Nutzlos und schädlich! Ehemaliger Firefox-Entwickler rät von Antiviren-Software ab

„Löscht eure Antivirus-Software“ – diesen für viele Nutzer ungewöhnlichen Ratschlag erteilt einer, der es wissen müsste: Robert O’Callahan, ehemaliger Entwickler bei Firefox. Der Experte ist sich sicher, dass Antiviren-Programme nicht nur nichts nützen, sondern auch erhebliche Sicherheitsrisiken darstellen.

„Antivirus-Software sind schrecklich“, schreibt O’Callahan in seinem Ende vergangener Woche veröffentlichten Blog. „Kauft keine Antivirus-Software und falls ihr bereits welche installiert habt, dann löscht sie wieder.“ Eine Ausnahme bildet für den ehemaligen Firefox-Entwickler der Virenschutz von Software-Hersteller Microsoft für sein Betriebssystem Windows.

Malware (Bild: Shutterstock/Blue Island

Malware (Bild: Shutterstock/Blue Island

Laut O’Callahan würden Antivirus-Software die Sicherheitsupdates der Browserhersteller blockieren. Zudem würden sie Sicherheitslücken verursachen, die von Schadprogrammen ausgenutzt werden könenn. Entwickler würden einen Großteil ihrer Zeit damit verbringen, von Virenschutz-Programmen verursachte Schäden zu lokalisieren und zu beheben, anstatt sich um die Verbesserung der Sicherheit zu kümmern.

O’Callahan steht mit seiner Kritik nicht alleine da. Auch Justin Schuh, der im Sicherheitsteam von Googles Browser Chrome arbeitet, hat kürzlich auf die vermeintliche Sicherheit von Anitvirus-Programmen hingewiesen. Diese seien nicht nur nutzlos, sondern auch gefährlich, schrieb er im Sommer vergangenen Jahres. Viele Menschen würden ihr Geld verschwenden für Sicherheitsprogramme, die nicht funktionieren.

Erzwungene Kooperation zwischen Entwicklern und Virenschutz-Anbietern

Hinzu komme das Problem, dass die Entwickler von Antivirus-Programmen nicht standardisierten Security Practices folgen. Das sei bei Microsoft anders. Die Windows-Virenschutz-Entwickler des Software-Herstellers seien zudem kompetenter als die Entwickler der Virenschutz-Anbieter. Die Emfehlung O’Callahan bezieht sich jedoch nur auf aktuelle Windows-Betriebssysteme. Ältere Versionen, er nennt Windows 7 und darunter, bräuchten wiederum ein Antivirus-Programm.

Für Entwickler sei es schwierig, das Problem anzusprechen, da sie von den Virenschutz-Herstellern abhängig seien, so O’Callahan. Deren Antiviren-Programme seien auf einer Vielzahl von Rechnen installiert und wenn ein Gerät einen Schaden habe, dann seien Entwickler im zuge der Problemlösung auf die Zusammenarbeit mit den Virenschutz-Anbietern angewiesen. Andernfalls würden die Nutzer denken, Ursache für das Problem sei ihr Produkt und nicht die Software der Virenschutz-Anbieter.

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