Accumotive: Daimler baut zweite Akkufabrik

von Jonas Wagner am , 12:29 Uhr

Nach dem 2009 gegründeten Unternehmen Accumotive plant Mercedes im 50 Kilometer von Dresden gelegenen Kamenz eine zweite Akkufabrik. Das Projekt soll eine halbe Milliarde Euro verschlingen und 2018 in Betrieb genommen werden.

Nach dem 2009 gegründeten Tochter-Unternehmen Accumotive plant Mercedes im 50 Kilometer von Dresden gelegenen Kamenz eine zweite Akkufabrik. Das Projekt soll eine halbe Milliarde Euro verschlingen und 2018 in Betrieb genommen werden. Am gestrigen 24. Oktober haben die Bauarbeiten begonnen.

Die bisherige Produktions- und Logistikfläche von Accumotive soll sich mit den zweiten Werk auf insgesamt rund 80.000 Quadratmeter vervierfachen. Das Tochterunternehmen von Daimler AG wird durch die Erweiterung die Anzahl der Mitarbeiter nach und nach erhöhen. Bis Ende des Jahrzehnts wird die Mitarbeiterzahl am Standort von aktuell 350 mehr als verdoppelt.

In Kamenz sollen Lithium-Ionen-Batterien für alle Elektrofahrzeug-Modelle von Mercedes-Benz und Smart gefertigt werden – angefangen mit Hybrid-Motoren bis hin zu den reinen Elektromodellen. Darüber hinaus werden Batterien für die stationären Mercedes-Benz-Energiespeicher sowie für 48-Volt-Systeme hergestellt.

„Wir haben bereits 2012 in Kamenz mit der Batterieproduktion für Fahrzeuge von Mercedes-Benz und Smart begonnen“, sagt Frank Blome, Geschäftsführer der Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG, in einer Mitteilung. „Seit rund einem Jahr produzieren wir darüber hinaus stationäre Batteriespeicher für industrielle Anwendungen und Privathaushalte. Mit dem Know-how und der Motivation unserer Mitarbeiter haben wir uns für einen weiteren Entwicklungsschritt qualifiziert und entwickeln uns zum Kompetenzzentrum der weltweiten Batterieproduktion.“

Accumotive: Daimler beginnt mit dem Bau einer zweiten Batteriefabrik am Standort Kamenz

Accumotive: Daimler beginnt mit dem Bau einer zweiten Batteriefabrik am Standort Kamenz (Bild: Daimler)

Accumotive setzt auf ökologische Nachhaltigkeit

Das neue Werk soll als CO2-neutrale Fabrik errichtet werden. Ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaik-Anlage werden in Verbindung mit stationären Batteriespeichern die Produktionsanlagen mit Energie versorgen. Hierfür werden auf dem Dach der neuen Fertigungshalle Solarmodule auf einer Fläche mit der Größe von zwei Fußballfeldern installiert. Das entspricht einer Leistung von 2 Megawatt. Die neue Batteriefabrik soll laut Daimler mit modernsten Anlagen und Technologien Maßstäbe im Bereich Industrie 4.0 setzen.

Zum offiziellen Spatenstich waren neben Frank Blome, Prof. Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und verantwortlich für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain Management und Stanislaw Tillich, der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und Präsident des Bundesrates sowie weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft vor Ort.

„Bis 2025 werden wir allein im Pkw-Segment mehr als zehn reine Elektrofahrzeuge im Portfolio haben. Parallel treiben wir unsere Plug-in-Hybrid Offensive und die Einführung von 48-Volt-Systemen konsequent voran. Hocheffiziente Batterien sind ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie. Sie sind integraler Teil der Fahrzeugarchitektur und kein Produkt von der Stange. Die Entwicklung, Fertigung und Integration dieser komplexen Systeme in unsere Fahrzeuge zählt zu unseren Kernkompetenzen“, erklärt Weber.

Das Unternehmen hat bereits eine Vielzahl elektrifizierter Fahrzeuge auf dem Markt und das Produktportfolio soll weiter wachsen. Mercedes-Benz präsentierte auf dem diesjährigen Autosalon in Paris seine neue Produktmarke EQ für Elektromobilität. Diese bietet dem Hersteller zufolge ein umfassendes elektromobiles Ökosystem aus Produkten, Services, Technologien und Innovationen.

Vorbote der neuen Marke ist das seriennahe „EQ“-Showcar [1], das in Paris Weltpremiere feierte. Noch in diesem Jahrzehnt soll dem Hersteller zufolge das erste EQ-Serienmodell im SUV-Segment mit einer Reichweite bis zu 500 Kilometern starten. Geplant ist eine Modelloffensive, die sukzessive das Portfolio von Mercedes-Benz Cars mit elektrifizierten Modellen ergänzen soll. Für die Produktion des ersten EQ-Serienfahrzeugs liefert die Accumotive die Batterien.

mercedes-f-015-press-ces-2015-1897

Das Auto der Zukunft: Mercedes F 015

Fit für ein neues Automobil-Zeitalter

„Die Investition ist ein starkes Zeichen des Vertrauens in den sächsischen Standort hier in der Oberlausitz. Das Vorhaben bringt uns dem Ziel, dass die traditionsreiche sächsische Automobilindustrie fit für das Zeitalter der Elektromobilität wird, ein ganzes Stück näher. Ob Elektromobilität oder stationäre Energiespeicher – in beiden Geschäftsfeldern steckt eine Menge Zukunft drin“, betonte Ministerpräsident Tillich. Er verwies zugleich auf bereits vorhandene Kompetenzen im Freistaat. So seien in der Batterieforschungs-Allianz der Fraunhofer-Gesellschaft vier Institute aus Sachsen mit dabei.

Insgesamt investiert Daimler rund eine Milliarde Euro in die weltweite Produktion von Batteriesystemen. „Wir bauen einen globalen Produktionsverbund für Lithium-Ionen-Batterien auf. Kamenz wird das Kompetenzzentrum in diesem Verbund. Das flexible und effiziente Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars vertieft mit der neuen Batteriefabrik entscheidendes Know-how für die Fertigung zukunftsträchtiger Technologien. Damit stärken wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit und sind für die Mobilität der Zukunft sehr gut aufgestellt“, so Schäfer.

[mit Material von Andreas Donath, Übergizmo.de [2]]

Artikel von CNET.de: https://www.cnet.de

URL zum Artikel: https://www.cnet.de/88166734/accumotive-daimler-baut-zweite-akkufabrik/

URLs in this post:

[1] „EQ“-Showcar: http://www.golem.de/news/generation-eq-mercedes-stellt-elektro-suv-mit-500-km-reichweite-vor-1609-123543.html

[2] Übergizmo.de: http://de.ubergizmo.com/2016/10/25/mercedes-baut-noch-eine-akkufabrik.html