Die Schwachstelle in der Secure-Socket-Layer-Bibliothek (SSL) in iOS 8, die das US-Sicherheits-Start-up Skycure entdeckt hat, kann unter bestimmten Umständen dazu führen, dass Apps, die SSL für die Verschlüsselung ihrer Kommunikation verwenden, abstürzen. Bei intensiver Nutzung der betroffenen Geräte kann sogar das Betriebssystem abstürzen und das Gerät in eine Reboot-Schleife eintreten, die es praktisch unbrauchbar macht.
Gefunden hat ihn das auf mobile Sicherheitslösungen spezialisierte Unternehmen nur zufällig. Dem Blogeintrag von Skycure-Gründer Yair Amit zufolge tritt der Fehler bei der Verarbeitung speziell gestalteter SSL-Zertifikate auf. Bei einer Präsentation eines netzwerkbasierten Angriffs, bei dem ein neuer, speziell konfigurierter Router zum Einsatz kam, beobachteten Mitarbeiter von Skycure plötzliche Abstürze ihrer iOS-Apps.
Dass es sich nicht um ein Qualitätsproblem, sondern eine Sicherheitslücke handelte, habe eine weitere Untersuchung gezeigt, so Amit weiter. „Wir haben ein Skript geschrieben, das den Fehler über ein Netzwerkinterface ausnutzt.“ Da fast alle Apps im Apple App Store SSL verwendeten, sei die Zahl der anfälligen Anwendungen sehr hoch.
Skycure zufolge bleiben iPhones und iPads angreifbar, solange sie mit dem fraglichen WLAN-Netzwerk verbunden sind. Ist der Angriff soweit fortgeschritten, dass nicht nur Apps sondern auch das Betriebssystem abstürzt, lässt sich auch die drahtlose Netzwerkverbindung nicht mehr abschalten, um die Attacke abzuwehren. Dann helfe nur noch, die Reichweite des WLANs zu verlassen, ergänzte Amit.
Apple ist über die Erkenntnisse des Sicherheitsunternehmens informiert und arbeitet laut Skycure an einem Fix. „Das jüngste iOS-8.3-Update könnte einige der erwähnten Bedrohungen beheben – Nutzer sollten dringend auf die neue Version umsteigen“, rät Amit. „Generell sollten Nutzer Verbindungen zu verdächtigen „kostenlosen“ WLAN-Netzen vermeiden.“
[Mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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