Das im Oktober 2015 vorgestellte HTC One A9 ist das erste Smartphone, das neben dem Nexus 5X und Nexus 6P mit dem neuen Android 6.0 Marshmallow ausgestattet ist. Nachdem die neuen Google-Geräte bislang noch nicht in Deutschland erhältlich sind, dürfte das HTC One A9 sogar das erste erhältliche Smartphone mit der jüngsten Android-Version sein. Das A9 ist mit einer Diagonale von 5 Zoll noch verhältnismäßig kompakt und dank eines gewohnt hochwertigen Metallgehäuses eines der schönsten Smartphones am Markt. Zudem kommt in dem Gerät schon Qualcomms neue Prozessor-Generation zum Einsatz, der nochmals stromsparender ist. Allerdings setzt die HTC Corporation den Preis sehr hoch an. Ob sich ein Kauf des HTC One A9 trotzdem lohnt, das verrät CNET im ausführlichen Test.
Preis & Verfügbarkeit
Das HTC One A9 wird in Deutschland am 2. November 2015 auf den Markt kommen. Anfangs werden die Farben Silber und Grau zum Verkauf stehen. Im Dezember folgen mit Gold und Granatapfelrot zwei weitere Optionen. Die UVP des Herstellers beträgt 579 Euro. Zu diesem Preis wird das Gerät bei diversen Händlern oder im Einzelhandel aktuell auch angeboten. Damit kostet das HTC One A9 mehr als die Flaggschiffe mancher Hersteller und muss sich daher auch den Vergleich mit diesen gefallen lassen. HTC verlangt beispielsweise 80 Euro mehr als Huawei zum Start für sein Flaggschiff P8 oder 90 Euro mehr als Google für das Nexus 5X. Preislich spielt es auch in einer Liga mit dem in der ersten Jahreshälfte vorgestellten Samsung Galaxy S6 und S6 Edge, dem LG G4 oder gar HTCs eigenem Flaggschiff, dem HTC One M9. Die Geräte sind zu identischen oder sogar noch günstigeren Preisen erhältlich. Das HTC One M9 kostet derzeit beispielsweise zwischen 490 und 520 Euro.
Design
Das Design des HTC One A9 wird seinem Preis mehr als nur Gerecht. Die Hardware hat HTC wieder in ein edles Unibody-Gehäuse aus Aluminium verpackt, das wie das der One-Flaggschiffe eine hochwertige Haptik bietet und schon beim ersten Anfassen begeistert. HTC hat sich seit dem M7, das noch sehr scharfkantig war, mit den Nachfolgemodellen immer mehr zu runderen Formen bewegt und diese Linie beim HTC One A9 weitergeführt. Bei dem Gerät sind die Ecken und Kanten nochmals mehr abgerundet als bei allen bisherigen One-Modellen, wodurch es sich noch besser in die Hand schmiegt.
Das A9 sieht durch die neue Form auch noch etwas moderner aus als die vorherigen Modelle. Sogar auf kleine Details wurden geachtet. So hat HTC auch das Displayglas an den Kanten abgerundet, sodass sie noch etwas geschmeidiger in das Gehäuse übergehen, was sich beim Wischen über den Bildschirm angenehm bemerkbar macht. Auch der Dual-Tone-LED-Blitz wurde umgebaut, sodass er rund ist und zum Gesamtbild passt, so ein HTC-Sprecher.
Das Aluminiumgehäuse ist praktisch unanfällig für Fingerabdrücke und nun auch nach der IPX3-Zertifizierung gegen Spritzwasser geschützt. Es wird in den vier Farben Carbon Gray, Opal White, Topaz Gold und Deep Garnet erhältlich sein.
Das Aluminium-Gehäuse soll in Biegetests einer Belastung von 54 Kilogramm standgehalten haben, womit es sich laut HTC in der Hosetasche nicht verbiegt. Im Test fühlte es sich ebenfalls stabil an und gab bei moderatem Druck nicht nach.
Mit seinem 5-Zoll-Display ist das Gerät im Vergleich zu den immer größer werdenden Phablets eher kompakt. Es misst dank nicht allzu dicker Display-Ränder 70,8 Millimeter in der Breite, kommt auf Grund eines für HTC ungewöhnlichen Home-Buttons unter dem Display aber auf 145,75 Millimeter in der Höhe, womit es etwas länger ist als manch ein 5,2-Zoll-Gerät. Mit 7,26 Millimetern und 143 Gramm ist es etwas dünner und leichter als ein M9 und im Grunde genauso dünn und leicht wie das aktuelle iPhone 6S.
Die Form des A9 erinnert auch ohne Zweifel an die des Apple-Smartphones. Dass HTC das Design von Apple abgekupfert hat, kann man aber so nicht unbedingt sagen. Klar, die Form ist im Grunde identisch zu der des iPhone 6 beziehungsweise 6S, allerdings hatte HTC schon vor dem iPhone 6 das Metalldesign für seine Geräte verwendet. Demnach kann man dem iPhone 6 genauso Parallelen zum HTC One M7 nachsagen. Heutzutage lässt sich eben jeder von jedem „inspirieren“.
An der rechten Seite des Gerätes hat HTC die Lautstärkeregelung sowie den Power-Button verbaut. Letzterer ist geriffelt, sodass man ihn leichter erfühlen kann. Das ist zwar nur ein kleines Detail, bringt aber tatsächlich eine erhöhte Treffsicherheit. Auch die Druckpunkte der Lauter-Leiser-Wippe und des Einschalters können überzeugen.
Auf der linken Seite sitzen der SIM- sowie microSD-Kartenslot. MicroUSB-Port, Kopfhörerbuchse und Lautsprecher sind an der unteren Kante verbaut. Front-Stereo-Lautpsprecher gibt es beim A9 leider nicht. Dazu aber noch später mehr.
Display
Das 5 Zoll große Display löst beim HTC One A9 mit Full HD auf. 1920 mal 1080 Pixel sind bei 5 Zoll auch vollkommen ausreichend. Allerdings sind Geräte mit identischer Pixelzahl und Diagonale schon für deutlich weniger Geld erhältlich. Zu dem Preis bekommt man eher schon Geräte mit größeren und höher auflösenden QHD-Bildschirmen.
HTC setzt beim neuen Modell nicht mehr auf ein LCD, sondern ein AMOLED-Panel mit bekanntlich hohen Schwarzwerten und Kontrasten. Für langjährige HTC-Fans, die sich an die natürlichere Farbdarstellung der LC-Bildschirme gewöhnt haben, gibt es aber eine Einstellung, die die typischerweise knalligeren Farben etwas in Zaum halten.
Der Bildschirm ist an sich Blickwinkelstabil, wenn man beispielsweise einmal zu zweit leicht von der Seite darauf schaut. Man kann Inhalte gut erkennen, allerdings macht sich ein leichter Blaustich bemerkbar, der bei weißen Flächen auffällt. Die Helligkeit der Anzeige liegt bei ordentlichen bei 500 cd/m². Für eine noch bessere Ablesbarkeit im Freien bei Sonnenlicht hat die HTC Corporation zudem einen Helligkeitsboost eingebaut. Die automatische Helligkeitsfunktion funktioniert allerdings nicht zuverlässig und regelt die Helligkeit häufig unpassend zum Umgebungslicht.
Das Display ist weiterhin von dem aktuellsten Gorilla Glas 4 geschützt und ist wie erwähnt an den Kanten abgerundet (2,5D). Zusatzfunktionen wie das S6 Edge oder das Blackberry Priv bringen die Kanten aber nicht mit. Sie fühlen sich lediglich beim Darüberwischen etwas angenehmer an.
Hardware
Während das Design ganz oben in der Premium-Klasse mitspielt, ist die Hardware des HTC One A9 trotz neuem Qualcomm-Chip in der Mittelklasse einzuordnen. HTC setzt zwar als erster Hersteller auf Qualcomms neuen Octa-Core Snapdragon 617, der mit vier 1,5 GHz respektive vier 1,2 GHz schnellen Kernen ausgestattet und nochmals energieeffizienter ist, dabei handelt es sich aber um eine Mittelklasse-CPU. Auch der Arbeitsspeicher ist mit 2 GByte kleiner, als bei den gleich teureren Konkurrenten. Und beim internen Speicher dürfte man für knapp 580 Euro ebenfalls mehr als 16 GByte erwarten. Zum Vergleich: Das One M9 kommt mit Qualcomms Top-Prozessor Snapdragon 810, 3 GByte RAM und 32 GByte Speicher und kostet weniger. Nur in den USA verkauft HTC auch in Modell mit 3 GByte RAM und 32 GByte Speicher. Hierzulande aber nicht.
Abzüglich des Systems bleiben rund 10 GByte für Nutzerdaten übrig. Der microSD-Kartenslot zur Erweiterung der Kapazität, der Speicherkarten mit bis zu theoretischen 2 TByte aufnehmen kann, gleicht den Mangel an internem Speicher allerdings wieder etwas aus. Mit Android 6.0 hat Google auch die Kompatibilität von Speicherkarten verbessert.
In Benchmarks zeigt sich, dass das HTC One A9 mit seiner Hardware nicht mit ähnlich teureren Geräten mithalten kann. Im AnTuTu-Benchmark kommt es auf rund 41.000 Punkte, was ungefähr dem Niveau der Flaggschiffe aus dem letzten Jahr entspricht. Das Sony Xperia Z3 erreicht beispielsweise gut 42.000 Punkte. Das M9 schaffte rund 56.000 Punkte. Im Geekbench 3 oder 3DMark Ice Strom Unlimited zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier liegt es in Sachen Performance deutlich hinter den Konkurrenten zurück.
Im Alltag schlägt sich das HTC One A9 aber besser, als es die Benchmarks vermuten lassen. Das Android-System läuft auch auf dem HTC One A9 absolut flott. Auch das Öffnen von oder Wechseln zwischen Apps geht schnell und ohne nervige Verzögerungen. Im direkten Vergleich sind Modelle mit leistungsstärkerer CPU aber einen Ticken schneller bei der Ausführung. Wer dies nicht gewöhnt ist, dem dürfte das allerdings nicht negativ auffallen.
Auch die meisten Spiele laufen auf dem HTC-Smartphone. Getestet wurden grafikintensive Titel wie Modern Combat 5: Blackout sowie Anomaly 2. Mit der Grafikeinstellung Optimal läuft der 3D-Shooter flüssig. Stellt man die Grafik auf die bessere Qualtität ein, machen sich ab und zu kleinere Ruckler bemerkbar – besonders bei Szenen mit Explosionen oder ähnlichem. Das Spiel war aber immer noch spielbar. Auch Anomaly 2 läuft auf dem HTC One A9 und ist gut spielbar – zumindest in den getesteten ersten 5 Missionen. Allerdings wirkt das Bewegen der Karte etwas träge. Gestört hat es beim Spielen nicht. Bei den Ladezeiten muss man sich jeweils gefühlt etwas länger gedulden, als bei schnelleren Geräten. Insgesamt ist das HTC One A9 also nicht langsam, hält aber eben auch nicht ganz mit seinen ähnlich bepreisten Konkurrenten mit.
Kamera
Das HTC One A9 ist mit einer 13-Megapixel-Kamera mit einer F2.0-Blende ausgestattet. Während die Auflösung wiederum eher zur Mittelklasse zählt, ist die Ausstattung der Kamera auf einem Top-Niveau. Das A9 bietet nämlichen einen Phasenautofokus, einen optischen Bildstabilisator und natürlich einen Dual-Tone-LED-Blitz. Die Linse auf der Rückseite steht auf grund des OIS übrigens etwas heraus. Sie ist aber mit Saphirglas geschützt, wodurch sie nicht verkratzen sollte, wenn man das Gerät auf den Tisch legt.
Der Phasenautofokus erfasst Objekte sehr schnell und stellt sie scharf, sodass auch spontane Schnappschüsse gelingen. Der optische Bildstabilisator sorgt für wenig unscharfen Ausschuss beim Fotografieren. Das macht sich auch bei Low-Light-Shots bermerkbar. In der maximalen Auflösung spuckt das HTC One A9 Fotos im 4:3-Format aus. 16:9-Bilder sind mit 10 Megapixel möglich. Im Automatik-Mode kommen bei Tageslicht ansehnliche Aufnahmen mit vielen Details, natürlichen Farben und ordentlicher Belichtung heraus. Auch Nahaufnahmen können überzeugen. Bei wenig Licht bekommt das A9 die Farben und Belichtung ebenfalls verhältnismäßig gut hin. Zudem hilft in Low-Light-Situationen der Pro-Modus, der unter anderem Einstellungen für den ISO-Wert und die Belichtungszeit bietet. Leider belichtet das HTC-Smartphone nur maximal 2 Sekunden, was das Ganze einschränkt.
Wer im Profi-Modus fotografiert profitiert von dem Support fürs RAW-Format. Aufnahmen werden dann im Digital-Negatives-Format (.dng) gespeichert und können mit einem Fingertipp aufgearbeitet werden. Der Unterschied zu den normalen JPEGs ist auch deutlich sichtbar. Es werden die Farben korrigiert, die Belichtung verbessert und auch mehr Details herausgearbeitet. Allerdings macht sich beim Heranzoomen ein deutlich stärkeres Rauschen bemerkbar. Wer möchte, kann die RAW-Dateien aber natürlich auch am PC selbst bearbeiten und erzielt womöglich noch bessere Ergebnisse. Wer keine Photoshop-Lizenz hat, kann beispielsweise die kostenlose Sofware RawTherapee nutzen oder Gratisprogramme wie GIMP oder Paint.net durch Plug-ins nachrüsten. Nachfolgend einige Testaufnahmen:
Vergleich zwischen Automatik-Modus, verarbeitetem RAW sowie HDR-Bild:
Vergleich zwischen unverarbeitetem RAW und RAW nach der automatischen Verarbeitung des A9:
Die Front-Kamera kommt mit HTCs bekannter Ultrapixeltechnologie und bietet eine Auflösung von 4,1 Megapixel bei Selfies. Durch die größeren Ultrapixel gelingen Selbstportraits auch noch bei etwas weniger Licht, einen Front-Blitz kann HTC damit aber nicht ersetzen. Des Weiteren gibt es eine Gesichtsverschönerungsfunktion, aber beispielsweise keinen Wide-Selfies-Modus.
Videoaufnahmen sind mit beiden Kameras mit Full HD möglich. 4K wird im Gegensatz zu HTCs Flaggschiff M9 nicht unterstützt. Dafür gleicht beim A9 der optische Bildstabilisator kleine Verwackler fast vollkommen aus. Das gibt es beim beispielsweise beim M9 und auch dem iPhone 6S nicht. Auch die Videoqualität kann überzeugen.
Eine Software-Neuheit für HTC ist ein Hyperlapse-Modus für Zeitrafferaufnahmen in HD, die später mit Hilfe von HTC Zoe zusammen mit normalen Clips oder Bildern zu kurzen Video-Compilationen verarbeitet werden können. Nutzer können nach einer Aufnahme einzelne Passagen eines Clips per Schieberegler auswählen und mit bis zu 12-facher Geschwindigkeit ablaufen lassen. Der OIS macht sich besonders bei diesen Aufnahmen bemerkbar. Auch hier bleibt das Bild trotz kleiner Verwackler fast komplett ruhig. Nur an Rändern eines Clips macht sich dann meist ein leichtes Flackern bemerkbar. Zudem scheinen die Zeitrafferaufnahmen an den Seiten etwas abgeschnitten zu sein. HTC nutzt zusätzlich eine Software-seitige Stabilisierung sowie die Daten des Gyroskop, um Verwackler aus den Zeitraffer-Aufnahmen herauszurechnen. Gegen große Verwackler kam das A9 aber dadurch auch nicht an. Dennoch gelingen mit dem HTC One A9 schöne Aufnahmen.
Fingerabdruckscanner
Das HTC One A9 ist das erste Gerät der Taiwaner, das mit einem Fingerabdruckscanner im Home-Button ausgestattet ist. Damit bietet es wiederum eine Funktion, die das M9 nicht hat. Der Sensor dient wie üblich zum Entsperren des Gerätes und kann im Play Store zum Kaufen von Apps verwendet werden. In Zukunft wird er auch bei der Verwendung von Android Pay nützlich sein. Smartphone-Besitzer können insgesamt fünf Fingerabdrücke speichern. Bei der Einrichtung kann man den Finger wie üblich in mehreren Ausrichtungen auf den Sensor legen, sodass er zuverlässig erkannt wird. Das Entsperren geht auch schnell. Der Lockscreen blitzt nur ganz kurz auf. Darüber hinaus kann die Taste natürlich auch als Home-Button verwendet werden.
Kommunikation
An Kommunikationsmöglichkeiten bietet das HTC One A9 alles, was man sich von einem Top-Gerät erwarten würde. Es sind LTE Cat 6 mit Downloadraten von bis zu 300 MBit/s, UMTS samt HSPA+, Dual-Band-WiFi nach dem Standard 802.11 ac, Bluetooth 4.1, USB 2.0, GPS sowie Glonass vorhanden. An Bord ist auch NFC, HTCs Sensor-Hub und die üblichen Sensoren für Bewegung, Umgebungslicht & Co. Der Screen des A9 lässt sich daher auch per doppeltem Fingertipp aufwecken und mittels weiteren Motion-Launchgesten bedienen. Nur auf eine IR-LED scheint HTC verzichtet zu haben.
Der Empfang ist beim HTC One A9 sehr gut – und meist besser als bei Konkurrenten wie dem Galaxy S6. Dafür sorgen die aufgedampften Antennen-Streifen auf der Rückseite, die HTC übrigens schon vor Apple verwendet hatte.
Sound
Das HTC One A9 verzichtet auf Front-Stereolautsprecher, bringt dafür einen DAC mit, der für eine Abtastfrequenz von 192 kHz bei 24 Bit sorgt. Das Feature richtet sich an Musikliebhaber, die auch unterwegs in Sachen Musikgenuss Wert auf möglichst hohe Qualität legen und Tracks beispielsweise in Studiomaster-Qualität genießen wollen.
Um das Feature voll auskosten zu können, sind natürlich hochwertige Kopfhörer sowie Audio-Files in den entsprechenden Wiedergabequalitäten Voraussetzung. Man darf jedenfalls nicht erwarten, dass das Gerät aus minderwertigen Kopfhörern oder MP3s mit einer Datenraten von 128 KBit/s mehr herausholt. Allerdings ist schon bei MP3s mit 320 KBit/s ein Unterschied zu hören. Diese Qualität gibt es beispielsweise bei Spotify-Premium. Über Tidal oder WIMP können auch schon verlustfreie Audiofiles mit 1411 KBit/s (16 Bit, 44.1 KHz) gestreamt werden. Unkomprimierte High-End-Audiodateien findet man auch auf HDTracks oder HIGHRESAUDIO.
Ein weiteres Plus ist ein guter Kopfhörerverstärker, der für eine hohe Lautstärke sorgt. Das macht sich auch schon beim Radiohören mit dem integrierten UKW-Radio bemerkbar. Darüber hinaus unterstützt das HTC One A9 Dolby-SurroundSound und bringt HTCs BoomSound-Technologie mit (nur Kopfhörer). Der Mono-Lautsprecher an der unteren Kante ist dagegen nicht sonderlich laut und klingt auch deutlich schlechter, als die von den HTC-Flaggschiffen gewohnten Stereo-Front-Lautsprecher.
Betriebssystem
Das HTC One A9 ist das erste Smartphone nach Googles neuen Nexus-Geräten, das ab Werk mit Android 6.0 Marshmallow ausgestattet ist. Zu den Neuerungen gehört „Now on Tap“, das mehr kontextbezogene Aktionen für Google Now verspricht, aktuell aber nur in Englisch verfügbar ist. Es soll Nutzer beispielsweise an Dinge erinnern, wie den Mietwagen vor der Rückgabe aufzutanken. Dafür werden dann Tankstellen in der Nähe des Autovermieters angezeigt.
Google hat aber auch die App-Berechtigungen überarbeitet. Anwender müssen Anwendungen bei der Installation nicht mehr alle gewünschten Berechtigungen erteilen. Stattdessen fragen Apps unter Android 6.0 den Zugriff auf bestimmte Ressourcen erst dann an, wenn sie sie tatsächlich benötigen. Wenn Smartphone-Besitzer nicht wollen, dass eine App Zugriff auf die Kamera oder die Kontakte erhält, können sie dies unterbinden.
Um den Stromverbrauch von Android-Smartphones weiter zu senken, hat Google zudem eine Funktion namens Doze entwickelt. Anhand von Sensordaten stellt Android fest, ob ein Gerät beispielsweise auf dem Schreibtisch liegt und nicht genutzt wird. Das Betriebssystem tritt dann in einen Low-Power-Modus ein und reduziert die Aktivitäten im Hintergrund. Wichtige Benachrichtigungen und Anrufe werden weiterhin durchgestellt, aber die meisten anderen Aktivitäten werden heruntergefahren.
Wie üblich hat HTC Googles Stock-Android mit seiner Sense-Oberfläche in der Version 7.0 angepasst, die sich dank Themes an den eigenen Geschmack anpassen lässt. Wer das BlinkFeed nicht nutzen möchte, das den linken Home-Screen einnimmt, kann es wie üblich entfernen.
Akku
In dem dünnen Gehäuse des HTC One A9 findet nur ein 2150-mAh-Akku Platz, der dank der sparsameren CPU und der neuen Energiesparfunktion von Android 6.0 dennoch für eine lange Laufzeit sorgen soll. Beim Streaming eines Youtube-Clips über WLAN bei halber Helligkeit kamen wir auf eine Laufzeit von gut 6 Stunden, was in Anbetracht der Kapazität ein guter Wert ist. Unter Volllast wird der Akku schon schneller geleert. Beim Zocken hält das A9 nicht viel länger als 3 bis 4 Stunden durch. Androids Doze-Funktion macht sich bei der Standby-Zeit bemerkbar, die laut HTC mit 18 Tagen ebenfalls respektabel ist. Bei durchschnittlicher Nutzung kommt man mit dem HTC One A9 daher auch gut über den Tag. Bei einer Screen-On-Time von knapp 5 Stunden, die nicht nur aus Zocken oder Video-Streaming besteht, ist sogar mehr als ein Tag drin.
Sollte der Akku mal knapp werden, ist auch beim HTC One A9 ein normaler und der extreme Energiesparmodus mit an Bord, der bei niedrigem Akkustand noch für eine längere Laufzeit sorgt. Ist der Modus aktiviert, hält das System lediglich die Funktionen Telefonie, Nachrichten, E-Mail, Kalender, Uhr und Rechner am Leben.
Dank Qualcomms Quick Charge 3.0, das bislang nur der Snapdragon 617 bietet, kann das A9 nochmals in kürzerer Zeit mit Strom betankt werden. Die Funktionalität ist aber gerade erst noch in der Fertigstellung und wird von HTC per Software-Update freigeschaltet, sobald Qualcomm den Startschuss gibt. Aber auch mit Quick Charge 2.0 ist der Akku schnell befüllt. Von 0 auf 100 Prozent dauert es gut 90 bis 100 Minuten. Das Standard-Netzteil hat auch überdurchschnittliche 1,5 Ampere.
Fazit
Insgesamt macht das HTC One A9 einen guten Eindruck. HTC hat eigentlich fast alles bei diesem Gerät richtig gemacht. Es kommt mit einem schicken und modernen Design, ist kompakt, hat eine gute Kamera mit Top-Ausstattung, einen Fingerabdruckscanner und bietet eine hochwertige Audioqualität sowie das neuste Android 6.0 Marshmallow als OS. Für eine UVP von 579 Euro ist die Hardware aber vergleichsweise teuer, auch wenn HTC auf einen brandneuen Qualcomm-Chip setzt. Ähnliche bepreiste Geräte haben hier einfach mehr zu bieten und sind mit einer schnelleren CPU, mehr RAM und einem größeren Speicher ausgestattet. Zu einem günstigeren Preis bekommt das A9 aber eine Kaufempfehlung für alle, die viel Wert auf ein Premium-Design legen. Womöglich wird das Gerät ja schon kurz nach seinem Start etwas erschwinglicher.
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