Amazon: Klage gegen 1114 Verfasser gefälschter Bewertungen eingereicht

Amazon klagt jetzt vor dem Superior Court in Seattle auf Unterlassung und Schadenersatz. Dem Online-Händler zufolge schädigen derartige Fake-Rezensionen das Vertrauen der Kunden und die Marke.

Unbekannte Nutzer des Vermittlungsdienstes Fiverr sollen ab einem Startpreis von 5 Dollar angeboten haben, gegen Bezahlung nach Kundenwunsch Bewertungen zu über Amazon verkaufte Waren zu verfassen. Gegen 1114 Verfasser hat der Online-Händler jetzt vor dem Superior Court in Seattle Klage eingereicht. Amazon fordert von den Beschuldigten, dieses Vorgehen künftig zu unterlassen, sowie Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

Amazon fordert außerdem, dass das Gericht Fiverr anweist, Daten herauszugeben, die bei der Identifizierung jener helfen, die Nutzer mit dem Schreiben gefälschter Bewertungen beauftragt haben. „Schon in geringer Zahl können diese Rezensionen das von Verbrauchern und der überwiegenden Mehrheit von Verkäufern und Herstellern in Amazon gesetzte Vertrauen untergraben und somit Amazons Marke schädigen“, heißt es in der Klageschrift (PDF).

Mit solchen Annoncen boten Fiverr-Nutzer gefälschte Amazon-Bewertungen an (Screenshot: Amazon).

Mit solchen Annoncen boten Fiverr-Nutzer gefälschte Amazon-Bewertungen an (Screenshot: Amazon).

Unabhängig davon, ob sie ein Produkt tatsächlich gekauft haben oder nicht, können bei Amazon alle Kunden eine Bewertung zu einem angebotenen Produkt abgeben. Gefälschte Bewertungen – egal ob positive oder negative – untergraben aus Sicht des Onlinehändlers sein Ziel, Kunden alle für den Einkauf benötigten Informationen bereitzustellen.

Amazon hat im Vorfeld der Klage eine ausgiebige Untersuchung durchgeführt, wie Bloomberg berichtet. In deren Rahmen nahm es auch direkten Kontakt mit Fiverr-Nutzern auf und kaufte zum Schein gefälschte Rezensionen von solchen, die Fünf-Sterne-Bewertungen versprachen und anboten, dass der Käufer die Rezensionen selbst schreiben kann.

Die Klage richtet sich nicht gegen die Microjobbörse Fiverr selbst, wie Amazon betont. Diese unterstützt den Onlinehändler nach eigenen Angaben beim Vorgehen gegen die beschuldigten Nutzer. „Wir haben eng zusammengearbeitet, um Dienstleistungen zu entfernen, die unsere Nutzungsbedingungen verletzen, und reagieren umgehend auf jegliche Beschwerden über unangemessene Inhalte“, sagte Fiverr-Sprecher Channing Barringer.

Auch Amazon setzt laut Firmensprecherin Julie Law verschiedene Mechanismen ein, um „die kleine Zahl von Bewertungen aufzuspüren und zu entfernen, die unsere Richtlinien verletzen“. Im April war das Unternehmen schon einmal gegen gefälschte Rezensionen vorgegangen. Damals verklagte es mehrere Websites, die solche Fake-Bewertungen gegen Bezahlung anboten.

[Mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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