Rocket Internet trennt sich von der Hälfte seiner Mitarbeiter

Rocket Internet hat einem Bericht zufolge die Hälfte seiner Mitarbeiter entlassen. Von ehemals 400 Angestellten soll das Unternehmen nur noch rund 200 beschäftigen. Dabei handelt es sich um die Folgen eines radikalen Sparkurses, der eventuell sogar mit einer Neuausrichtung des Unternehmens zusammenhängt.

Rocket Internet ist der einzige deutsche Start-Up-Inkubator von Rang. Das Unternehmen hat mehreren deutschen IT-Unternehmen zu einem erfolgreichen Start verholfen. Bekanntestes Beispiel hierfür ist wahrscheinlich das Online-Versandhaus Zalando.

Rocket Internet musste im vergangenen Jahr riesige Verluste hinnehmen. Insgesamt soll die Anzahl der Belegschaft sogar noch weiter sinken. Angeblich ist es das Ziel des Unternehmens, bis zum Ende des Jahres nur noch unter 100 Mitarbeiter zu beschäftigen.

Die Mitarbeiter würden, wo es sich irgendwie anböte, in Ventures verschoben. Am Freitag dementierte das Unternehmen gegenüber verschiedenen Medien die Entlassungen. Es seien keine Entlassungen im genannten Umfang geplant. Weitere Stellungnahmen liegen derzeit nicht vor.

Rocket Internet will bisherige Strategie ändern

Laut Manager Magazin soll sich hinter diesem Kurs auch ein allgemeiner Strategiewechsel verbergen. Zum Börsengang habe das Unternehmen versucht, vor allem Unternehmen auszugründen, die es selbst gegründet hat. Inzwischen wolle sich das Samwer-Unternehmen aber vor allem darauf beschränken, in bereits bestehende Unternehmen zu investieren.

Rocket Internet (Bild: Rocket Internet)

Rocket Internet (Bild: Rocket Internet)

Vor knapp einem Jahr hatte das Unternehmen noch einen 420 Millionen Euro schweren Fonds für die Finanzierung von Start-ups aufgesetzt. Vor wenigen Tagen hatte United Internet eine Abschreibung aufgrund eines Investments in Rocket Internet bekannt gegeben. Im Frühsommer hatte Samwer bei der Vorstellung der Jahreszahlen noch einmal betont, dass er Wachstum vor Profitabilität stellt. Damals äußerte die Hoffnung, dass das Geschäftsjahr 2015 den Höhepunkt bei den Verlusten markiere. Nach wie vor schreiben die meisten Investments des Inkubators rote Zahlen. Das wird aber in der Regel billigend in Kauf genommen: Schnelles Wachstum geht vor.

[Mit Material von Martin Schindler, Silicon.de]

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