Im Januar hatte es noch geheißen, Puerto Rico eigne sich perfekt, da dort sowohl Smartphones als auch normale Handys ohne App-Installationsmöglichkeit beliebt seien und 75 Prozent aller Internetzugriffe von Mobilgeräten aus erfolgten.

Project Ara (Bild: Google)
Wie ein Sprecher gegenüber News.com bestätigt hat, wird Googles modulares Smartphone Project Ara doch nicht wie geplant zuerst in Puerto Rico getestet werden. Google betont, es stelle Project Ara nicht ein und gebe Puerto Rico auch nicht als Teststandort auf, aber der erste Test von Ara werde andernorts erfolgen. Wo man das erste modulare Google-Smartphone probeweise kaufen können wird, wurde nicht gesagt.
Nutzer sollen beim Project Ara die Möglichkeit haben, ihr Smartphone selbst zusammenzustellen. So könnte die Kamera von einer Firma, das Display von einer anderen und das Zentralmodul mit der CPU von einer dritten kommen. Anwender können sich auch für eine Tastatur, eine bessere oder zusätzliche Kamera, einen besonders ausdauernden oder einen zweiten Akku entscheiden.
Die aus Aluminium gefertigte Basisstruktur von Ara hält die Komponenten mit Permanentmagneten fest, und der UniPro-Standard sorgt für die Kommunikation zwischen den Modulen. Defekte Module lassen sich wechseln und um eine bessere Kamera zu bekommen, ist dann nicht mehr gleich ein Neukauf des kompletten Geräts notwendig.
Google erwartet eine Nutzungsdauer von bis zu sechs Jahren. Die Entwicklung von Project Ara begann bei Motorola in dessen Forschungsabteilung Advanced Technology and Projects (ATAP), die nicht mit an Lenovo verkauft wurde. Die Verschiebung des Tests kommt kurz nach Googles Ankündigung einer umfangreichen Reorganisation, die die Gründung eines Mutterkonzerns namens Alphabet beinhaltet.
Google selbst wird verschlankt und künftig von Sundar Pichai geleitet werden. Es soll sich auf Kernprodukte wie Suche und Youtube konzentrieren können, während exotische Projekte wie selbstlenkende Autos und Kontaktlinsen mit medizinischen Sensoren von ihm unabhängig laufen.
ATAP wird nach der Reorganisation weiter zu Google selbst gehören. Es könnte aber durchaus von Kostensenkungen betroffen sein – in einem Tweet zu dem geänderten Testfahrplan formuliert Google, eine „Neuberechnung“ des Ansatzes sei notwendig. Ruth Porat, der künftige Chief Financial Officer (CFO) von Alphabet, hatte im Juli in einer Telefonkonferenz erklärt, der Konzern suche nach Wegen, seine Kosten zu senken.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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