Samsung meldet Durchbruch auf dem Weg zur Kommerzialisierung von Graphen

Samsung hat ein neues Syntheseverfahren entwickelt, das es erlaubt, Graphen großflächig in der üblichen Größe eines Halbleiterwafers herzustellen. Diese Entdeckung soll zu einer schnelleren kommerziellen Nutzung des Materials führen, das Silizium als Transistor in Smartphones, Tablets oder Wearables mit Android & Co. ablösen könnte.

Samsung hat per Blogbeitrag mitgeteilt, in Zusammenarbeit mit der Sungkyungkwan-Universität einen bahnbrechenden Durchbruch bei der Synthetisierung von Graphen errungen zu haben, der die Kommerzialisierung des äußerst dünnen und elektrisch leitfähigen Materials, das Silizium als Transistor in Smartphones, Tablets oder Wearables mit Android & Co. ablösen könnte, entscheidend beschleunigt. Erstmals konnte es großflächig in der üblichen Größe eines Halbleiterwafers hergestellt werden.

Samsung meldet Durchbruch auf dem Weg zur Kommerzialisierung von Graphen

Samsung hat ein neues Syntheseverfahren entwickelt, das es erlaubt, Graphen großflächig in der üblichen Größe eines Halbleiterwafers herzustellen. Diese Entdeckung soll zu einer schnelleren kommerziellen Nutzung des Materials führen, das Silizium als Transistor in Smartphones, Tablets oder Wearables mit Android & Co. ablösen könnte (Bild: Schwedische Akademie der Wissenschaften).

“Das ist einer der bedeutendsten Durchbrüche in der Geschichte der Graphen-Forschung”, erklärte der Forschungsleiter des SAIT-Labors (Samsung Advanced Institute of Technology). Wir erwarten, dass diese Entdeckung zu einer schnelleren kommerziellen Nutzung von Graphen führt. Es könnte die nächste technologische Ära der Verbraucherelektronik erschließen.”

Der kommerziellen Nutzung von Graphen stellte sich bislang entgegen, dass eine ausreichende Größe nur durch die Verbindung verschiedener Graphen-Kristalle erzielt werden konnte. Das aber verringerte seine elektrischen sowie mechanischen Eigenschaften erheblich. Das neue Syntheseverfahren ermöglicht es nun, eine großflächige Graphenschicht als einen Kristall in Wafergröße wachsen zu lassen und damit die herausragenden Eigenschaften zu erhalten.

Graphen ist laut Samsung aufgrund seiner elektrischen Leitfähigkeit optimal für den Einsatz in flexiblen Displays, Smartphones, Tablets, Wearable Devices und anderen elektronischen Geräten der nächsten Generation geeignet, da es zusätzlich auch ultradünn, widerstandsfähiger als Stahl, hoch flexibel und ein guter Wärmeleiter ist.

Die Entdeckung von Graphen im Jahr 2004 wurde 2010 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Graphene sind einlagige Kohlenstoffschichten mit extremen Eigenschaften. Zu den erwarteten vielversprechenden Anwendungen gehören Kommunikation in hoher Bandbreite oder auch eine neue Generation von Low-Cost-Smartphones und TV-Bildschirmen. Die EU fördert die Forschung über zehn Jahre hinweg und will dafür bis zu einer Milliarde Euro bereitstellen. Zu den Empfängern der Fördergelder gehört auch Nokia, das schon seit 2006 mit Graphen arbeitet. IBM gelang es kürzlich, ein aus Graphen erzeugtes Funkmodem erfolgreich in Betrieb zu nehmen.

[Mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

Neueste Kommentare 

Eine Kommentar zu Samsung meldet Durchbruch auf dem Weg zur Kommerzialisierung von Graphen

  • Am 9. April 2014 um 17:29 von Wolfie

    Wie steht es mit der Langzeithaltbarkeit von Graphen ? Bei nur einer Atomlage Dicke könnte es schnell kritisch werden, wenn hier und da einzelne Atom sich durch äußere Einflüsse verschieben oder verloren gehen. Auch von Kohlenstoff-Nanoröhrchen hat man sich große Fortschritte in der Elektronik versprochen (z.B. von IBM und Infineon erforscht) und es ist nichts praktisch machbares dabei herausgekommen.

    Ich bleibe skeptisch.

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