Wie schon im letzten Jahr ist Googles Nexus 5 das Smartphone, das von der Android-Welt mit größter Spannung erwartet wurde. Es ist wie seine Vorgänger Googles Parade-Smartphone, um zu zeigen, was sein mobiles Betriebssystem Android alles kann.

Das Nexus 5 ist mit der neuesten OS-Version Android 4.4 KitKat ausgestattet und gänzlich auf hohe Leistung getrimmt. Es bietet Android in seiner reinsten Form – ohne angepasste Oberfläche wie HTCs Sense oder Samsungs TouchWiz-UI – und ist mit Qualcomms Mobil-Prozessor Snapdragon 800 ausgestattet, der zu den derzeit schnellsten Mobil-CPUs am Markt zählt und auch bei der deutlich teureren Android-Konkurrenz zum Einsatz kommt. Dazu gesellt sich ein größeres 5-Zoll-Full-HD-Display, doppelt so viel Speicher wie zuvor, eine bessere 8-Megapixel-Kamera samt optischen Bildstabilisator sowie mit LTE der schnellste Mobilfunkstandard.

Damit steht es teureren Highend-Smartphones in Sachen Leistung in nichts nach. Das erneut von LG gefertigte Gerät bietet diese Ausstattung aber zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Das Nexus 5 steht in Schwarz und Weiß (schwarze Front mit weißer Rückseite) mit 16 GByte und 32 GByte Speicher für 349 Euro beziehungsweise 399 Euro zum Verkauf. Es ist damit nun etwas teurer als sein Vorgänger, dafür hat Google in Sachen Technik aber auch in fast allen Bereichen noch eine Schippe draufgelegt.

Mit seinen kantigeren Form wirkt das Nexus 5 strenger und nüchterner als der Vorgänger (Foto: CNET).

Das neue Nexus 5 hat sich den Namen Nexus mehr als nur verdient (Foto: CNET).

Im Vergleich zur Konkurrenz bietet das Nexus 5 für den niedrigen Preis aber auch wenig Extras. Features wie einen Infrarot-Sender zum Verwenden des Smartphones als Fernbedienung findet man beispielsweise nicht vor – gerade wo doch Android 4.4 diese Funktion jetzt nativ unterstützt. Auch über Stereo-Lautsprecher für ordentlichen Sound beim Musik hören oder Ansehen von Filmen, wie sie das HTC One besitzt, verfügt das Google-Phone nicht.

Genauso wenig gibt es viele coole Kamera-Features wie sie Samsung oder HTC mit Zoe bieten – Photosphere und HRD+ ausgenommen. Aber genau dafür, das es nicht überladen ist, sollten Nexus-Käufer ihr Smartphone lieben. Ist dies der Fall, dann gibt es zu diesem Preis kein besseres Smartphone auf dem Markt.

Design: schlichte Eleganz

Nexus 5 und Android 4.4 KitKat offiziell vorgestellt: Ab sofort erhältlich

Mit seiner kantigeren Form und der matten, schnörkellosen Rückseite wirkt das Nexus 5 puristischer als der Vorgänger und wird dem Nexus-Image noch eher gerecht (Bild: CNET.com).

Das Design des Nexus 5 spiegelt perfekt sein Image als minimalistisches Smartphone mit jeder Menge Power wieder.  Ein nun leicht abgerundetes, mattes Kunststoff-Gehäuse ersetzt beim neuen Nexus-Smartphone die flache und im Licht funkelnde Glas-Rückseite des Nexus 4. Mit seinen geraden Kanten, schärferen Kurven und der schnörkellosen Rückseite sieht das Nexus 5 kraftvoller und puristischer aus. Die oberen und unteren Ecken sind zudem weniger stark abgerundet als zuvor und die Kanten des Gehäuses sind nicht mehr nach hinten abgeschrägt. Zudem fällt die Display-Umrandung aus Kunststoff weg.

Das Gerät misst 137,84 mal 69,17 Millimeter in der Höhe beziehungsweise Breite. Damit ist es etwas länger als sein Vorgänger (Nexus 4: 133,9 mal 68,7 Millimeter) und sieht – obwohl das Gehäuse einen Hauch breiter ist als das des Nexus 4 – windschnittiger aus. Mit einer Tiefe von 8,59 Millimeter und einem Gewicht von 130 Gramm ist es auch noch dünner und leichter geworden (Nexus 4: 9,1 mm, 139 Gramm). Trotz des geringeren Gewichts vermittelt es einen noch robusteren und genauso hochwertigen Eindruck wie das Nexus 4.

Das rauere und griffigere Gehäuse samt Softtouch-Oberfläche hat aber nicht nur optischen Wert. Das Smartphone liegt zwar nicht unbedingt viel besser in der Hand, auf schrägen Flächen gerät es aber nicht mehr so schnell ins Rutschen wie das Vorgänger-Modell. Die Kunststoff-Rückseite ist zudem deutlich stabiler als die zerbrechlichere Glas-Rückseite des Nexus 4.

Ersten Fotos zufolge vermutete man, dass die Rückseite recht anfällig für Fingerabdrücke sein könnte. Zwar hinterlassen Finger ihre üblichen Spuren, allerdings in keinem für Softtouch-Oberflächen ungewöhnlichen Ausmaß. Die Glas-Rückseite des Nexus 4 ist in dieser Hinsicht jedenfalls nicht weniger anfällig und wirkt mitunter deutlich verschmierter.

An der linken Seite des Nexus 5 befindet sich wie bisher der Lautstärkeregler. Der Ein-/Ausschalter liegt auf der rechte Seite des Gerätes. Beide Tasten sind anstatt aus Kunststoff aus Keramik gefertigt und lassen sich deutlich besser erfühlen als beim Nexus 4, da sie scharfkantiger und weniger in das Gehäuse eingelassen sind. Während die Lautstärkewippe gut verarbeitet wirkt, scheint der An-/Aus-Button aber leicht wackelig zu sein. Das stört zwar nicht großartig, fällt aber auf.

Google Nexus 5 Samsung Galaxy S4 HTC One Apple iPhone 5S
Länge in mm 137,8 137,0 137,4 123,8
Breite in mm 69,2 70,0 68,2 58,6
Höhe in mm 8,6 7,9 9,3 7,6
Gewicht in Gramm 130 130 143 112

Kopfhörer- und Micro-USB-Anschluss sind wie zuvor an der Ober- beziehungsweise Unterseite des Smartphones positioniert. Der Lautsprecher ist von der Rückseite an die Unterseite gewandert, wodurch er nicht verdeckt wird, wenn man das Gerät auf dem Tisch ablegt. Hält man es im Querformat, wird er dagegen leicht von der Hand überdeckt.

Den Einschub für die SIM-Karte hat LG nun direkt unter dem Ein-/Ausschalter verbaut. In der rechten Ecke, knapp über dem Display, sitzt wie üblich die Front-Kamera. Unter dem Touchscreen hat Google auch wieder eine Benachrichtigungs-LED angebracht. Die Haupt-Kamera samt Blitz sitzt wieder auf der linken Seite der Rückseite, fällt nun aber deutlich größer aus. Sie ist auch nicht mehr eben in das Gehäuse eingelassen, sondern steht etwas ab.

Physische Navigationstasten findet man beim neuen Nexus 5 wie auch schon beim Nexus 4 nicht, stattdessen kommen wie bei den meisten Herstellern Software-Buttons zum Einsatz. Sie nehmen immer noch einen Teil des Displays in Anspruch, allerdings sind sie seit Android 4.4 transparent. Zudem bietet der neue „Immersive Mode“ die Möglichkeit, die Navigationstasten sowie die Statusleiste auszublenden und den kompletten Bildschirm für das Anzeigen von Inhalten zu verwenden. Das klappt allerdings auch nur mit Anwendungen, die dafür ausgelegt sind.

Das Nexus 5 gibt es wahlweise in Schwarz oder Weiß mit matter Oberfläche. Außerdem kann man bei der Speicherkapazität zwischen 16 und 32 GByte wählen (Foto: CNET).

Das Nexus 5 gibt es wahlweise in Schwarz oder Weiß mit matter Oberfläche. Außerdem kann man bei der Speicherkapazität zwischen 16 und 32 GByte wählen (Foto: CNET).

Display mit Full-HD-Auflösung

Das Nexus 5 verfügt – wie es im Highend-Bereich zum Standard geworden ist – über ein Display mit einer Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Pixel. Das 4,95-Zoll-Ture-HD-IPS-LCD bietet eine hohe Pixeldichte von 445 ppi. Dies ist auf dem Papier eine deutliche Steigerung gegenüber dem Display des letztjährigen Modells. Das Nexus 4 ist noch mit einem 4,7-Zoll-HD-Display mit einer niedrigeren Auflösung von 1280 mal 768 Pixel ausgestattet (320 ppi).

Google Nexus 5 Samsung Galaxy S4 HTC One Apple iPhone 5S
Displaygröße 4,95-Zoll; Full-HD-IPS 5-Zoll; Super-AMOLED 4,7-Zoll; LCD 4-Zoll; Retina-Display
Auflösung 1920 x 1080 Pixel 1920 x 1080 Pixel 1920 x 1080 Pixel 1136 x 640 Pixel
Pixeldichte 445 ppi 441 ppi 468 ppi 326 ppi

In der Praxis machen sich Unterschiede zum Nexus 4 besonders bei der Blickwinkelstabilität bemerkbar. Betrachtet man die Anzeige des Nexus 4 schräg von unten oder der Seite, ist ein leichter Gelb- beziehungsweise Blaustich erkennbar. Beim Nexus 5 ist dies deutlich besser. Ein ganz leichter Gelbstich ist aber noch aus manchen Winkeln zu erkennen. In Sachen Schärfe sind Unterschiede trotz der höheren Auflösung nicht so deutlich auszumachen. In einem Punkt hat das Display des Nexus 4 ersten Messungen zufolge sogar knapp die Nase vorne. Es ist etwas heller als das des Nexus 5 – allerdings nur minimal. In der Praxis fällt dies kaum auf. Mitunter wirkt es sogar etwas heller, da es weiße Fläche etwas kräftiger darstellt.

Das Nexus 5 kommt mit einem beeindruckendem 4,95 Zoll großem LCD. Wie gut es wirklich ist, zeigt sich im direkten Vergleich mit der Konkurrenz (Foto: CNET).

Das Nexus 5 kommt mit einem beeindruckendem und scharfen 4,95 Zoll großem LCD. Wie gut es wirklich ist, zeigt sich im direkten Vergleich mit der Konkurrenz (Foto: CNET).

Damit ist das neue Display des Nexus 5 – zumindest was Auflösung und Pixeldichte betrifft – nun auch auf Augenhöhe mit den Anzeigen der meist teureren Konkurrenz. Inhalte stellt es genauso messerscharf dar – wenn nicht sogar schärfer. Es übertrifft beispielsweise das iPhone 5S sowie das Galaxy S4 und muss sich nur knapp dem HTC One geschlagen geben.

Mit der Anzeige des Apple-Smartphones kann es dafür in einem anderen Bereich nicht ganz mithalten. Dieses ist etwas heller und stellt die Farben noch etwas lebendiger dar. Den Vergleich mit dem HTC One gewinnt es im Bereich der Helligkeit dagegen knapp.

Die Unterschiede sind insgesamt aber minimal und fallen höchstens auf, wenn man ganz genau hinschaut. Insgesamt hat das Nexus 5 ein hervorragendes Display, über das sich im Alltag keiner beschweren wird.

Mag lässig aussehen, ist aber nicht unbedingt der empfehlenswerteste Platz zum Transportieren (Foto: CNET).

Mag lässig aussehen, ist aber nicht unbedingt der empfehlenswerteste Platz zum Transportieren (Foto: CNET).

Hardware & Leistung

Als Prozessor kommt Qualcomms aktuellster Quad-Core-Chip Snapdragon 800 mit 2,26 GHz Takt und einer Adreno 330 Grafikeinheit (450 MHz) zum Einsatz, der zu den derzeit schnellsten Mobil-Prozessoren am Markt zählt und auch bei der deutlich teureren Android-Konkurrenz zu finden ist. Der Arbeitsspeicher ist mit 2 GByte zwar nicht so groß wie beim Galaxy Note 3, für ein Top-Smartphone aber dennoch ordentlich bemessen. Das Nexus 4 bietet zwar schon genauso viel RAM, ist aber noch mit dem langsameren Snapdragon-S4-Pro-Chip mit 1,5 GHz Taktrate ausgestattet.

Dank des Snapdragon 800 ist es kein Problem, auf dem Nexus 5 beispielsweise Riptide GP zu spielen (Foto: CNET).

Dank des Snapdragon 800 ist es kein Problem, auf dem Nexus 5 beispielsweise Riptide GP zu spielen (Foto: CNET).

Den internen Speicher hat Google im Vergleich zum Nexus 4 ebenfalls aufgebohrt. Statt maximal 16 GByte stehen für Käufer nun Modelle mit 16 und 32 GByte Speicher zur Auswahl. Einen microSD-Kartenslot gibt wie bisher nicht. Zudem belegt das System rund dreieinhalb GByte des Speichers, wodurch im Endeffekt weniger Platz für Daten übrig bleibt.

Google Nexus 5 Performance-Test
Durchschnittliche Download-Geschwindigkeit 4G/LTE 21,29 Mbps
Durschnittliche Upload-Geschwindigkeit 4G/LTE 12,29 Mbps
App-Download (Temple Run 2) 37,61 MB in 23 Sekunden
Ladezeit CNET-Mobile-Seite 4 Sekunden
Ladezeit CNET-Desktop-Seite 6 Sekunden
Boot-Dauer 24 Sekunden
Boot-Dauer Kamera 2,41 Sekunden

Das Nexus 5 erledigt dank seiner High-End-CPU alle grundlegenden Aufgaben wie das Entsperren des Bildschirms, das Wechseln der Homescreens oder das Aufrufen von Apps mit Leichtigkeit und ohne Ruckler oder merkliche Verzögerungen. Im Durchschnitt dauert es rund 24 Sekunden bis das Smartphone und etwa 2,4 Sekunden bis die Kamera startklar sind.

Auch beim Zocken grafikintensiver Spiele wie Riptide GP 2 überzeugt das Nexus 5 mit hohen Bildraten und flüssigen Animationen. Im 3DMark-Test erzielte das Telefon 17.966 Punkte (Zum Vergleich: Nexus 4 – 11.002; Galaxy S4 – 10.511; HTC One – 10.246; iPhone 5S – 13.948; Galaxy Note 3 – 18.829). Weitere Benchmarks werden in Kürze folgen.

3DMark
(Je länger der Balken, desto besser die Performance)


Betriebssystem: Android 4.4 Kitkat

Das Nexus wäre kein Nexus, wenn es nicht mit Android 4.4 KitKit die allerneueste Betriebssystemversion mit an Bord hätte. Es bietet Android in seiner reinsten Form – ohne angepasste Oberfläche wie HTCs Sense oder Samsungs TouchWiz-UI. Mit seinen dezenteren Farben für Statusanzeige sowie transparente Navigationstasten passt das neue Design von Android 4.4 auch perfekt zum Erscheinungsbild des Nexus 5. In der Hoffnung die Fragmentierung zu verringern und die Anzahl der zu Android 4.4 kompatiblen Geräte zu erhöhen, hat Google die neue OS-Version außerdem verschlankt, sodass sie bereits auf Smartphones mit nur 512 MByte Speicher lauffähig ist.  Darüber hinaus ist Google Now nun enger ins System eingebunden und zahlreiche Apps bieten mehr Funktionen. Der Standard-Browser basiert jetzt auf Chromium, was der Plattform insgesamt zu einer verbesserten Leistung und höheren HTML5-Kompatibilität verhilft.

Das Update ist ohne Frage nicht revolutionär, bringt aber viele wichtige Verbesserungen mit. Wir haben einige interessanteste Features herausgepickt.

Google Now deutlich präsenter

Die klassische Benutzeroberfläche von Android, bestehend aus Launcher und Drawer, wird standardmäßig unter Android 4.4 Kitkat mit Google Now respektive Google Suche realisiert. Der Interessen- und Standort-basierende Informationsdienst ist nun auch prominenter in der Oberfläche integriert. Er fügt sich als Homescreen ganz links ein – ähnlich wie unter iOS 6 die globale Suche. Durch die stärkere Präsenz dürfte er deutlich häufiger als bisher genutzt werden. Denn bisher wurde Google Now von vielen Anwender gar nicht beachtet, da sie die Aktivierungsgeste – Wisch vom unteren Bildschirmrand in die Oberfläche – gar nicht kannten. Das sollte mit Android 4.4 nicht mehr passieren. Google Now zeigt sich dem Anwender nicht nur im laufenden Betrieb an prominenter Stelle, sondern begegnet dem Nutzer auch schon während der erstmaligen Einrichtung von Kitkat.

Android 4.4 Kitkat: Launcher, Homescreen, Google Now, Drawer, Multitasking

Android 4.4 Kitkat: Launcher, Homescreen, Google Now, Drawer, Multitasking


Hinzufügen von Widgets

Das Hinzufügen von Widgets gelingt mit dem Google-Now-Launcher deutlich intuitiver als bisher. Während man Widgets unter Android 4.3 in Verbindung mit dem Standard-Launcher über die App-Ansicht (Drawer) hinzufügen konnte, steht diese Möglichkeit nun durch ein langes Drücken auf den Homescreen zur Verfügung. Wem dies bekannt vorkommt, täuscht sich nicht: Widgets konnte man auf diesem Weg auch unter älteren Android-Version hinzufügen. Seit Ice Cream Sandwich gab es sie aber nicht mehr. Mit der neuen Geste erhält man darüber hinaus auch Zugriff auf Google-Now-Einstellungen und – wie bisher – auf die Auswahloption für Hintergrundbilder. Zudem werden die vorhandenen Homescreens in dieser Ansicht verkleinert dargestellt. Per Wischgeste kann man sie durchblättern und mit einer Berührung auswählen.

Die Auswahl der Hintergrundbilder ist unter dem neuen Google-Now-Launcher deutlich eleganter gelöst. Das Zuschneiden eines eigenen Bild für den Hintergrund mit passendem Hoch- und Querformat entfällt. Einfach Bild auswählen, skalieren, fertig.


Neue Vollbildansicht Immersive Mode

Die Möglichkeit für Apps, Inhalte in der Vollbildansicht darzustellen, gab es schon in früheren Android-Versionen. Neu ist allerdings die Option, dass trotz Interaktion Navigation- und Statusleiste verdeckt bleiben. Apps, die diesen Modus nutzen möchten, müssen allerdings angepasst werden. Hierfür stehen neue System-UI-Flags zur Verfügung (immersive_mode_sticky). Um diesen Modus zu beenden, damit Status- und Bedienleiste wieder erscheinen, gibt es eine neue Gesten. Ein Wisch von oben oder unten beendet den Immersive-Mode. Die herkömmliche Vollbildansicht (Lean Back), die man etwa vom Abspielen eines Youtube-Videos kennt, steht weiterhin zur Verfügung. Hier reicht eine Berührung des Bildschirms aus, um die Bedienelemente und Staussymbole wieder erscheinen zu lassen.

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Storage Access Framework erlaubt Apps einheitlichen Zugriff auf Cloud-Dienste

Praktisch ist auch die neue Möglichkeit für Apps auf Cloud-Dienste zuzugreifen. Dies wird durch das Storage Access Framework realisiert. Soll beispielsweise ein Bild als Anhang im Gmail eingefügt oder als Hintergrund festgelegt werden, stehen jetzt installierte Cloud-Dienste wie Dropbox als Quelle deutlich einfacher zur Verfügung. Der Datei-Öffnen-Dialog wandert in die Sidebar und beinhaltet Zugriff alle installierten Cloud-Dienste. Ebenso besteht die Möglichkeit, über einen integrierten Dateibrowser Inhalte vom internen Speicher einzufügen.

Android 4.4 Kitkat: einheitlicher Zugriff auf Dateien

Android 4.4 Kitkat: einheitlicher Zugriff auf Dateien

Printing Framework

Mit dem neuen Printing Framework bietet Android 4.4 Kitkat eine native Plattform für Druck-Dienste. Apps können unter Android 4.4 Kitkat sämtliche Inhalte auf Wifi-Druckern oder Geräte, die über Dienste wie Google Cloud Print zur Verfügung stehen, ausdrucken. Die neue Plattform ermöglicht Unterstützung für das Management von Druckjobs ebenso wie gerätespezifische Konfigurationsoptionen.

Für erweiterte Einstellungsmöglichkeiten müssen Druckerkersteller aber entsprechend für ihre Druckermodelle angepasste Apps respektive Treiber bereitstellen. Apps, die noch nicht über eine Druckfunktion verfügen, können laut Google mit minimalen Aufwand „druckfähig“ gemacht werden.

Für eine möglichst große Kompatibilität zu den auf dem Markt befindlichen Druckern verwendet das Printing Framework das PDF-Format. Bevor eine App also etwas ausrucken kann, muss der Inhalt als PDF vorliegen. Hierfür stellt das Printing Framework entsprechende APIs bereit, sodass die Implmentierung der PDF-Print-Funktion in einer App für Entwickler relativ einfach sein sollte.

Bei den meisten Geräten mit Android 4.4 wird der Google Cloud Print Service bereits vorinstalliert sein. Außerdem unterstützen zahlreiche Google Apps die neue Druckeranbindung wie Chrome, Drive, Galerie und QuickOffice.

Android 4.4 Kitkat Printing Framework (Screenshot: ZDNet.de).

Android 4.4 Kitkat Printing Framework (Screenshot: ZDNet.de).

Telefon

Die Telefon-App in Android 4.4 Kitkat ist bei der Suche nicht nur auf das Telefonbuch des Anwenders beschränkt, sondern nutzt auch die Google-Places-Datenbank. Sucht man also nach einem griechischen Restaurant, erscheinen sämtliche Lokalitäten in der Umgebung, sofern sie bei Google Places gelistet sind.

Praktisch ist auch, dass bei einem Anruf von einem nicht im Telefonbuch des Anwenders befindlichen Kontakt ebenfalls auf die Places-Datenbank zurückgegriffen wird. Um im Bild zu bleiben: Ruft das griechische Restaurant für die Bestätigung der Tischreservierung zurück, erscheinen auf dem Display neben der Nummer auch die dazugehörige Bezeichnung inklusive Bild, sofern vorhanden.

Diesen Service will Google auch auf Personen ausdehnen. Bereits heute wird bei Nutzern, die Google Apps for Business verwenden, bei einem eingehenden Anruf der Name des Teilnehmers angezeigt, sofern er sich in der gleichen Domain befindet. Ab Anfang 2014 will Google den Service auch auf normale Personen mit Google-Account ausdehnen, sodass dann Name und Google-Profilbild angezeigt werden. Natürlich lässt sich die Funktion auch ausschalten. Wer also nicht möchte, dass Google weiß, mit wem man telefoniert hat, deaktiviert die Anrufererkennung.

Derzeit funktioniert der Zugriff auf die Google-Places-Datenbank allerdings nur, wenn als Sprache Englisch ausgewählt ist. Auch gibt es bei den Suchergebnisse noch Optimierungsbedarf.

Android 4.4 Kitkat: Telefon nutzt Datenbank Google Places (Screenshot: ZDNet.de)

Android 4.4 Kitkat: Telefon nutzt Datenbank Google Places (Screenshot: ZDNet.de)

Hangouts

Nachdem Google mit Hangouts die bisher verfügbare Messaging-App ersetzt hat, unterstützt die neue Version in Android 4.4 Kitkat auch SMS und MMS.

Android 4.4 Kitkat: Hangouts bietet SMS-Unterstützung

Galerie

Häufiger liest man dieser Tage, dass die Google+-Foto-App die bisher verfügbare Anwendung Galerie ersetzt. Das stimmt nicht. Beide Apps stehen auch unter Android 4.4 Kitkat zur Verfügung.

Android 4.4 Kitkat: Galerie bietet Fotoeditor mit Zeichnen-Funktion (Screenshot: ZDNet.de).

Android 4.4 Kitkat: Galerie bietet Fotoeditor mit Zeichnen-Funktion (Screenshot: ZDNet.de).

Die neue Version bietet erweiterte Funktionen, die durchaus semiprofessionellen Ansprüchen genügen, wie die Farbsättigungseinstellung für einzelne Kanäle. Der integrierte Fotoeeditor funktioniert auf Tablets und Smartphones und kann Fotos in voller Auflösung bearbeiten. Wie das iOS-Pendant iPhoto erlaubt es auch, Filteranwendungen auf bestimmte Bildbereiche zu begrenzen, sodass man beispielsweise Teilbereiche heller regeln kann, ohne dass der Rest des Bilds davon betroffen ist. Zudem bietet die App einen Zeichnen-Modus. Das von Google-Entwickler Nicolas Roard veröffentlichte Video zeigt einige Funktionen.

Kamera

Wie das Nexus 4 kommt auch der Nachfolger mit einer 8-Megapixel-Kamera. Eine Neuheit ist allerdings ein optischer Bildstabilisator. Dank eines Gyroskop im Inneren der Linse gleicht das Nexus Verwackler aus. Neu ist außerdem HDR+. Wie bei HDR-Aufnahmen üblich nimmt das Google-Smartphone mehrere Bilder mit verschiedener Belichtung auf und kombiniert diese zu einem idealen Foto. HDR+ erkennt zudem bewegte Objekte und nimmt eine Reihe an Bildern auf, um dem Nutzer dann das schärfste davon zu präsentieren.

Die 8-Megapixel-Kamera im Nexus 5 verfügt jetzt über einen Bildstabilsatior und unterstützt HDR+ (Foto: CNET).

Die 8-Megapixel-Kamera im Nexus 5 verfügt jetzt über einen Bildstabilsatior und unterstützt HDR+ (Foto: CNET).

Abgesehen davon, hat sich im Vergleich zum Nexus 4 nicht viel geändert. Beide Kameras bieten dieselbe Auflösung, einen Auto- und Touch-Fokus, einen 3,9-fachen digitalen Zoom, Geotagging, einen Belichtungsmesser, einen Selbstauslöser, fünf Einstellungsmöglichkeiten für den Weißabgleich sowie vier Szene-Modi. Die rückseitige Kamera hat auch wieder einen Blitz sowie den Panorama- und Photosphere-Modus an Bord.

Neueste Kommentare 

5 Kommentare zu Google Nexus 5 mit Android 4.4 Kitkat: das beste Nexus-Smartphone aller Zeiten im Test

  • Am 9. November 2013 um 17:58 von JennyS

    Also dass die Kamera negativ bewertet ist verstehe ich nicht. Die Kamera reicht zwar sicher nicht an ein Lumia heran, kann sich aber mit den besten von Sony, Samsung und Apple messen. Die Software soll wohl auch noch optimiert werden, kann sich aber jetzt schon sehen lassen.

  • Am 10. November 2013 um 00:29 von Brain

    Habe mir vor kurzem ein HTC One gekauft und ärgere mich jetzt etwas wieso ich nicht ein bisschen auf das Nexus 5 gewartet habe, was obendrein noch billiger ist.

  • Am 10. November 2013 um 15:23 von Boris von der Linde

    Die mäßige Akkulaufzeit kann ich definitiv nicht bestätigen. Heute um 06:00 vom Ladegerät abgeklemmt, mehrere Telefonate geführt (ca. 30 Min), Updates heruntergeladen, 10 SMS verschickt und etwas gesurft. 15:23 Uhr, Akkustatus 94%!

  • Am 10. November 2013 um 21:04 von Michael

    Hört sich alles gut an, aber kein wechselbarer Akku und der fehlende MicroSD-Slot sind für mich ein KO-KRITERIUM.

    Da verzichte ich lieber auf Power und nehme ein Gerät vom anderen Hersteller.

  • Am 28. Dezember 2013 um 06:26 von Andre Bever

    Bin sehr zufrieden mit dem Nexus 5, sogar sehr sehr zufrieden.
    🙂

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