
In Sachen Design spielt der T10i in der oberen Liga. Zurecht erhält er die begehrte Auszeichnung Red Dot Award (Bild: RHA).
Die vom schottischen Hersteller RHA gefertigten In-Ear-Kopfhörer T10i bestehen aus einer Metallspritzguss-Edelstahl-Konstruktion, die laut Hersteller für 10 Stunden auf bis zu 1300 Grad erhitzt wurde. Das verleiht dem Kopfhörer ein edles Äußeres und hinterlässt eine hohe haptische Qualität. Im Inneren des Gehäuses befindet sich ein handgefertigter dynamischer Treiber (Typ 770.1). Zur Rechts-Links-Unterscheidung sind die Ohrhörer rot (rechts) und blau (links) markiert.

Die Gehäuse des T10i bestehen aus einer Metallspritzguss-Edelstahl-Konstruktion. Der vergoldete Stecker hinterlässt einen robusten Eindruck. Eine Metallspirale soll vor Kabelbruch schützen (Bild: RHA).
Zum Patent angemeldete formbare Ohrbügel sorgen für einen angenehmen und festen Sitz. Ein mehradriges, 135 cm langes, sauerstofffreies Kupferkabel sorgt für die Signalübertragung. Auch am anderen Ende des Kabels zeigt sich die hohe Fertigungsqualität durch einen äußerst stabilen und vergoldeten Stecker. Eine daran angebrachte Metallspirale soll vor Kabelbruch schützen. Das Kabel selbst ist mit einem sehr festen und dicken grauen Gummi ummantelt. Auch die Kabelweiche besteht aus Metall.
Was die Fertigungsqualität angeht, scheint der Hersteller alles richtig gemacht zu haben. Daher verwundert es auch nicht, dass er für den 179 Euro teuren T10i drei Jahre Garantie gewährt. Was die von vielen In-Ear-Kopfhörern bekannte Gefahr des Kabelbruchs anbelangt, kann natürlich nur die Zeit zeigen, wie langlebig der RHA T10i diesbezüglich ist. Jedenfalls hinterlässt die Konstruktion einen höchst stabilen Eindruck. Allerdings wird der Einsatzort des Abspielgeräts durch die stabile und lange Ausführung des Steckers begrenzt. In einer vorderen Hostentasche dürfte daher das Abspielgerät kaum Platz finden.
Wie alle RHA-Kopfhörer mit einem „i“ in der Produktbezeichnung verfügt auch der T10i über eine 3-Tasten-Fernbedienung inklusive Mikrofon. Mit iPhones und iPad kann man diese für die Justierung der Lautstärke, Lied-vor (2x mittlere Taste drücken), Stopp und zur Annahme eines Gesprächs nutzen. Mit anderen Geräten wie Android-Telefonen steht die Lautstärkeeinstellung nicht zur Verfügung. Das Modell T10 kostet 10 Euro weniger und verfügt nicht über die Fernbedienungsfunktionen.
Ein Novum ist das Tuning-Filtersystem, das es dem Anwender erlaubt, den Frequenzgang mittels Schraubfiltern zu verändern, um so den Ohrhörer dem persönlichen Geschmack anzupassen. Neben dem linear abgestimmten Referenzfiltern befinden sich für Bass- und Höhenanpassung weitere Filter im Lieferumfang. Komplettiert wird letzterer durch insgesamt 10 Paar Ohrstöpsel, darunter sechs Ausführungen in Dual Density, zwei Paar Doppel-Flansch und zwei Schaumstoff-Ohrstöpsel. Ohrstöpsel und Filter finden sich übersichtlich auf zwei Metallplatten aufgereiht. Für den schonenden Transport des T10i steht außerdem ein Etui zur Verfügung.

Die umfangreiche Ausstattung umfasst 10 Ohrstöpsel. Im Test erweisen sich die Schaumstoffvarianten als besonders anpassungsfähig. Damit sitzt der T10i auch bei sportlichen Betätigungen äußerst fest (Bild: RHA).
Tragekomfort
Wer keine Bügelkopfhörer gewohnt ist, wird zunächst das passgenaue Anbringen des T10i etwas fummelig finden. Recht schnell hat man aber den Dreh raus, sodass das Aufsetzen kaum länger dauert als bei In-Ears ohne Bügel. Obwohl das Gehäuse des T10i verhältnismäßig groß ausfällt, wirkt sich dieser Umstand nicht negativ aus, wenn die Kopfhörer beispielsweise unter einem Helm getragen werden. Von den mitgelieferten Ohrstöpsel dürften vielen die Schaumstoffausführungen am besten passen. Mit diesen nimmt man auch so gut wie keine Umgebungsgeräusche mehr war, sodass der Musikgenuss ganz im Vordergrund stehen kann. Über eine aktive Geräuschunterdrückung verfügt der T10i jedoch nicht. Der gute Sitz der Kopfhörer wird auch durch heftige Bewegungen nicht beeinträchtigt. Ob beim Joggen oder Skifahren – der T10i sitzt immer perfekt. Der gute Tragekomfort bleibt auch in Verbindung mit einer Sonnenbrille erhalten.

Die zum Patent angemeldeten formbaren Ohrbügel sorgen für einen angenehmen und festen Sitz (Bild: CNET).
Klang
Ein schönes Design und eine hohe Verarbeitungsqualität sind keine unwichtigen Auswahlkriterien für Kopfhörer. In diesen beiden Disziplinen bietet der T10i keinerlei Anlass zu Kritik. Das gilt mit Abstrichen auch für die Klangqualität. Klar ist, dass diese subjektv ist. Dem einen gefällt eine neutrale Abstimmung, der andere bevorzugt einen ordentlichen Wumms, sprich Bass. Der T10i bietet wie kein zweiter Kopfhörer in dieser Preisklasse jedoch Anpassungsmöglichkeiten in Sachen Sound.

Neben dem linear abgestimmten Referenz-Filtern befinden sich für Bass- und Höhenanpassung weitere Filter im Lieferumfang (Bild: RHA).
Generell überzeugt der T10i durch eine genaue und detailtreue Wiedergabe. Wer mit der linearen Abstimmung des Referenzfilters nicht zufrieden ist, kann mit dem Bassfilter die Frequenzen von 200 Hertz in einer weich verlaufenden Anhebung bis maximal etwa 10 Dezibel anheben. Der Hochtonfilter setzt oberhalb 1000 Hertz an. Die Unterschiede sind hörbar, bleiben aber gering.

Die stabile Fertigung des Steckers, an dessen Übergang eine Metallspirale vor Kabelbruch schützt, dürfte in der Praxis die Lage des Abspielgeräts etwas einschränken (Bild: CNET).
Allerdings ist das Klangbild bei jedem der Filter etwas basslastig. Den Bassfilter werden daher nur jene verwenden, die viel Hip-Hop hören und auch mit Beats-Kopfhörern kein Problem haben. Für Musikliebhaber, die eher Klassik in unkomprimierter Form wie FLAC hören, ist diese Betriebsart ein No-Go. Jedenfalls hört sich Che Gelida Manina aus Puccinis Oper La Bohème aus dem Munde von Rolando Villazon damit ziemlich seltsam an.
Für diese Art Musik sollte man die Hochtonfilter verwenden. Selbst wenn die Kopfhörer auch damit nicht absolut neutral klingen, so bieten sie dennoch ein warmes und detailreiches Klangbild. Die Referenzfilter dürften allen gefallen, die ihre Musik gerne mit einem etwas stärkeren Bass hören.
Wie gut der T10i klingt, hängt nicht nur von den ausgewählten Filtern und Ohrstücken ab, sondern vor allem auch von der Qualität der Musikdaten. Wer Musik über Streamingdienste oder in Form von MP3-Dateien weit unterhalb von 320 KBit/s hört, sollte zu einem billigeren Kopfhörermodell greifen. Wer hingegen meistens auf unkomprimierte Musikstücke zurückgreifen kann und dessen Abspielgerät über einen hochwertigen DAC verfügt, dürfte alles in allem von den Klangeigenschaften des T10i begeistert sein. Bei einem warmen Klangbild schaffen sie es, klare Mitten und Höhen zu produzieren.
Fazit
Mit dem T10i liefert RHA einen in Sachen Ausstattung, Tragekomfort und Verarbeitungsqualität einen hervorragenden In-Ear-Kopfhörer. Den etwas basslastigen Sound können Anhänger einer neutralen Abstimmung mit dem mitgelieferten Hochton-Filter etwas ausgleichen. Sein wahres Können entfaltet der T10i mit unkompromierten Audio-Dateien und hochwertigen Abspielgeräten. In Sachen Design spielt der T10i in der ersten Liga. Das hat auch die Jury des Red Dot Awards erkannt und den T10i mit der prestigträchtigen Trophähe bedacht.

Beim Testmodell ließen sich die Filter nur mit der Hilfe einer Zange demontieren. Anschließend war der Wechsel jedoch leicht durchführbar. Den etwas basslastigen Sound gleichen die Hochtonfilter am besten aus (Bild: CNET).
RHA T10i: Datenblatt |
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Treiber | dynamische (Modell 770.1) |
Frequenzbereich | 16-22000 Hz |
Impedanz | 16 Ohm |
Empfindlichkeit | 100 db |
Nennleistung/Höchstleistung | 1/5 mW |
Gewicht | 41 Gramm |
Kabel | 135 cm, Multicore OFC |
Anschlüsse | 3.5 mm, vergoldet |
Lieferumfang | T10i In-Ear Kopfhörer |
Tuning-Filter mit Halterung aus Metall | |
6 Paar Dual-Density-Ohrstöpsel – S x2 / M x2 / L x2 | |
2 Paar, Doppelflansch-Ohrstöpsel – S x1 / M x1 | |
2 Paar, Schaumstoff-Ohrstöpsel – universelle Passform | |
Edelstahl-Ohrstöpsel-Halter | |
Transporttasche | |
Kabel-Clip |
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