Endlich ist CyanogenMod 13 inklusive aller Sicherheitsupdates von Android 6.0.1 erschienen. Die Snapshots von CM 13 für die diversen Mobilgeräte werden jetzt zum Download angeboten. Wer Release- und Nightly-Versionen von CM 12.1 nutzt, kann sich überlegen, ob auch die Google-Apps installiert werden sollen. Dazu bitte keinen Neustart nach Aktualisierung auf CM 13 erfolgen. Das könnte zu Fehlern führen.
Die Google Apps sind beispielsweise über das OpenGAPPS-Projekt bereits für Android 6.0 verfügbar. GAPPS liegt in verschiedenen Varianten vor, die sich durch die Anzahl der enthaltenen Google-Anwendungen unterscheiden. Mit 55 MByte ist Pico das kleinste Paket. Es umfasst lediglich den Play Store und alle dafür nötigen Dienste. Die Version Super enthält sämtliche Google-Anwendungen und ist 650 MByte groß. Eine Besonderheit stellt die Variante Aroma dar, die sämtliche Google-Anwendungen enthält, aber dem Nutzer die Auswahl bietet, welche davon auf das Gerät installiert werden sollen. CyanogenMod lässt sich allerdings auch ohne die Google-Apps betreiben. Dann haben Anwender aber keinen Zugriff auf den Google Play Store und sind auf Dritthersteller-App-Stores angewiesen, was aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert ist, da dort mit Malware verseuchte Apps häufiger angetroffen werden als im offiziellen Store.
Besitzer eines Nexus 5X (bullhead), Nexus 6P (angler) und Nexus 9 (flounder) können auf dieselbe Weise vorgehen, müssen aber noch einen zusätzlichen „sehr wichtigen Schritt“ beachten. Denn die Google-Geräte enthalten proprietären Code, der in einer gesonderten Partition auf dem Gerät gespeichert ist und nicht durch CM aktualisiert wird. Sollte diese Partition nicht zum verwendeten CM-Build passen, gibt das System beim Booten eine Fehlermeldung aus und einige Komponenten wie die Kamera funktionieren eventuell nicht mehr. Um dies zu verhindern, sollten Anwender vor dem Einspielen von CM 13 sicherstellen, dass sie das neueste Factory Image von Google installiert haben.
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Wer eine Nightly von CM 13 nutzt, ist bereits auf einer neueren Codebasis (Android 6.0.1_r22). Ein Flash-Versuch mit der Release-Version führt daher zu Abstürzen. Um vom Nightly- in den Release-Channel zu wechseln muss deshalb das Gerät zunächst vollständig zurückgesetzt werden (Recovery: Wipe data/factory reset).
Falls zusätzliche Systemerweiterungen wie das Xposed-Framework genutzt werden, müssen diese Komponenten ebenfalls auf eine Android-6.0-kompatible Version aktualisiert werden. Steht für solche Systemerweiterungen keine Aktualisierung zur Verfügung, sollte sie vor dem Update auf CM13 gelöscht werden.
CM 13 Release 1 enthält alle Neuerungen von Android 6.0 Marshmallow. Dazu zählen „Now on Tap“, die Schlummerfunktion (Doze), die im Ruhezustand den Stromverbrauch senkt, und erweiterte Einstellungsmöglichkeiten für App-Berechtigungen. Letztere bringen CyanogenMod-Nutzern aber keinen wirklichen Mehrwert, da das Custom ROM schon lange eine deutlich umfangreichere Rechtevergabe ermöglicht als Stock-Android.
Zu den wichtigsten CyanogenMod-spezifischen Änderungen äußern sich die Entwickler ebenfalls in ihrer Ankündigung. Beispielsweise wurden die Whisperpush-Funktion für verschlüsselte SMS ersatzlos gestrichen und eigene Feature-Implementierungen durch gleichwertige des Android Open Source Project (AOSP) ersetzt. Zahlreiche weitere Änderungen gibt es bei den Einstellungen. Das Cyanogen-Apps-Paket (C-Apps) liegt noch nicht für CM 13 vor, was sich in den nächsten Wochen aber ändern soll.
CyanogenMod ist die mit Abstand meistverbreitete Custom ROM auf Basis von Android. Sie bietet im Vergleich zu den vorinstallierten Android-Varianten der Smartphonehersteller mehr Datenschutzfunktionen, eine bessere Anpassbarkeit sowie den Verzicht auf Crapware. Außerdem ist CyanogenMod bekannt für seine lange Unterstützung von Geräten und der schnellen Adaption neuer Android-Versionen und Sicherheitsupdates. Besonders für Nutzer älterer Geräte, die vom Hersteller nicht mehr mit Updates versorgt werden, ist die Installation einer Custom ROM wie CyanogenMod die einzige Möglichkeit, das Gerät sicher und aktuell zu halten. Das gilt beispielsweise für das Smartphone Nexus 4 und die ebenfalls 2012 erschienenen Tablets Nexus 7 sowie Nexus 10. Generell stellt Google keine neuen Android-Versionen mehr für Geräte bereit, die älter als zwei Jahre sind.
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