Dennoch ist auch das neue MacBook Air alles andere als eine Gaming-Kiste; ohne diskrete Grafikkarte von Nvidia oder AMD sieht es mit wirklich anspruchsvollen, modernen Games trübe aus. Aber für Mainstream-Games, die mehr in Richtung Casual-Sektor tendieren und Gelegenheitsspieler ansprechen sollen, reicht die Leistung durchaus aus, wie auch unser testweises Anspielen von Portal 2 zeigt.
Es gibt allerdings eine Königsdisziplin für das MacBook Air, in der sowohl das 11- wie auch das 13-zöllige Modell besonders zu glänzen versteht: Die Akkulaufzeit. In unserem Akkutest auf Basis von Videoplayback hält die letztjährige Generation des 13-zölligen Air satte sieben Stunden und 27 Minuten durch, bevor die Lichter ausgehen. Der 13-Zöller aus dem Modelljahr 2013 übertrifft dieses Zeit nicht nur, sondern pulverisiert sie mit 14 Stunden und 25 Minuten im gleichen Test geradezu. Dieses Testergebnis übertrifft übrigens sogar die Herstellerangabe von 12 Stunden. Das aktuelle 13-zöllige Air gehört damit einem sehr exklusiven Club an, denn das die gemessene Akkulaufzeit die Herstellerangabe übertrifft, passiert nur äußerst selten.

Perfekt für mobile Anwender: Das neue MacBook Air erfindet das Rad nicht neu, hat aber eine gigantische Akkulaufzeit (Foto: CNET).
Aber bevor jetzt die Begeisterung der Apple-Fans überhand nimmt: Das Ganze ist in Relation zu sehen. Ein Großteil des Lobs gebührt natürlich Intels Core-Prozessoren der vierten Generation, die im Vorfeld der Markteinführung als unglaublich energieeffizient angepriesen wurden. Die neuen Prozessoren takten auch niedriger und sind zudem speziell für Video-Playback optimiert, was Hauptbestandteil unseres Akkutests ist. Wenn im Akkubetrieb WLAN und Bluetooth stark genutzt oder 3D-Games gespielt werden, würde die Akkulaufzeit jedenfalls deutlich niedriger ausfallen.
Unsere ersten Tests bestätigten Intels Versprechen hoher Energieeffizienz jedenfalls; auch das 13-zöllige Sony Vaio Pro 13 Touch hält im Test fast neun Stunden durch. Obwohl das ein viel besserer Wert als der des letztjährigen Air ist, liegt er immer noch deutlich unter der Laufzeit des neuen Air. Dazu muss man aber auch einschränkend anmerken, dass das Sony leistungsfähigere, hungrigere Technik verbaut und fast 25 Prozent leichter ist (1,0 gegenüber 1,3 Kilo) als das neue Air – und ein Großteil des Gewichtsunterschieds steckt im größeren, stärkeren, aber eben auch schwereren Akku des Air. Für das Sony-Ultrabook gibt es zudem einen andockbaren Zusatzakku, der die Akkulaufzeit auf 18 Stunden treiben soll – und es ist dann trotzdem nur so schwer wie das Air.
Aber selbst wenn man all dies im Hinterkopf behält: Die Akkulaufzeit des neuen Apple MacBook Air ist fantastisch gut. Apples Akkumanagement und Intels energieeffiziente Prozessoren harmonieren hier exzellent.
Fazit
Für ein Notebook, dass dem Vorjahresmodell (und ehrlich gesagt auch dem des Jahres zuvor) so sehr gleicht und sich genauso anfühlt, gibt es beim 13-zölligen Apple MacBook Air überraschend viele Neuerungen hinter den Kulissen.
Das sattsam bekannte Design und der Mangel trendiger neuer Features (z.B. Touchscreen, höhere Auflösung, NFC) machen es schwer, wirklich Begeisterung für das 2013er MacBook Air zu empfinden – und dazu kommt noch, dass die Anwendungsperformance so sehr der des 2012er-Modells gleicht. Die stärkere integrierte GPU ist dagegen selbst angesichts der eingeschränkten Gaming-Möglichkeiten von Mac OS X ein nettes Plus und der niedrigere Einstiegspreis hilft ebenfalls, wenn es an die Kaufentscheidung geht.
Aber all das verblasst neben der erstaunlichen Akkulaufzeit, die fast schon eine neue Ära für das MacBook Air einläutet. Selbst wenn man von den knapp 14 Stunden und 30 Minuten unseres auf Video-Playback basierenden Akkutest ein Drittel abzieht, um anspruchsvollere Anwendungen zu simulieren, hat man immer noch eine Akkulaufzeit von fast 10 Stunden, was locker für einen ganzen Arbeitstag mit ständig aktivem (!) Rechner ausreicht.
Rechnet man dann noch Mac OS X, das exzellente Trackpad und die hervorragende Gesten-Unterstützung hinzu, dürfte das MacBook Air für echte Apple-Fans eines der besten und nützlichsten Notebooks überhaupt sein. Aber wer sich nicht dem Apple-Fan-Camp zugehörig fühlt, andere Kriterien anlegt und eben auch auf Features wie Touchscreen und Full-HD-Auflösung schaut, wird wesentlich schwerer von einem Kauf zu überzeugen sein – trotz monströser Akkulaufzeit. Das Windows-8-basierte Sony Vaio Pro 13 Touch bietet beispielsweise viele der Features, die dem Air fehlen – und ist in der Basiskonfiguration hierzulande auch noch 100 Euro günstiger.
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5 Kommentare zu Apple MacBook Air 13 Zoll im Test: kaum Neuerungen, aber extrem ausdauernd
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Besitze jetzt ein Macbook Air 11 late mitte 2011 mit 128gb SSD und 4 GB Ram, i5. Würde mir gerne das neue Macbook Air 13 mit 256gb SSD, 8 GB Ram und einem i7 zulegen.
Wie groß ist der Unterschied von einer HD 5000 zu meiner jetzigen HD 3000?
Lohnt sich die Neuanschaffung überhaupt?
Ich finde es immer lustig (bzw traurig) wenn es kritisiert wird, dass ein Feature fehlt welches die Konkurrenz bietet – um im nächsten Satz die Praxistauglichkeit des Features infrage zu stellen.
Schön, die Konkurrenz bietet Touchscreens. das man dafür ein angepasstes System braucht (Mac OS wie Windows 7 beide ungeeignet), dieses angepasste System (wie Windows 8) aber unbeliebt ist spielt irgendwie dann keine Rolle: Hauptsache Touchscreen-Hype.
Das die Nutzung von NFC dürftig, im Grunde nicht vorhanden ist – egal.
Das das leichte Gewciht der Konkurrenz mit Plastikmaterialen einhergeht, die Gefahr von Materialbruch also höher ist – wen interessiert es.
Und so weiter, und so fort.
Ich finde es ja okay, dass man fehlende Features kritisiert. Dann aber bitte praxisbezogen. Was nutzt mir NFC wenn es nicht vorhanden ist? Was nutzt mir ein Gerät dass durch Plastik 300g leichter ist aber dadurch schnell Risse bekommen kann? Was nutzt mir ein Touchscreen wenn ich mich mit einem unausgegorenen oder nicht vorhandenen Touchsystem rumärgern muss?
Ich bin froh dass Apple nicht jedem Hype hinterrennt, sondern lieber praxisbezogen die Akkulaufzeit verbessert statt den sabbernden Wünschen von Geeks hinterherzurennen um sich dann, wie die Konkurrenz, im nächsten Test anhören zu müssen dass Verarbeitung nicht gut ist, Touchscreen unausgegoren und Akkulaufzeit schlecht.
>> für unseren US-Kollegen Dan Ackerman bleiben die Drei- und Vier-Finger-Gesten auf dem MacBook-Trackpad derzeit die eleganteste Möglichkeit, zwischen Fenstern und Anwendungen zu wechseln. <<
da kennt er ja die aktiven Ecken noch gar nicht?
mit dem Trackpad vermisst man keinen Touchscreen. Und falls man ein MagicTrackpad nutzt, vermisst man absoult nichts.
Das einzige was ich mich frage, ist, wann ein neuer Mac Pro heraus kommt?
Wer braucht nen Touch Screen. Ich habe neulich mal einen tag an einem Lenovo Yoga Arbeiten müssen, da ich mein MacBook Vergessen habe. Die Touch experience ist schlecht und nicht benutzbar.
Das Design als „contra“ zu bezeichnen, finde ich schon sehr erstaunlich und pathognomonisch für die heutige Zeit. Man spricht bei z.B. Möbeln von Klassikern und sie sind dieses gerade wegen ihres Designs und natürlich der Funktionalität geworden. Und die Funktionalität läßt sich ja bei einem Computer hervorragend in einem zeitlosen Gehäuse unterbringen. Ich bezweifle, daß anders immer besser ist. Der Horizont der Tester reicht diesbezüglich mutmaßlich bis zum nächsten Mediamarkt, naja…