Der angeschlagene Internetkonzern Yahoo hat sich kurz vor der Übernahme seines Kerngeschäfts durch den US-Telekommunikationskonzern Verizon wirtschaftlich noch einmal erholt. Im ersten Quartal dieses Jahres, dem letzten eigenständigen, hat das Unternehmen seinen Umsatz deutlich steigern können.
Laut dem gestern veröffentlichten Quartalsbericht erzielte Yahoo von Anfang Januar bis Ende März einen Umsatz von 1,3 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro). Das ist ein Anstieg um 22 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres. Als Gewinn kann der Internetpionier 99 Millionen Dollar verbuchen. Im letzten Jahr sah das noch ganz anders aus. Da war Yahoo mit 99 Millionen Dollar in der Kreide.
Damit sind die Quartalszahlen weit besser ausgefallen, als von Analysten vorausgesagt. Auf den Aktienkurs wirkte sich die gute Nachricht indes kaum aus. Der Kaufpreis für eine Yahoo-Aktie liegt aktuell bei rund 47,5 Dollar. Die Indifferenz der Anleger ist kurz vor der Abwicklung des Übernahmedeals zwischen Verizon und Yahoo verständlich. Die Übernahme soll bis Juni dieses Jahres abgeschlossen sein.
Marissa Mayer – Abschied mit erhobenem Haupt?
Yahoo sei entschlossen, bis zur Übernahme durch Verizon „einen starken Abschluss“ zu erzielen und bemühe sich „um eine bestmögliche Integration“ beim Telekomkonzern, erklärte die Noch-Chefin Marissa Mayer in einer Pressemitteilung. Die Unternehmerin war 2012 von Google zu Yahoo gewechselt, um den angeschlagenen Konzern aus der Krise zu holen. Gelungen ist ihr dies trotz diverser Umstrukturierungen und Produktzukäufe nicht.
Der Übernahme Yahoos durch Verizon war im Juli vergangenen Jahres vereinbart worden. Das Webgeschäft des Internet-Urgesteins sollte ursprünglich für 4,8 Milliarden US-Dollar an den Telekomkonzern gehen. Nach Bekanntwerden zweier massiver Hackerangriffe auf den Internetkonzern drückte Verizon den Kaufpreis auf 4,48 Millionen Dollar. Das Unternehmen will das Webgeschäft von Yahoo mit dem von AOL zu einer Dachgesellschaft namens Oath zusammenschließen. Die übriggebliebenen Unternehmensteile von Yahoo sollen unter dem neuen Firmennamen „Altaba“ weiterbestehen. Der Name setzt sich aus den Begriffen „alternative“ und „Alibaba“ zusammen. Darin sind die Beteiligungen Yahoos an dem chinesischen Konzern Alibaba und Yahoo Japan zusammengefasst.
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