Der Dual-Core-Prozessor des Apple iPad Pro wurde von der Webseite Chipworks genauer unter die Lupe. Laut einem Artikel von Anandtech handelt es sich bei Apples A9X um das erste speziell für Tablets konzipierte SoC (System-on-a-Chip), das auf dem fortschrittlicheren FinFET-Verfahren basiert.

Das A9X-SoC des Apple iPad Pro bietet eine doppelt so hohe Grafikleistung wie das des iPhone 6S (Bild: James Martin/CNET).
Hergestellt wird der Chip von TSMC. Das SoC ist 147 mm² groß und die Strukturbreite beträgt wie bei den für das iPhone 6S gefertigten Prozessoren 16 Nanometer. Samsung, das ebenfalls ein Teil der Chips für das iPhone 6S herstellt, nutzt bereits das 14-Nanometer-FinFET-Verfahren, ist bei der Fertigung des A9X aber offenbar nicht beteiligt.
Der Apple A9X des iPad Pro ist mit zwei Twister-Prozessorkernen ausgestattet, die mit bis zu 2,26 GHz takten. Zum Vergleich: Die zwei Kerne des A9-Chips des Apple iPhone 6S erreichen eine maximale Geschwindigkeit von 1,85 GHz.
Das Design des eigens von Apple entwickelten Grafikprozessors stammt von Imagination. Er bietet insgesamt 12 Kerne. Da Imagination seine PowerVR Series7 offiziell nur mit 8 oder 16 Kernen anbietet, ist anzunehmen, dass Apple die GPU selbst weiterentwickelt hat. „Der Einsatz eines 12-Kern-Designs ist etwas überraschend, da es bedeutet, dass Apple bereit war, einen größeren Die hinzunehmen, um zusätzliche GPU-Kerne zu implementieren – trotz der Auswirkungen, die dies auf die Ausbeute und die Kosten hat“, kommentiert Anandtech. Der im iPad Pro verbaut Grafikchip liefert laut dem Bericht eine doppelt so hohe Leistung wie die PVR-GT7600-GPU des A9 des iPhone 6S. Im Manhattan-GFXBench erreicht es das Apple-Tablet auch nahzu den doppelten Score.
Darüber hinaus verfügt der A9X über ein 128-Bit-Speicherinterface, das eine Bandbreite von bis zu 51,2 GBit/s bietet. Der A9 kommt mit seinem 64-Bit-Interface nur auf 25,6 GBit/s. Dafür fehlt dem A9X der 4 MByte große Level-3-Cache.
Warum Apple auf den Zwischenspeicher verzichtet hat, ist nicht ganz klar. Anandtech führt mehrere mögliche Gründe an. Zum einen biete der von Apple verwendete 4 GByte große LPDDR4-Speicher bereits eine sehr große Bandbreite, weswegen ein Level-3-Cache nicht mehr benötigt werde. Zum anderen setze Apple den Level-3-Cache beim A9 auch ein, um den Energiebedarf zu senken, was bei einem Tablet nicht zwingend notwendig sei. Zudem hätte Apple wahrscheinlich für die 12-GPU-Kerne mehr als 4 MByte Level-3-Cache benötigt, was wiederum zu einem Platzproblem geführt hätte.
Apple verkauft das iPad Pro hierzulande seit 11. November in den Farben Silber, Gold und „Space Grau“. Die günstigste Ausführung des Tablets mit WLAN und 32 GByte Speicher kostet 899 Euro. In den USA verlangt Apple 799 Dollar zuzüglich Steuern. Für die LTE-Version mit 128 GByte Speicher werden 1229 Euro beziehungsweise 1079 Dollar fällig. Damit kostet das Spitzenmodell schon fast so viel wie ein aktuelles MacBook mit 13-Zoll-Display und mehr als ein MacBook Air. Microsoft übrigens bietet sein Surface Pro 4 je nach Ausstattung zu Preisen zwischen 999 und 2559 Euro an.
[Mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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