Kaufberatung GoPro & Co.: Welche Action-Cam ist die richtige?

von Mehmet Toprak am , 13:34 Uhr

Die Vielfalt bei Action-Cams wird immer größer. Neben der bekannten Hero von Marktführer GoPro gibt es auch von Herstellern wie Rollei, Sony, Panasonic oder Ricoh interessante Kameras. Spitzenmodelle beherrschen bereits den höchstauflösenden Videostandard 4K. Doch ist 4K für Action-Videos wirklich sinnvoll? CNET stellt fünf Action-Cams mit ganz unterschiedlichen Konzepten vor.

Wenn es um das Thema Action-Cams geht, dann fällt regelmäßig der Name Gopro. Der Hersteller aus dem kalifornischen Clearview hat mit seinen kompakten und robusten Camcordern der Hero-Serie fast im Alleingang einen Markt für Action-Cams geschaffen. Fast alle Digicam-Hersteller haben inzwischen eine outdoortaugliche Digitalkamera im Sortiment.

Doch die Hero-Kameras sind nach wie vor die Schrittmacher, was den technischen Fortschritt in der Action-Cam-Branche anbelangt. Dieser findet hauptsächlich bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit des Bildprozessors statt. Noch höhere Auflösungen und Bildraten sind das Ziel.

GoPro4 Silver (Foto: GoPro).

Das aktuelle Schlagwort lautet hier 4K. Die höchstauflösenden 4K-Videos (3.840 x 2.160 Pixel) schafft die neue Hero 4 „Black“ jetzt schon mit 25 oder gar 30 Bildern pro Sekunde. Sein Debüt bei den Action-Cams hatte der 4K-Modus schon im Herbst 2013 bei der Hero 3+ „Black Edition“ gegeben. Da waren 4K-Videos allerdings noch auf ruckelige 15 Bilder pro Sekunde beschränkt. Der neue Prozessor gibt nun richtig Gas und erlaubt damit erstmals flüssige Aufnahmen.

Mit 480 Euro ist die Hero 4 „Black“ aber relativ teuer. Wer 4K-Videos nicht braucht, kann viel Geld sparen. Die Variante Hero 4 „Silver“ verzichtet auf 4K und kostet dafür nur 380 Euro.

Formatvielfalt für professionelle Projekte

Auch sonst zeigen die Eckdaten der neuen Hero 4, was derzeit bei Consumerkameras möglich ist. Die produziert Full-HD-Videos (1.920 x 1.080 Pixel) problemlos mit 50 oder Bildern pro Sekunde. Das garantiert die flüssige Wiedergabe von schnellen Bewegungen.

Für die im Sportbereich so beliebten Zeitlupensequenzen schafft die Hero 4 sogar bis zu 120 Bilder, nicht in Full HD, aber immerhin in HD (1.280 x 720 Pixel). Bei WVGA-Auflösung (848 x 480 Pixel) sind sogar Superzeitlupen mit 240 Bildern drin.

Die GoPro Hero für Einsteiger (Foto: GoPro)

Dementsprechend ist die Action-Cam auch bei Fotos extrem schnell. Im Serienbildmodus schießt sie 30 Bilder in einer Sekunde, natürlich, ohne den Fokus nachzuführen.

Ein wesentlicher Vorteil der Hero-Kameras ist ihre enorme Flexibilität bei Auflösung, Bildrate und Bildwinkel. Die Hero 4 dreht bei Bedarf auch nur mit 25 oder 24 Bildern pro Sekunde. Filmer, die den begehrten „Kino-Look“ erzeugen wollen, nutzen gerne den 24-Bilder-Modus. Daneben dreht die Hero 4 beispielsweise Videos im Format 2,7K (2704 x 1520 Pixel) mit Bildraten von 50, 48, 30, 25 oder 24 Bildern. Im Hobbybereich eher unübliche Formate wie 1440p (1920 x 1440 Pixel) beherrscht die Hero 4 ebenfalls und zwar gleich mit sieben unterschiedlichen Bildraten zwischen 24 und 80 Bildern pro Sekunde.

Aufgrund dieser Formatvielfalt lassen sich die Gopro-Videos leicht in bestehende Videoprojekte einbinden oder mit Clips kombinieren, die mit einem anderen Camcorder gedreht wurden. Gerade bei professionellen Projekten ist diese Flexibilität beim Videoformat ein entscheidendes Kriterium. Außerdem spricht natürlich auch das ausgereifte und vielfältige Befestigungszubehör für die Gopro.

Doch wer diese Profi-Features nicht unbedingt benötigt, findet auch bei den Mitbewerbern interessante Alternativen.

Rollei Action-Cam 7S: Die echte Gopro-Alternative

Die Rollei Action-Cam ist so etwas wie der schärfste Konkurrent von Gopro. Nicht anders als Gopro bringt der Hersteller jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt, das mit noch schnellerem Bildprozessor glänzt und sich preislich deutlich unter den Gopro-Modellen bewegt. So kostet das aktuelle Flaggschiff, die Action-Cam 7S, knapp 330 Euro. Im Vergleich zum Gopro-Flaggschiff (480 Euro) ist das sehr preisgünstig.

Im Unterwassergehäuse verträgt die Rollei 7S eine Tauchtiefe von 100 Meter. (Foto: Mehmet Toprak)

Vom Aufbau und vom Konzept her sind sich die Rollei 7S und die Hero sehr ähnlich. Auch die 7S ist eine extrem kompakte Digicam, die in einem robusten Unterwassergehäuse steckt, während der Aufnahme wenig Einstellmöglichkeiten bietet, bei Bedarf per Fernbedienung startet und bei Action-Drehs auf dem Helm, dem Surfboard oder dem Fahrradlenker befestigt wird.

Die werbeträchtige 4K-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel) beherrscht die 7S ebenfalls, hinzu kommen Superzeitlupen mit 120 Bildern pro Sekunde bei HD-Auflösung (1.280×720 Pixel). Full-HD-Videos filmt die Rollei mit 24, 30, 48 und 60 Bildern pro Sekunde. Insofern ist die Rollei der deutlich teureren Hero 4 durchaus ebenbürtig.

Die ultrakompakte Rollei 7S ohne Unterwassergehäuse. (Foto: Mehmet Toprak)

An einigen Punkten merkt man aber schon, dass die Hero 4 noch ein Quäntchen mehr Leistung bringt. So schafft die Hero 4 Serienbilder mit bis zu 30 Bildern in der Sekunde. Die Rollei 7S beschränkt sich auf 3, 6 und 10 Bilder pro Sekunde, auch das sollte in den meisten Fällen genügen. Zeitraffervideos produziert die Action-Cam ebenfalls. Dabei wird in regelmäßigen Zeitabständen ein Foto geknipst und daraus eine Zeitraffersequenz generiert. Einstellbar sind Abstände von 0,5, 1, 2, 5, 10 oder 30 Sekunden.

Wie bei den kompakten Action-Cams üblich, kann man die Brennweite während des Videodrehs nicht verändern. Dafür lässt sich der Aufnahmewinkel des Objektivs in vier Stufen einstellen: 150, 120, 100 und 80 Grad. Wie auch die GoPro ist die 7S mit Hilfe von Smartphones drahtlos steuerbar. Die entsprechende App ist für iOS oder Android [1] erhältlich. Das Wi-Fi-Modul überwindet laut Datenblatt eine Entfernung von maximal 40 Metern.

Sehr praxisnah ist die Möglichkeit, das Bild für Überkopf-Aufnahmen schon während der Videoaufnahme um 180 Grad zu drehen.

Die Rollei 7S lässt sich auch mit den kleinen Tipptasten bedienen. Neben dem abnehmbaren, rückwärtigen LC-Display zeigt auch ein winziges monochromes Display auf der Oberseite die wichtigsten Infos an. (Foto: Mehmet Toprak)

Die neue Rollei 7S stellt gegenüber dem Vorgängermodell 5S eine deutliche Weiterentwicklung dar. So wurde das Design verändert. Steckte die Elektronik der 5S noch in einem schwarzen, etwas altbacken wirkenden Kunststoffgehäuse, kommt die 7S als kompakter dunkelbrauner Würfel mit aufgerauter Oberfläche daher. Auch bei der Videoleistung bleibt das Vorgängermodell zurück. Die 5S hat noch keine 4K-Unterstützung. Bei der Zeitlupe bietet sie zwar ebenfalls 120 Bilder pro Sekunde, aber nur mit einer auf 848 × 480 Pixel reduzierten Auflösung.

Rollei 6S: Sparversion ohne 4K

Ähnlich wie der Hero gibt es auch bei der Rollei eine etwas weniger leistungsfähige Variante, die Rollei 6S. Die ist mit 260 Euro um 70 Euro billiger als das Flaggschiff. Bei der 6S muss man auf 4K-Videos verzichten und der Serienbildmodus ist einen Tick langsamer: Maximal sind 8 Bilder pro Sekunde möglich. Außerdem fehlt bei Zeitraffervideos das 0,5-Sekunden-Intervall.

Ansonsten sind die beiden Action-Cams identisch, auch bei der Ausstattung. Neben dem Schutzgehäuse sind einige Halterungen im Lieferumfang, darunter Klebepads, eine Camcorder-Platte und eine Standardhalterung. Rollei bietet inzwischen ein sehr reichhaltiges Zubehörsortiment, darunter viele unterschiedliche Halterungen.

Fazit: Hightech-Cam zum fairen Preis

Die Rollei 7S ist eine günstige Alternative zum Marktführer von GoPro. Mit den Leistungsdaten bei Videos und Serienbildern rückt sie nahe an die Hero 4 heran. Wer die Action-Cam nicht für kommerzielle Videoproduktionen einsetzt und deshalb auch nicht mit vielen Videoformate hantieren muss, ist auch mit der 7S bestens bedient. Anwender, die auch auf 4K verzichten können, greifen gleich zur 6S, die mit 260 Euro nochmal deutlich billiger ist.

Sony [2] HDR-AS100V: Action-Cam mit Zeiss-Objektiv

An technischen Highlights hat Sonys HDR-AS100V einiges zu bieten. Ein lichtstarkes Zeiss-Tessar-Objektiv, ein rückwärtig beleuchteter Exmor-R-CMOS Bildsensor mit 13,5 Megapixel, der Bildprozessor Bionz X Exmor und natürlich Sonys bewährter Bildstabilisator Steadyshot. Je nach Ausstattung ist die Sony Action-Cam ab 299 Euro erhältlich.

Im Unterwassergehäuse schafft die Sony HDR-AS100V eine Tauchtiefe von 5 Meter. Ton wird in Stereo aufgezeichnet (Foto: Mehmet Toprak)

Die Action-Cam verzichtet noch auf 4K, dreht aber Full-HD-Videos (1.920 x 1080 Pixel) mit einer Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde. Damit sind auf jeden Fall gestochen scharfe Action-Videos im 16:9-Format mit flüssigen Bewegungen realisierbar. Zeitlupen produziert sie in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) mit 120 Bildern, inklusive Ton. Nur bei der Superzeitlupe mit 240 Bildern pro Sekunde sinkt die Auflösung auf 800 x 480 Pixel. Solche Sequenzen lassen sich dann nur mit dickem schwarzem Rand in Full-HD-Videos einfügen.

Die Videos dreht die Sony entweder im weit verbreiteten Format MP4 (MPEG-4 AVC/H.264) oder in der hauseigenen MP4-Variante XAVC S. Durch die Bitrate von bis zu 50 Megabit pro Sekunde sollen das Videomaterial in besonders feiner Qualität auf der Speicherkarte landen.

Den Exmor-R Bildsensor und der Steadyshot-Bildstabilisator hat Sony aus den großen Digicams und Camcordern übernommen und für die Action-Cam modifiziert. (Foto: Mehmet Toprak)

Das Zeiss-Objektiv ist mit Blende 2,8 recht lichtstark und filmt mit einem Superweitwinkel von 170 Grad. Das entspricht einer Brennweite von 17,1 Millimeter Brennweite. In diesem Modus ist der Steadyshot-Bildstabilisator abgeschaltet. Erst, wenn man auf 120 Grad (21,8 Millimeter Brennweite) geht, wird Steadyshot aktiv.

Mit Fernbedienung kostet die Action-Cam 399 Euro, ohne Fernbedienung ist sie für 299 Euro zu haben. In diesem Fall muss man sich bei der Bedienung mit den kleinen Tasten auf dem Gerät behelfen. Empfehlenswert ist aber eher die Variante mit der Fernbedienung RM-LVR1. Diese lässt sich wie eine Armbanduhr am Handgelenk tragen und steuert bei Bedarf bis zu fünf Camcorder.

Die Fernbedienung des Camcorders über Smartphone [3] wie bei der Rollei ist aber nicht vorgesehen, eine entsprechende App zur Fernsteuerung gibt es nicht. Dafür zeigt ein winziges monochromes Display die wichtigsten Infos zum Gerätestatus und zur Aufnahme.

Das lichtstarke Zeiss-Tessar-Objektiv an der Action-Cam von Sony. (Foto: Mehmet Toprak)

Mit oder ohne Unterwassergehäuse

Die HDR-AS100V ist mit und ohne Unterwassergehäuse einsetzbar. Ohne Gehäuse ist die Action-Cam immerhin noch spritzwassergeschützt. Mit dem Gehäuse ist sie auch für Tauchgänge gut, allerdings nur bis maximal 5 Meter, das ist ein erstaunlich schlechter Wert. Andere Outdoorkameras wie beispielsweise die Olympus Tough TG-835 schaffen 10 Meter Tauchtiefe und zwar ohne Spezialgehäuse. Die Nikon Coolpix AW 120 sogar bis zu 18 Meter, ebenfalls ohne Spezialgehäuse. Die Rollei 7S ist mit Gehäuse sogar für eine Tauchtiefe von 100 Meter gerüstet.

Die Sony Action-Cam unterstützt NFC (Near Field Communication) und baut so schnell eine Verbindung zu einem NFC-tauglichen Smartphone oder Tablet auf, beispielsweise um Fotos oder Videos zu übertragen. Dazu muss die Sony-App Play Memories auf dem Mobilgerät installiert sein. Zusätzlich bietet Sony für PC und Mac die Desktop-Software „Play Memories Home“. Damit kann man Videoclips schneiden und bearbeiten.

Die Fernbedienung der HDR-AS100V kontrolliert bis zu 5 Camcorder gleichzeitig. (Foto: Mehmet Toprak)

Für Profis sinnvoll ist der zuschaltbare Timecode in der Aufnahme. Hat man beispielsweise mehrere Camcorder für eine Szene verwendet, kann man die Clips der verschiedenen Camcorder bei der Montage am PC zeitrichtig hintereinander setzen. Wer bei der Videobearbeitung am PC mit der Split-Screen-Technik arbeitet, erreicht mithilfe des Timecode, dass alle Clips absolut synchron ablaufen. So wird beispielsweise dieselbe Szene gleichzeitig aus verschiedenen Perspektiven wiedergegeben.

Intervallaufnahmen beherrscht die Sony ebenso. Dabei schießt sie in regelmäßigen Zeitabständen ein Foto. Einstellbar sind zwischen einer und 60 Sekunden. Daraus lässt sich eine Zeitraffersequenz basteln.

Ein interessantes Feature ist auch das „Live Video Streaming“. Dabei wird das Live-Bild des Camcorder auf ein Smartphone übertragen und kann von da aus Live ins Web übertragen werden. Ein Anschluss für ein externes Mikrofon ist ebenfalls vorhanden. Für den Camcorder ist eine Reihe von Befestigungszubehör erhältlich, darunter Lenkerhalterung, Kopfhalterung und ein Unterwassergehäuse für Taucher.

Winzig klein wirkt die HDR-AS100V. Die darin integrierte Technik bietet aber echte Highlights. (Foto: Mehmet Toprak)

Fazit: Gute Bildqualität und Sony-Feeling

Die HDR-AS100V konzentriert sich auf Full-HD-Videos mit flüssigen Bewegungen und guter Bildqualität. Videoprofis werden den Mikrofonanschluss und vor allem das Feature Timecode schätzen, bei denen komplexe Projekte, die mit mehreren Sony-Cams gefilmt wurde, am PC zeitrichtig montiert werden. Bei den Leistungsdaten kann die Action-Cam aber nicht ganz mit der Hero 4 von Gopro mithalten.

Panasonic: Mini-Sport-Kamera HX-A500

Hinter der Panasonic steckt ein eigenwilliges Konzept. Die Digicam besteht aus zwei Teilen: dem Kamera-Modul, das im Wesentlichen aus dem Objektiv mit ein bisschen Elektronik drumherum besteht, und dem Bedienteil mit LC-Display. Die Bilddaten werden über ein weiches kunststoffummanteltes Kabel übertragen. Die Digicam wird ähnlich wie ein Headset mit einem Bügel am Kopf befestigt und über dem Ohr platziert. So filmt die HX-A500 das sportliche Geschehen nahezu aus Augenhöhe und immer aus der Sicht des Sportlers. Der hat dabei beide Hände frei. Daneben lässt sich die Panasonic aber mit diversen Halterungen auf einem herkömmlichen Kamerastativ oder am Helm oder Rucksack befestigen.

Eigenwilliges Konzept: Bei der Panasonic HX-A500 sind Kamera und Bedienteil getrennt. (Foto: Mehmet Toprak)

Diese Konstruktion erlaubt auch den Einbau eines leistungsfähigen Bildprozessors. Die HX-A500 dreht damit 4K-Videos (3.840 x 2.160 Pixel) mit 25 Bildern pro Sekunde. Full HD (1.920 x 1.080) schafft sie mit 50 Bildern pro Sekunde. Zeitlupen mit 100 Bildern pro Sekunde produziert sie immerhin in HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel). Bei Superzeitlupe mit 200 Bildern pro Sekunde reduziert sie die Auflösung auf 848 x 480 Pixel.

Damit steht die HX-A500 in der Leistung den Topmodellen von Gopro oder Rollei kaum nach. Dementsprechend ist die Panasonic nicht gerade billig. Mit 429 Euro rangiert sie noch vor der Rollei S7, die schon für 330 Euro zu haben ist.

Das stabile und gleichzeitig flexible Kabel verbindet Kameramodul und Bedienteil der Panasonic HX-A500. (Foto: Mehmet Toprak)

Die Panasonic ist keine Unterwasserkamera, zwar ist sie bis 3 Meter wasserdicht und daneben auch staubgeschützt, doch für ausgedehnte Tauchgänge ist die Panasonic nicht geeignet. Dafür bietet sie ein anderes Highlight, nämlich die Smartphone-App. Damit kann man die Digicam nicht nur fernauslösen, sondern auch Belichtungseinstellungen verändern oder den Zoom betätigen. Die App ist für Apple [4] oder Android erhältlich.

Die Panasonic HX-A500 unterstützt auch 4K-Videos mit der Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel, das ist die vierfache Auflösung von Full HD. (Foto: Mehmet Toprak)

Fazit: Ungewöhnliches Konzept und starke Technik

Die Panasonic HX-A500 steht für ein ungewöhnliches Konzept. Die Trennung von Kameramodul und Bedienteil ist gerade für Nutzer ideal, die bei der sportlichen Action mit „subjektiver Kamera“ filmen und dabei beide Hände frei haben wollen. Mit der Unterstützung von höchstauflösenden 4K-Videos und Zeitlupen im HD-Modus ist die Panasonic auch technisch auf dem neuesten Stand.

Die App für die Panasonic HX-A500 bietet ungewöhnlich viele Einstellmöglichkeiten. (Screenshot: Mehmet Toprak)

Ricoh WG-M1: Action-Kamera für Hobbysportler

Die Ricoh WG-M1 ist ein weiteres Beispiel hierfür, wie unterschiedlich die Konzepte bei den sportlichen Outdoorkameras sein können. Anders als Rollei, Sony oder GoPro verzichtet die WG-M1 auf ein spezielles Unterwassergehäuse. Stattdessen ist das Gehäuse der Digicam selbst ausreichend gegen Wasser und andere Umwelteinflüsse geschützt, zumindest bis zu einer Tauchtiefe von zehn Metern.

Die Ricoh WG-M1 ist auch ohne externes Schutzgehäuse bis zu einer Tauchtiefe von 10 Meter wasserdicht. (Foto: Ricoh Imaging)

Wenn man die Digicam nicht in der Hand halten will, wird sie am Fahrradlenker, auf dem Helm oder auf dem Surfbrett befestigt. Entsprechende Halterungen muss man allerdings als Zubehör dazukaufen. Daneben bietet die Ricoh einen Farbdisplay mit 1,5 Zoll Bilddiagonale.

Technisch gehört die Ricoh nicht in die Spitzenklasse. 4K wird nicht unterstützt, bei Full HD begnügt sie sich mit 30 Bildern pro Sekunde. Will man mit 60 Bildern filmen, muss man auf HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) heruntergehen. Bei der 120-Bilder-Zeitlupe sinkt die Auflösung auf 848 x 480 Pixel. Das sind keineswegs schlechte Werte, aber die Modelle von Rollei, Sony und GoPro bieten in der Leistungsspitze deutlich mehr. Möglicherweise wird Ricoh beim Nachfolgemodell den Prozessor aufrüsten und dann auch Full-HD-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde und 4K-Videos ermöglichen.

Kerniges Design, Full-HD-Videos und Slow-Motion-Videos: Die Ricoh WG-M1 ist keine Profikamera, aber ideal für Outdoor-Abenteurer und Freizeitsportler. Die Action-Cam ist auch in Schwarz erhältlich. (Foto: Ricoh Imaging)

Fazit: Gute Action-Cam für Freizeitsportler

Die Ricoh WG-M1 bietet in Sachen Auflösung und Bildwiederholrate zwar keine Spitzenleistung, sollte jedoch für Hobby-Filmer und Freizeitsportler völlig ausreichen. Sie produziert Full-HD-Videos und beherrscht auch den Zeitlupen-Modus mit 120 Bildern. Daneben erspart sie dem Nutzer das Gefummel mit dem Unterwassergehäuse.

Auch ohne externes Gehäuse taucht die Ricoh zehn Meter tief und ist gegen Stürze und Minustemperatuten geschützt. In Onlineshops ist die Action-Cam schon für circa 215 Euro zu haben – angesichts der Leistung ein sehr fairer Preis.

Action-Cams für jede Situation

Action-Cams sind nicht billig. Wer sich eine Action-Cam anschafft, sollte sich deshalb vorher gut überlegen, wie er sie einsetzen will. Müssen beim Videodreh beide Hände frei bleiben? Benötigt man WLAN und eine Smartphone-App oder eine Fernbedienung? Ist 4K wirklich nötig oder genügt Full HD? Wie wichtig ist Zeitlupe? Sind semi-professionelle Videoproduktionen geplant?

Für Outdoor-Fans, die einfach eine sehr robuste Kamera suchen, ist die Ricoh WG-M1 eine gute Wahl. Wer seine sportliche Betätigungen wie Klettern auf Video festhalten will und dabei auf höchste Auflösung Wert legt, sollte sich die Panasonic HX-A500 ansehen. Die Sony ist die richtige Wahl für Anwender, die zwar kein 4K benötigen, aber auf sehr gute Bildqualität bei Videos Wert legen.

Gute Objektive wie bei der Rollei 7S/6S machen hochauflösende Videos mit Full HD oder 4K erst möglich, (Foto: Mehmet Toprak)

Die Rollei 7S ist ideal für Hobbyfilmer, die eine technisch sehr leistungsfähige Action-Cam suchen. Wer professionelle Videoproduktionen plant, greift zur teuren GoPro. Sie ist nicht nur technisch Spitze, sondern unterstützt zahlreiche Videoformate.

Wer braucht 4K bei Action-Videos?

Noch ein paar Bemerkungen zum neuen Format 4K. Der Trend zum höchstauflösenden Videostandard ist zwar nicht aufzuhalten, der Nutzwert im Moment aber noch eingeschränkt. Das gilt gerade für Action-Videos. Denn bei schnellen Bewegungsabläufen kommt es viel mehr auf flüssige Wiedergabe an als auf extremen Detailreichtum. Bis ins Detail gestochen scharfe Bilder können bei Sportaufnahmen unter Umständen sogar störend wirken, weil das Auge dann den schnellen Bewegungsabläufen nicht mehr so mühelos folgt.

Zudem erfordert die Weiterbearbeitung von 4K-Videomaterial einen sehr schnellen PC mit leistungsstarker Grafik. 4K ist also trotz der Vorteile, die es bietet, derzeit noch nicht unbedingt nötig. Full-HD-Kameras tun es im Prinzip auch. Das gesparte Geld kann man dann beispielsweise in Zubehör investieren.

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