Die Samsung Gear S ist die erste Smartwatch auf dem Markt, die wie ein eigenständiges Smartphone funktioniert. Dank eines integrierten Mobilfunkmoduls kann man mit der smarten Armbanduhr auch ohne gekoppeltes Smartphone auf das Internet zugreifen, SMS versenden oder Anrufe tätigen. Wir waren auf der IFA bei Samsung und haben uns die Gear S angeschaut.

Die Samsung Gear S kommt mit einem gebogenen 2-Zoll-Super-AMOLED-Display mit 480 mal 360 Pixel (Bild: CNET.de).
Zum Marktstart der neuen Smartwatch in den jeweiligen Regionen hat Samsung auf der IFA leider noch keine neuen Informationen herausgegeben. Wie schon seit Ende August bekannt ist, wird sie ab Oktober bei Mobilfunkprovidern, im Einzelhandel und bei diversen Online-Shops in den zwei Farben Schwarz und Weiß zu kaufen sein.
Die Samsung Gear S verfügt über ein gebogenes 2-Zoll-Super-AMOLED-Display mit einer Auflösung von 480 mal 360 Pixel und einer Pixeldichte von 300 ppi, einen 1 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor, 512 MByte RAM und 4 GByte internen Speicher. Das Gehäuse der Uhr misst 58,1 mal 39,9 mal 12,5 Millimeter und ist dementsprechend nicht gerade klein. Dank der leicht gebogenen Form liegt es aber gut am Handgelenk an. Das Gehäuse der Uhr ist auch nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt.

Auf der Rückseite der Gear S sitzt der NanoSIM-Kartenslot, ein Lautsprecher, ein Pulsmesser sowie die Anschlüsse für die Ladestation (Bild: CNET.de).
Das Besondere an der Gear S ist ein integriertes Mobilfunkmodul. Dazu hat Samsung auf der Rückseite der Uhr einen Slot verbaut, in den man eine NanoSIM-Karte stecken kann. Somit kann die neue Samsung-Smartwatch eine direkte Verbindung zum Mobilfunknetz aufbauen und muss nicht mehr mit einem Galaxy-Smartphone gekoppelt werden, um Anrufe entgegen zu nehmen oder zu tätigen sowie sich ins Internet einzuwählen, um Benachrichtigungen von Sozialen Netzwerken wie Facebook oder anderen Apps zu empfangen. Die Gear S unterstützt 3G- und 2G-Verbindungen auf den Frequenzen 900/2100 oder 850/1900 respektive 900/1800 oder 850/1900. Dank A-GPS und Glonass funktioniert auch die Navigation ohne Hilfe des Smartphones. Bei der Software setzt Samsung auf Nokia HERE.
Die Bedienung funktioniert wie üblich per Fingerwisch oder mittels Samsungs Sprachassistenten S Voice. Dieser nimmt Kommandos des Nutzers entgegen und ruft per Sprachbefehl Kontakte an oder sucht im Netz nach gewünschten Informationen. Zudem hat Samsung auf der Vorderseite direkt unter dem Display eine Taste verbaut, die wie bei den Galaxy-Smartphone stets zurück zum Homescreen führt.
Das neue Zifferblatt der Gear S zeigt nicht nur die Zeit an, sondern auch direkt den Akkustand, die getätigten Schritte und die Anzahl der erhaltenen Benachrichtigungen an. Über die Einstellungen stehen natürlich weitere Zifferblätter zur Auswahl. Auf dem Modell mit Vorseriensoftware waren insgesamt 13 verschiedene Zifferblätter vorinstalliert. Die Einstellungen lassen sich mit einem Fingerwisch vom Homescreen aus nach oben öffnen. Neben den Einstellungen hält dieser Bildschirm auch die Wähltasten, das Adressbuch, SMS, E-Mails, den Kalender & Co. bereit.

Neben dem hier zu sehenden Modell, gibt es noch eine zweite Ausführung, bei das Armband nicht dünner wird (Bild: CNET.de).
Wischt man von rechts nach links über den Bildschirm gelangt man der Reihe nach zum Musik-Player, den Fitness-Daten wie den getätigten Schritten oder dem gemessenen Puls, dem 24-Stunden-News-Dienst der Financial Times (fastFT), den Kalendereinträgen sowie Shortcuts zu Einstellungen wie Flugzeugmodus, WLAN oder Mobilfunk. Ein Fingerwisch in die andere Richtung holt als erstes die Benachrichtigungen zu neuen Fitness-Daten, erhaltenen SMS oder verpassten Anrufen auf den Schirm. Danach zeigt die Gear S an, wie lange wir schon inaktiv sind – uns also nicht bewegt haben. Der dritte beziehungsweise vierte Bildschirm zeigt dann Details zu empfangenen SMS sowie verpassten Anrufen an.
Für Telefonate oder die Sprachsteuerung bringt die Gear S wie die Gear 2 einen Lautsprecher und ein Mikrofon mit. Der Lautsprecher ist auf der Rückseite verbaut und wird beim Tragen etwas vom Handgelenk verdeckt. Eine komfortablere Alternative ist aber sowieso die Verwendung eines Bluetooth-Headsets. Textnachrichten und E-Mails können mittels einer On-Screen-Tastatur beantwortet werden.

Das Armband kann bei der Gear S ausgewechselt werden, indem man das Gehäuse einfach herausdrückt (Bild: CNET.de).
Zur weiteren Ausstattung der Gear S gehören neben WiFi, GPS und Bluetooth (4.1) USB 2.0, ein Kompass, ein Gyroskop sowie ein Beschleunigungs-, Umgebungslicht- und UV-Sensor. Weiterhin bietet die Gear S ein Barometer, einen Schrittzähler und einen Pulsmesser.
Die Stromversorgung übernimmt ein 300-mAh-Akku. Mit einer Akkuladung hält die Uhr laut Samsung bei durchschnittlicher Nutzung zwei Tage lang durch. Praktisch ist, dass man bei der Gear S die Ladestation bei Bedarf auch als Akkupack verwenden kann. Sie lässt sich zu Hause aufladen und unterwegs an die Smartwatch andocken, um sie einmal komplett aufzuladen. Damit kommt die smarte Armbanduhr auf eine Akkulaufzeit von insgesamt rund vier Tage, so Samsung.
Die Gear S ist grundlegend in zwei Versionen erhältlich. Zum einen gibt es sie mit einem Armband, das dünner wird, zum anderen mit einem das die Breite über die komplette Länge beibehält. Das Armband lässt sich bei der Gear S auch auswechseln. Dazu drückt man das Gehäuse der Uhr einfach aus dem Armband heraus und setzt es in ein anderes ein. Samsung wird verschiedene Armbänder anbieten. Anfangs wird es aber kein Modell geben, an das Träger auch Armbänder herkömmlicher Uhren montieren können. Allerdings will Samsung dies voraussichtlich künftig ermöglichen. Eine besonderes Armband für die Gear S hat Samsung in Kooperation mit Swarovski herausgebracht.
Fazit:
Mit der neuen Tizen-Smartwatch Gear S trägt man jetzt im Grunde ein kleines Smartphone direkt am Handgelenk. Dank Mobilfunkmodul, WLAN & Co. funktioniert sie unabhängig von einem Smartphone und ist deutlich praktischer als frühere Modelle. Das Smartphone kann man mit der Gear S auch einfach Mal zuhause lassen. Anrufe empfangen oder tätigen, SMS verschicken oder die Navigation funktionieren auch ohne dessen Hilfe. Wer bisher nicht so recht wusste, für was er sich eigentlich eine Smartwatch kaufen sollte, der dürfte bei Gear S mehr Gründe finden. Allerdings ist die Gear S mit seinem 2-Zoll-Display nicht gerade klein. Vor dem Kauf sollte man sie am besten einmal anprobieren.
[Mit Material von Matthias Windhager, Gizmodo.de]
Verwandte Links zum Thema:
- G Watch R: LGs runde Android-Wear-Watch im Hands-on
- Galaxy Note Edge im Hands-on: so funktioniert die Display-Kante
- Galaxy Note 4: Smart Select und Multi Window angetestet
- Samsung Galaxy Note 4: Snap Note ausprobiert
- Samsung stellt das Galaxy Note 4 und Galaxy Note Edge vor
- Weitere Artikel zur IFA 2014
Neueste Kommentare
13 Kommentare zu Samsung Gear S: die Tizen-Smartwatch mit 3G-Modul im Hands-on
Vielen dank für Ihren Kommentar.
Ihre Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Da Tizen auf der Uhr läuft, wie sieht es mit Apps aus? Und wenn ich eine zweite SIM benutze, dann habe ich auch eine zweite Nummer. Es ist blöd, wenn die Leute immer beide Nummern probieren müssen.
Bei der offiziellen Vorstellung wurde kurz angesprochen, dass eine automatische Rufweiterleitung geschaltet wird, sobald man sich vom Smartphone wegbewegt. Ist das schon bestätigt?
Hallo Thomas,
zur Rufweiterleitung haben wir auf der IFA leider keine weiteren Informationen in Erfahrung gebracht. Wir werden Samsung diesbezüglich kontaktieren und hoffen auf eine schnelle Antwort.
beste Grüße, CNET.de-Redaktion
Multi-SIM heisst die wohl bessere Lösung. 2 Karten mit der gleichen Nummer, die dann auch an beiden Endgeräten klingelt. Wird nicht von allen (vor allem prepaid) Anbietern unterstützt. Muss man etwas suchen.
Andererseits würde die geschilderte Rufumleitung auf eine andere Nummer sobald man den Bereich des Smartphones verlässt folgende Probleme aufwerfen:
a) Rufweiterleitung an eine andere Nummer wird nicht von allen Providern unterstützt
b) sms werden nicht weitergeleitet
c) rufe ich von der Gear S zurück hat der Anrufer eine andere Nummer im Display.
d) andere rufnummernbasierte Dienste wie z. B. whattsapp kommen so auch nicht an.
Hallo, schon mal was von Multisim gehört? Da hat man 2 Karten aber nur 1 Nummer.
Läuft die uhr auch mit 4.2.2 ???
Ich schwanke zwischen der G watch R und der Samsung S.
Möchte die Samsung gerne mit meinem HTC One koppeln. Geht das denn überhaupt oder brauche ich dazu ein Samsung Handy
Hallo,
offiziell wird sich die Gear S wieder nur mit Samsung-Smartphones koppeln lassen. Es gibt aber seit Anfang des Jahres einen Workaround, sodass sich der Gear-Manager auch auf einem Nexus 5 oder HTC One installieren lässt. Alle Funktionen wie S Health werden aber nicht mit anderen Smartphones funktionieren. Weitere Informationen finden Sie im XDA-Developers-Forum (http://forum.xda-developers.com/showthread.php?t=2596455).
Beste Grüße, CNET.de-Redaktion
Übrigens ist die Aussage falsch, es sei die erste Smartphone mit SIM. Von Pearl gibt es seit geraumer Zeit eine Uhr, die nach Kundenaussagen eine überraschend gute Qualität hat.
Habe mir heute von telecom zwei karten mit der gleichen Rufnummer geholt geht da morgen bekomm ich meine Samsung Tietzen mal sehen bin schon gespannt
Hab vergessen das ich auf den karten Internet Flatrate drauf hab soll so wohl das meiste klappen
Schön wäre es wenn in den ganzen tests auch mal die armband Länge mit aufgelistet wird. Ich habe 23 cm armumfang, da passt so gut wie keine Armbanduhr im Auslieferungs zustand
Hallo,
wir haben bei der Gear S in der weitesten Einstellung einen Umfang von ca. 21 Zentimetern gemessen.
Beste Grüße, CNET.de-Redaktion
Ich suche ein Armband für die samsung gear s swarowski