fotos geschossen und der Anwender sucht sich dann das beste raus. Außerdem bietet das Smartphone ein innovatives zirkuläres Rad, mit dem man in den Aufnahmen blättern kann.

...und der HDR-Modus hellt Schatten auf.

…und der HDR-Modus hellt Schatten auf (Foto: CNET).

Das Q10 ist aber auch vor den Fehlern des Z10 nicht gefeit. Man kann beispielsweise nicht die Bildauflösung einstellen und die Bearbeitungswerkzeuge sind primär für die Nutzung nach der Aufnahme gedacht. Aber selbst mit diesen Einschränkungen macht das Q10 ganz respektable Fotos. Innenaufnahmen waren gut belichtet und hatten ein akzeptables Detailniveau.

Die Details und Farben von Außenaufnahmen wirken allerdings flach und leblos.

Die Details und Farben von Außenaufnahmen wirken allerdings flach und leblos (Foto: CNET).

Bei Außenaufnahmen sieht das aber ganz anders aus, hier wirken sowohl Details als auch Farben flach und leblos. Auch der Zeitraum zwischen zwei Aufnahmen ist bei weitem nicht der beste, beim Q10 vergeht hier etwa eine Sekunde. Diese Zeit verlängert sich deutlich, wenn der HDR-Modus aktiviert ist.

Die Kamera des Q10 kommt auch mit (langsamen) bewegten Objekten gut klar.

Die Kamera des Q10 kommt auch mit (langsamen) bewegten Objekten gut klar (Foto: CNET).

Fazit

Wie überzeugend man das BlackBerry Q10 findet, hängt wirklich davon ab, ob man glaubt, dass das perfekte Smartphone zuallererst eine überzeugende Nachrichtenmaschine und erst dann ein Gadget für Apps sein soll. Wenn dem so ist, dann erweisen sich das superbe Keyboard des Q10 und seine Fähigkeiten zum Handling von Nachrichten aller Art als Volltreffer.

Wer auf ein solches Gerät gewartet hat, kann sich auf eine lange Akkulaufzeit und eine komfortable Tastatur freuen – und das BlackBerry-OS in der Version 10.1 ist das i-Tüpfelchen auf einem soliden Gesamtpaket. Wer allerdings ein Smartphone sucht, dass Teil eines größeren Ökosystems ist und eine größere Auswahl an Apps und Services bietet, sollte sich besser anderweitig umschauen.

[Mit Material von Brian Bennett, CNET.com]

Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu BlackBerry Q10: das Smartphone für überzeugte Keyboard-Fans

  • Am 20. November 2013 um 01:06 von david neuhaus

    Habe das Gerät nu 2 Monate im Gebrauch und muss leider sagen das es zu einer Riesenentaeuschung wurde; Extrem langsam, Viele Fehler in der Software Gerät, Desktopsoftware (Link) absolut unbrauchbar. Schade Hatte bis jetzt immer Blackberry das Bolt 9900 ist um einiges besser als das Q10

    • Am 22. März 2014 um 15:46 von nobbi

      kann es sein, dass Sie ein Montagshandy haben. Ich benutze schon das 2te Q10 und bin zu 100 % zufrieden. Allerdings bin ich Privatuser und benutze das Handy kaum beruflich. Was mich beeindruckt, dass das Betriebssystem so überaus logisch ist, dass man von Android kommend, ersteinmal mit der Logik klarkommen muss. Aber einmal begriffen, dann nie wieder Android.

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