In der Aufkündigung eines Lizenzabkommens durch Apple sieht der Kopfhörer- und Zubehörhersteller Monster eine unangemessene Reaktion auf eine im Januar von Monster eingereichte Klage gegen die Apple-Tochter Beats wegen „betrügerischer Übernahme“ einer gemeinsam entwickelten Kopfhörertechnik. Er wirft Apple schikanöse Geschäftspraktiken vor.
Seit 2005 produziert Monster lizenziertes Zubehör für Apple-Geräte, darunter Lightning-Ladekabel und Kopfhörer. Der iPhone-Hersteller schloss Monster jetzt jedoch kurzerhand aus dem Lizenzprogramm MFi („Made for iPhone/iPod/iPad“ aus. Dieses Programm beinhaltet technische Unterstützung und berechtigt die Zubehörhersteller, mit einem Zertifizierungslogo zu werben, das für die einwandfreie Zusammenarbeit mit Apples Geräten steht. Das Abkommen wurde zum 5. Mai beendet und lässt Monster bis zum September 2015 Zeit, seine Bestände zu verkaufen – es darf aber keine neuen Produkte mehr herstellen.
Laut Monster sind rund 900 seiner über 4000 Erzeugnisse im MFi-Programm – und Apple soll von ihm seit 2008 über 12 Millionen Dollar an Lizenzgebühren erhalten haben. Durch den Lizenzentzug drohten Monster erhebliche Umsatzeinbrüche.
Eine Apple-Anwältin bezeichnete die geschäftliche Beziehung als „nicht mehr in beiderseitigem Interesse“ nach der von Monster eingereichten Klage, wie Monsters Generaljustiziar David Tognotti dem Wall Street Journal (hinter Paywall) berichtete. Monster führt dazu an, dass Apple in anderen Fällen nicht die Zusammenarbeit mit Firmen einstellte, mit denen es in einen Rechtsstreit verwickelt war. So sei es nie zu einem Zusammenbruch der Geschäftsbeziehungen zwischen Apple und Samsung gekommen, während sie ihre kostspieligen Patentstreitigkeiten über Instanzen hinweg austrugen.
Tognotti sieht in der Aufkündigung der Lizenzvereinbarung eine überzogene Reaktion, zumal Apple die rechtliche Auseinandersetzung nur „ererbt“ habe durch die Übernahme von Beats. „Es zeigt eine Seite von Apple, die Verbraucher nicht oft sehen“, sagte der Anwalt des Beats-Konkurrenten Monster. „Apple kann ein Bully sein.“
(Mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de)
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