Das Samsung Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge wurden auf einer Pressekonferenz im Rahmen des Mobile World Congress in Barcelona offiziell der Öffentlichkeit präsentiert. Wie auch beim HTC One M9 waren im Vorfeld der Vorstellung bereits Fotos und die technischen Daten der Geräte durchgesickert. Beim seinem neuen Flaggschiff sowie der Edge-Edition setzt Samsung auf ein komplett neues Design aus den höherwertigen Materialien Metall und Glas. Des Weiteren hat Samsung den neuen Galaxy-S-Modellen mehr Power, einen schnelleren und größeren Speicher, einen verbesserten Fingerabdruckscanner und eine deutlich verschlankte TouchWiz-Oberfläche spendiert. Das Samsung Galaxy S6 kommt am 10. April in den Farben White Pearl, Black Sapphire, Gold Platinum und Blue Topaz auf den Markt. Der Preis startet bei voraussichtlich bei 699 Euro für die 32 GByte Version. Die teuerste Version kostet 899 Euro Euro. Die Dual-Edge-Version ist ab 849 Euro erhältlich.
Zwei Versionen
Das neue Top-Smartphone von Samsung erscheint in zwei Varianten. Das S6 Edge verfügt nach dem Vorbild des Galaxy Note Edge über ein an den Seiten gebogenes Display. Im Gegensatz zum Note Edge kommt es aber mit gleich zwei abgerundeten Kanten. Die Funktionalität der Displaykanten ist beim S6 Edge allerdings nicht so ausgeprägt wie beim Note Edge. Ansonsten sind beide neuen Samsung-Smartphones so gut wie baugleich.
Design
Samsung hat das Galaxy S6 im Vergleich zum S5 komplett neu gestaltet und setzt beim Design auf Premium-Materialien. Das bisherige Plastik gehört der Vergangenheit an. Die neuen Samsung-Smartphones bieten einen Rahmen aus Aluminium, der an das iPhone 6 erinnert. Die Rückseite ist verspiegelt und mit Gorilla Glas 4 geschützt. Insgesamt sieht das Galaxy S6 dank seines neuen Designs deutlich stylischer aus und fühlt sich hochwertiger an als frühere Modelle.
Allerdings bringt das neue Design auch einige Nachteile mit sich. Die Rückseite kann im Gegensatz zu früheren Modellen nicht mehr abgenommen und der Akku nicht mehr ausgetauscht werden. Ein weiteres Feature das dem Premium-Design weichen musste, ist der Schutz gegen Staub und Wasser. Außerdem ist die Rückseite extrem anfällig für Fingerabdrücke.
Das Gehäuse lässt Samsung nicht nur im neuen Glanz erstrahlen, sondern hat es auch dünner gemacht. Es ist mit 6,8 Millimetern noch einen Hauch dünner als das des Apple iPhone 6. In der Höhe und Breite hat es mit 143,4 mal 70,5 allerdings leicht zugenommen. Mit einem Gewicht von nur 138 Gramm ist das S6 angenehm leicht. Das S6 Edge kommt auf 142,1 mal 70,1 mal 7,0 und ein Gewicht von 132 Gramm. Die Kamera steht durch das dünnere Gehäuse aber deutlicher ab.
Der Ein-/Ausschalter sitzt bei beiden Modellen komfortabel an der rechten Seite etwas oberhalb der Mitte. Beim Galaxy Note Edge war dieser noch an Oberseite verbaut. Wie auch die HTC Corporation hat Samsung die Lautstärkewippe auf der linken Seite durch getrennte Tasten für „Lauter“ und „Leiser“ ersetzt. An der unteren Kante hat Samsung einen dem Apple iPhone 6 ähnlichen Lautsprecher Grill mit runden Aussparungen, die Kopfhörerbuchse sowie den microUSB-Anschluss verbaut. In den Metallrahmen sind Kunststoffstreifen für die Antennen eingelassen.
Display
Bis auf die abgrundeten Kanten sind die Bildschirme des Galaxy S6 und S6 Edge identisch. Beide Geräte verfügen über ein 5,1-Zoll-Super-AMOLED-Display mit einer zum Note 4 identischen QHD-Auflösung von 2.560 mal 1.440 Bildpunkten. Das letztjährige Flaggschiff S5 bietet bei gleicher Diagonale „nur“ 1920 mal 1080 Pixel (Full-HD). Damit kommt das Galaxy S6 auf eine bislang nur vom Galaxy S5 LTE-A erreichte Schärfe von rund 577 ppi.
Hardware & Ausstattung
Als CPU verbaut Samsung wie erwartet nicht Qualcomms Snapdragon-810-CPU, sonderen seinen hauseigenen Prozessor Exynos 7420 mit 2,1 GHz Takt samt ARM-Mali-T760-GPU. Er basiert auch auf der 64-Bit-Architektur und setzt sich aus zwei Quad-Core-Einheiten zusammen. Der Exynos 7420 ist der erste mit 14 Nanometern gefertigte Mobil-Prozessor auf dem Markt. Der Snapdragon 810 wird noch mit 28 nm gefertigt. In Sachen Geschwindigkeit hat der Exynos das Top-Modell von Qualcomm in ersten Benchmarks übertroffen. Ein Nachteil des Samsung-Prozessors ist allerdings der schlechtere Support von Custom ROMs wie CyanogenMod. An RAM hat Samsung wie HTC 3 GByte (LPDDR4) integriert, womit das Galaxy S6 insgesamt das derzeit schnellste Smartphone am Markt sein dürfte.
Der interne Speicher des Galaxy S6 ist 32, 64 oder 128 groß. Einen microSD-Kartenslot zum Erweitern der Kapazität gibt es dafür aber nicht mehr. Der Flashspeicher nutzt den neueren Standard UFS 2.0, der deutlich mehr Daten in der gleichen Zeit übertagen kann, wie die bisher in Smartphones genutzten eMMC-Flashspeicher. Damit arbeitet der interne Speicher des Galaxy S6 nun fast so schnell wie eine SSD. Die UFS-2.0-Speichermodule nehmen zudem weniger Platz ein und sind sparsamer im Stromverbrauch.
Der Akku fasst beim Galaxy S6 auch nur 2.550 mAh. Beim S Edge sind es 50 mAh mehr. Das Galaxy S5 kommt mit einem 2800-mAh-Akku. HTC verbaut in seinem neuen Smartphone einen 2.900-mAh-Akku. Der Akku kann wie auch schon beim Samsung Galaxy S4 und S5 ohne Kabel per Induktion geladen werden. Beim Galaxy S6 ist dafür nun kein optionales Ladecover mehr nötigt, sondern die Technologie ab Werk in das Smartphone ingetriert.
Fingerabdruckscanner & Samsung Pay
Unter dem Display verbaut Samsung wie üblich einen Homebutton, in den ein Fingerabrduckscanner integriert ist. Seine Technologie hat Samsung beim Galaxy S6 verbessert. Nutzer müssen nicht mehr mit dem Finger über den Sensor streichen, sondern können ähnlich wie beim iPhone das Smartphone durch einen Fingerdruck beziehungsweise Auflagen entsperren oder Einkäufe bezahlen.
GalaxyS6 (Foto: CNET).
Samsung führt mit dem Galaxy S6 seinen eigenen Bezahldienst Samsung Pay ein, mit dem es Apples Pay Konkurrenz machen will. Die Technologie sowohl NFC, als auch eine neue proprietäre Technologie namens „Magnetic Secure Transmission“ (MST). Samsung Pay wird ab Sommer in den USA sowie in Korea nutzbar sein. Nähere Informationen zu Samsung Pay hält unsere Schwesterseite ZDNet.de bereit.
Kamera
Bei der Kamera setzen die Koreaner weiterhin auf eine 16 Megapixel. Die Knipse ist nun mit einer f/1.9-Blende ausgestattet, die für bessere Aufnahmen bei schwachem Licht sorgt. Wie beim Note 4 ist auch ein optischer Bildstabilisator mit an Bord, der Verwackler ausgleicht. Die Auflösung der Front-Kamera hat Samsung auf 5 Megapixel, die ebenfalls über eine f/1.9-Blende verfügt. Die Hauptkamera unterstützt wieder Videoaufnahmen in 4K. Die Front-Cam nimmt in Full-HD auf. Eine Neuheit ist Quick Launch, das die Kamera in 0,7 Sekunden mit einem doppelten Tipp auf den Home-Button startet.
Kommunikation
Zur Kommunikation mit der Außenwelt bietet das Galaxy S6 LTE Cat 6 mit bis zu 300 MBit/s im Download. Wie üblich sind auch UMTS samt HSPA+, das neuere Bluetooth 4.1, WLAN nach 802.11 a/b/g/n/ac, Dual-Band-WiFi sowie GPS und NFC mit an Bord.
TouchWiz
Nicht nur beim Design geht Samsung einen neuen Weg, sondern auch bei der Software. Als Betriebssystem kommt natürlich das aktuellste Android 5.0.2 Lollipop zum Einsatz, das auch schon alle Fixes des zweiten Lollipop-Updates integriert. Seine TouchWiz-Oberfläche hat Samsung deutlich verschlankt und im Design angepasst.
Samsung hat fast alle seiner eigenen Apps, die es bisher ab Werk vorinstallierte, entfernt und optional als Download verfügbar gemacht. zu finden waren nur noch S Health und S Voice. Vorinstalliert sind nun aber Microsoft-Anwendungen wie OneNote, OneDrive sowie der VoIP-Dienst Skype.
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Neueste Kommentare
5 Kommentare zu Samsung Galaxy S6 und S6 Edge offiziell vorgestellt
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Ich finde wenn es was neues gibt dann ist es das S6 edge auf die normale Version hätte mann auch verzichten können sieht fast so aus wie immer …wie auch immer ich bleib bei meinem S5 erstens bin ich mir den Funktionen von S5 vollkommen bedient u zweitens hat mir die Vergangenheit mit meinen Galaxy Smartphones S 3.4.5 gezeigt das mann am besten jedesmal ein Model auslassen sollte das heißt mein S5 wird erst nach dem S7 in Rente gehen 🙂
Und warum benötigt man ständig ein neues Handy?
Benötigt man nicht.Schon gar kein Smartphone, für das man einen sehr guten Laptop bekommt. Ich kannte auch niemand in der vergangenheit, der sich jedes Jahr einen neuen Laptop oder TV gekauft hat, nur weil die Hersteller jedes Jahr was Neues rauswerfen, Begehrlichkeiten wecken. Statustsymbol ist es schon lange nicht mehr, es verkehrt sich eher ins Gegenteil.
Natürlich macht sich keiner Gedanken über Herstellungsbedingungen und Megaprofite der angesagten Hersteller. Sollte man aber.
Letztendlich stagniert gerade die Entwicklung der HighEnd-Smartphones. Alles können alles, wiegen ein paar Gramm mehr oder weniger. Aber einen Akku, der 1-2 Wochen hält gibt es immer noch nicht.
Tolles Gerät keine Frage.Jedoch lächerlich für ein Unternehmen sich über andere Hersteller (Apple) in verschiedensten Videos lustig zu machen,zu kleine, nicht austauschbare Akkus zu verbauen… und es dann ein Jahr später gleich zu tun. 2600mAh??? Ich habe ein LG G3 mit einem QHD Display und 3000 mAh… das Display ist n Stromfresser… da hat Samsung mal mächtig in die Scheiße gegriffen. Zumindest für mich völlig uninteressantes Gerät
Die Samsung Galaxy S6 Reihe hat auf dem Ersten Blick nichts besonderes, was mich zum Kaufen anregen würde.