- CNET.de - https://www.cnet.de -
Im Test: Lenovo Yoga Tab 3 Pro mit 10,1 Zoll und Beamer
von Christian Schartel am , 14:31 Uhr
Das Lenovo Yoga Tab 3 Pro kann wie der Vorgänger überzeugen. Das Display ist mit 10,1 Zoll etwas massentauglicher, die Verarbeitungsqualität höher und der Standfuß etwas besser geworden. Außerdem wurden die Software-Anpassungen an Android etwas reduziert und die Akkulaufzeit verbessert. Die Leistung des Tablets hat sich ebenfalls stark gesteigert. Auch der Fokus und die Positionierung des Projektors sind deutlich besser als noch zuvor. Insgesamt gehört das Lenovo Yoga Tab 3 Pro zu den besten Tablets am Markt.
Das Lenovo Yoga Tab 3 Pro verfügt über einen integrierten Beamer und einen praktischen Standfuß zum Aufstellen des Android-Tablets. Ob sich der Nachfolger des Tab 2 Pro verbessert hat und überzeugen kann, das verrät CNET im Test.
Mit dem Yoga Tab 3 Pro hat Lenovo einen Nachfogler seines Heimkino-Tablets [1] herausgebracht. Das Gerät bietet wie schon der Vorgänger etwas, was sonst kein anderes Android [2]-Tablet zu bieten hat. Es verfügt über einen integrierten Pico-Projektor, der ein 70-Zoll-Bild erzeugt und Fotos oder Videoclips in groß an die Wand wirft. Auch die übrige Ausstattung des Tablets überzeugt. Es ist schnell, hat ordentliche Lautsprecher und einen kristallklaren Bildschirm. Das ergonomische Design des Tablets beinhaltet einen eingebauten Standfuß und ein zylindrisches Gehäuse, wodurch es angenehm in der Hand zu halten ist. Das Tab 3 Pro hat auch eine sehr lange Akkulaufzeit und ist damit ingesamt eines der einzigartigsten Android-Tablets, die es momentan zu kaufen gibt. CNET hat das Lenovo Yoga Tab 3 Pro getestet.
Preis & Verfügbarkeit
Das Lenovo Yoga Tab 3 Pro ist allerdings auch nicht gerade günstig. Es kostet wie der Vorgänger 499 Euro und zählt sich damit zu den teuersten Android-Tablets am Markt. Es kostet beispielsweise genau so viel wie das Google Pixel C [4] oder das Tab S2 von Samsung. [5] In Deutschland ist es bei diversen Online-Shops oder auch im Einzelhandel verfügbar.
Design & Verarbeitung
Mit 24,7 mal 17,9 Zentimetern ist das Yoga Tab 3 Pro deutlich kleiner als sein Vorgänger, der insgesamt 33,32 mal 22,3 Zentimeter in der Länge und Breite misst. Lenovo hat auf eine kleinere Display-Diagonale und ein kompakteres Design gesetzt.
Der integrierte Standfuß aus Metall, den man schon vom Voränger kennt, kommt aber wieder zum Einsatz. Er ist auf Grund seiner vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ein integraler Bestandteil des Yoga-Konzepts. Er macht das Tablet in verschiedensten Positionen bequem verwendbar. Beispielsweise kann man es besser auf den Knien nutzen oder im Bett einfach neben sich aufstellen. Bei Bedarf kann man das Tablet sogar ohne große Mühe an der Wand oder einem passenden Gegenstand aufhängen. Das Loch im Standfuß ist nun etwas runder, sodass das Tablet beim Aufhängen besser austariert werden kann. Allerdings ist es auch etwas kleiner geworden.
Der Standfuß lässt sich wieder über einen mechanischen Knopf aus seiner Verankerung lösen. Dahinter verstecken sich der microSD-Kartenslot und der optionale SIM-Kartenslot.
Der obere Teil der Rückseite wurde beim neuen Modell mit einem schwarzen Kunstleder überzogen, das dem Lenovo Yoga Tab 3 Pro zu einem besseren Halt verhilft. Zudem wirkt es hochwertiger als der aufgeraute Kunststoff des Vorgängers. Lenovo hat auch die Farbe neu gestaltet. Das Silber des Vorgängers wurde zu einem Grau, das an Apples Space Gray erinnert.
Wie beim 2 Pro ist das Gehäuse am unteren Ende zylindrisch. In dem Griff befindet sich der Akku. Lenovo wirbt unter anderem damit, dass sich seine Tablets auf Grund dieser Gewichtsverlagerung besser in einer Hand halten lassen. Das gilt für das Lenovo Yoga Tab 3 Pro mehr als noch für den Vorgänger. Das neue Modell wiegt nur noch 667 Gramm. Wobei 667 Gramm für ein 10,1 Zoll Gerät immer noch ein recht hohes Gewicht sind. Zum Vergleich: Das iPad Air 2 kommt bei gleicher Displaydiagonale auf ein Gewicht von 437 Gramm. Der Vorgänger war allerings noch schwerer. Dank dem Standfuß hält man das Tablet aber auch selten in der Hand, sondern legt es entweder auf dem Schoß ab, stellt es oder hängt es irgendwo auf. Insgesamt überzeugt das Design des Lenovo Yoga Tab 3 Pro und wirkt auch sehr gut verarbeitet.
Display
Das Display hat Lenovo wie bereits erwähnt verkleinert. Es bietet statt 13,3 Zoll nun eine Diagonale von 10,1 Zoll. Die QHD-Auflösung ist geblieben. Sie beträgt aufgrund des von 16:9 auf 16:10 geänderten Bildformats nun aber statt 2560 mal 1440 2560 mal 1600 Pixel. Das entspricht einer Pixeldichte von 299 ppi. Das reicht aus, damit auch kleinste Schriften immer noch scharf wirken und sich einzelne Pixel nicht erkennen lassen. Der Bildschirm ist kristallklar und dank IPS-Technik verändert sich die Darstellung des Displays auch bei steilen Blickwinkeln kaum, falls mal jemand mit über die Schulter schauen möchte. Die maximale Helligkeit reicht aus, um das Android-Tablet auch bei direkter Sonneneinstrahlung auf dem Balkon oder im Garten nutzen zu können.
Hardware & Performance
Im Inneren des Lenovo Yoga Tab 3 Pro taktet wieder ein Intel-Prozessor. Lenovo setzt nun auf den performanteren Atom-Chip X5-Z8500. Dabei handelt es sich um ein 64-Bit-fähiges Quad-Core-SoC mit 2,24 GHz. Unterstützt wird es von 2 GByte RAM. Den Arbeitsspeicher hätte Lenovo aber auch gerne aufstocken können. Dennoch sorgt die Hardware für ein angenehm hohes Arbeitstempo. Vom Vorgänger gewohnte Lags und unangenehme Verzögerungen gehören der Vergangenheit an.
Das Lenovo Yoga Tab 3 Pro bietet auch eine ordentliche Grafikperformance und bringt alle derzeit im Playstore erhältlichen Games locker und flüssig zum Laufen. Es spielt in Sachen Geschwindigkeit in der oberen Liga mit, wie auch die Benchmark-Ergenisse zeigen. Das Lenovo Yoga Tab 3 Pro reiht sich hinter dem Google [12] Pixel C, aber vor dem Apple [13] iPad Air 2 ein.
Der interne Speicher ist nach wie vor 32 GByte groß, wovon ca. 25 GByte nutzbar sind. Über den microSD-Kartenslot kann der Speicher aber um bis zu 128 GByte erweitert werden.
Kommunikation
Zur Verbindung mit dem Heimnetzwerk seht beim Lenovo Yoga Tab 3 Pro nun Dual-Band-WLAN nach dem schnellsten Standard 802.11 ac zur Verfügung. Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Wie bisher gibt es Bluetooth 4.0 und für 100 Euro Aufpreis ein UMTS/LTE-Modul mit bis zu 150 MBit im Downstream.
Akku
Der Akku hat eine Kapazität von 10200 mAh. Mit dieser hohen Akkukapazität übertrifft das Lenovo Yoga Tab 3 Pro sogar seinen deutlich größeren Vorgänger, der lediglich 9600 mAh bietet. Lenovo selbst gibt eine Laufzeit von 18 Stunden an. Im CNET-Labs-Akkutest, bei dem ein 720p-Video im Flugzeugmodus bei halber Helligkeit über das Display flimmert, hielt das Tab 3 Pro lange 12,8 Stunden durch. Das Lenovo Yoga Tab 3 Pro hielt damit sogar noch etwas länger durch als das Google Pixel C und bietet insgesamt eine lange Laufzeit.
Sound
Das Soundsystem ist in Zusammenarbeit mit JBL entwickelt worden. Im Vergleich zum Lenovo Yoga Tablet 2 Pro wurde im Tab 3 Pro der rückseitige 5-Watt-Subwoofer gestrichen. Dafür gibt es nun statt der zwei ganze vier Frontlautsprecher. Der Bass ist bei Tab 3 Pro dadurch deutlich flacher als noch beim Vorgänger, dafür sorgen die vier Speaker für einen außergewöhnlich räumlichen Klang. Anbord ist hierfür Dolbys Atmos-Audio-Technologie. Zudem sind die Lautsprecher laut und klingen klar. Insgesamt hat Lenovo bezüglich des Sounds einen sehr Job abgeliefert.
Kamera
Kameras sind bei Tablets vermutlich für die wenigsten ein wirkliches Kaufkriterium. Dennoch kann es nicht schaden, wenn das Tablet ordentliche Bilder aufnimmt oder für Videotelefonie etwas mehr als eine Webcam bietet. Die Kamera-Leistung des Lenovo Yoga Tab 3 Pro ist nicht überragend, aber besser als beim Vorgänger. Die rückseitige Kamera löst nun mit 13 Megapixel auf und macht bei guten Lichtverhältnissen ordentliche Fotos. Sobald es aber ein wenig dunkler wird, macht sich auch beim Tab 3 Pro schnell wieder ein Bildrauschen bemerkbar. Auch die Frontkamera löst mit höheren 5 Megapixel auf und eignet sich besser für Videokonferenzen als zuvor.
Die Kamera-App ist sehr simpel und übersichtlich gehalten. Neben einer Video-Option gibt es der Panorama-Aufnahmen und eine Strobo-Funktion. Diese knippst mehrere Bilder von einem bewegten Motiv, um danach automatisch Kollagen zu erstellen. Die Funktion Bildnotiz entzerrt zum Beispiel Kassenzettel oder andere Textdokumente für eine besser leserliche Darstellung.
Leider gibt es einen kleinen Konstruktionsfehler. Die rückseitige Kamera befindet sich am Akkuzylinder direkt neben dem integrierten Standfuß. Klappt man diesen bei Aufnahmen aus, kann eine Ecke etwas in das Motiv ragen.
Software
Glücklicherweise verabschiedet sich Lenovo von starken Veränderungen an der Benutzeroberfläche von Android 5.1. So präsentiert sich das Google-Betriebssystem nun sehr aufgeräumt und mit nur kleinen Anpassungen beziehungsweise vorinstallierten Apps. Zuvor hatte Lenovo das System stark verändert. Das erspart langjährigen Android-Nutzern eine Umgewöhnung und ist auch der Performance und Akkulaufzeit zuträglich.
Ganz ohne Bloatware kommt aber auch das Lenovo Yoga Tab 3 Pro nicht aus. So findet sich zum Beispiel Netflix, SYNCit HD und McAfee Security auf dem Tablet. Die Apps lassen sich bei Bedarf aber problemlos deinstallierten.
Projektor
Lenovo hat im Lenovo Yoga Tab 3 Pro wie schon im Vorgängermodell einen Projektor verbaut, diesen aber im Vergleich verbessert. Beim Tab 2 Pro war die Fokussierung über den Schiebeschlater nicht besonders komfortabel.
Der Fokus wird nun über den Einschaltknopf des Beamers regelt. Wird er einmal kurz betätigt, erscheint am rechten Bildschirmrand ein digitales Drehrad, das eine feine Justierung erlaubt.
Verbessert wurde auch die Positionierung des Beamers. Dieser strahlt beim Vorgänger seitlich aus dem Tablet heraus. Dadurch war es unter Umständen nur schwer möglich, die Projektion des Beamers an einer gewünschter Stelle zu fixieren. Die Positionierung des Projektors ist beim Tab 3 Pro besser gelungen. Er befindet sich immer noch im Akkuzylinder, strahlt nun aber nicht mehr zur Seite, sondern wird dank eines Spiegels nach hinten umgelenkt.
Mit dem Aufklappen des Ständers verändert sich so auch die Position des Projektors. Egal ob die Projektion nun an die Wand oder an die Decke geworfen werden soll, das Tablet steht dabei fest und sicher und es sind keine wackeligen Hilfskonstruktionen mehr nötig.
Ansonsten hat sich an der Qualität des Projektors wenig getan. Er löst nach wie vor mit 800 mal 480 Pixel auf, was für eine annehmbare Bildqualität sorgt. Für Filme ist das in Ordnung, für Surfen, Lesen und so weiter & Co. könnte die Auflösung jedoch höher sein. Die Helligkeit hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht viel verändert. Man sollte jedenfalls nicht zu viel erwarten. In einem hell erleuchteten Konferenzraum wird man jedenfalls keine Präsentation halten können. Für Filme im abgedunkelten Wohnzimmer oder Abends im Bett ist der Beamer jedoch sehr gut geeignet.
Fazit
Schon das Lenovo Yoga Tablet 2 Pro konnte uns überzeugen, und so auch der Nachfolger Yoga Tab 3 Pro. Lenovo hat sich die Kritik der Nutzer zu Herzen genommen und vieles besser gemacht. Das Display ist mit 10,1 Zoll etwas massentauglicher geworden, wobei sicherlich auch einige Anwender die größere Diagonale bevorzugt hätten. Lenovo hat die Verarbeitungsqualität seines Android-Tablets erhöht, den Standfuß leicht verbessert und seine Software-Anpassungen etwas reduziert. Außerdem wurde die Akkulaufzeit verbessert und die Leistung merklich gesteigert. Der Fokus und die Positionierung des Projektors sind nun ebenfalls deutlich besser als noch zuvor. Der Sound bietet nun zwar weniger Bass, dafür einen besseren Raumklang. Auch die Kameras und die Kommunikationsmöglichkeiten haben einen Schritt nach vorne gemacht. Insgesamt gehört das Lenovo Yoga Tab 3 Pro damit zu den besten Tablets am Markt und macht eigentlich kaum etwas falsch. Der praktische Standfuß und der Beamer heben es zudem von seinen Konkurrenten hab.
[Mit Material von Matthias Sternkopf, Übergizmo.de [21] & Xiomara Blanco, CNET.com [22]]
Artikel von CNET.de: https://www.cnet.de
URL zum Artikel: https://www.cnet.de/88161398/im-test-lenovo-yoga-tab-3-pro-mit-101-zoll-und-beamer/
URLs in this post:
[1] Heimkino-Tablets: http://www.cnet.de/88141515/lenovo-yoga-tablet-2-pro-im-test-heimkino-tablet-mit-projektor-und-standfuss/
[2] Android: http://www.cnet.de/themen/android/
[3] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1679-008.jpg
[4] Google Pixel C: http://www.cnet.de/88161095/google-pixel-c-im-test-das-beste-android-tablet-das-man-kaufen-kann/
[5] Tab S2 von Samsung.: http://www.cnet.de/88154793/samsung-galaxy-tab-s2-ist-ab-september-ab-499-euro-erhaeltlich/
[6] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1753-019.jpg
[7] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1743-017.jpg
[8] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1735-016.jpg
[9] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1713-012.jpg
[10] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1772-022.jpg
[11] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/tab3pro_bench.jpg
[12] Google: http://www.cnet.de/unternehmen/google-inc/
[13] Apple: http://www.cnet.de/unternehmen/apple/
[14] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1729-015.jpg
[15] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/Lenovo-Yoga-Tab-3-Pro-10.jpg
[16] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1759-021.jpg
[17] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1718-013.jpg
[18] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1663-007.jpg
[19] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1634-004.jpg
[20] Image: http://www.cnet.de/wp-content/uploads/2015/12/lenovo-yoga-tab-3-pro-1650-005.jpg
[21] Übergizmo.de: http://de.ubergizmo.com/2015/12/07/lenovo-yoga-tab-3-pro-im-ausfuehrlichen-test-video.html
[22] CNET.com: http://www.cnet.com/products/lenovo-yoga-tab-3-pro/