Verizon zahlt 350 Millionen US-Dollar weniger für Yahoo

Die Gerüchte in den vergangenen Tagen haben sich bestätigt. Verizon hat den Kaufpreis für das Kerngeschäft von Yahoo deutlich gedrückt. Wie das Nachrichtenmagazin Variety am heutigen 21. Februar 2017 unter Berufung auf beide Unternehmen berichtet, wird der größte US-amerikanische Telekommunikationskonzern für die Suchmachine, die E-Mail- und Messenger-Dienste des Internetpioniers sowie für den Bereich Online-Werbung 4,48 Milliarden US-Dollar zahlen. Das sind rund 350 Millionen Dollar weniger als ursprünglich anvisiert.

Yahoo

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Die Preissenkung ist unmittelbare Folge der Aufdeckung zweier massiver Hackerangriffe aus den Jahren 2014 und 2013. Bei der ersten Attacke waren die Daten von rund 500 Millionen Kunden gestohlen worden. Beim zweiten Vorfall waren mehr als eine Milliarde Konten betroffen. Sauer aufgestoßen war bei Verizon auch die Tatsache, dass Yahoo die Vorkommnisse während der bereits laufenden Übernahmeverhandlungen verschwiegen hatte. In den vergangenen Monaten war wiederholt berichtet worden, dass Verizon deswegen einen massiven Preisnachlass durchsetzen werde.

Verizon und Yahoo teilten sich Kosten für Hackerangriffe

Wie Variety weiter berichtet, werden die Übernahmeverhandlungen im Laufe des zweiten Quartals dieses Jahres abgeschlossen werden. Ferner heißt es, dass sich die beiden Unternehmen die Kosten für die Untersuchungen von Regierungsbehörden und Dritten im Zusammenhang der beiden Datendiebstähle teilen werden. Für mögliche Ansprüche seitens der Aktionäre oder Zahlungen an die Börsenaufsicht SEC will der Internetpionier allein die Verantwortung übernehmen.

Verizon will das Internetgeschäft des kriselnden Internet-Dinosauriers mit seiner Tochterfirma AOL verschmelzen. Die restlichen Unternehmensteile werden unter „Altaba“ firmieren. Der Name soll eine Zusammensetzung aus den Begriffen „alternative“ und „Alibaba“ sein. An dem chinesischen Online-Händler Alibaba ist Yahoo mit 15 Prozent beteiligt. Dabei wird es sich nicht mehr um ein Internetunternehmen handeln. Der Schwerpunkt des Konzerns wird vielmehr im Bereich Investment liegen. Yahoo-Chefin Marissa Mayer sowie weitere Führungskräfte im Verwaltungsrat von Yahoo, darunter Unternehmensgründer David Filo, werden den Konzern nach dem Abschluss der Übernahmeverhandlungen wohl verlassen.

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