Die Internetkriminalität ist in Deutschland immer mehr auf dem Vormarsch. Das geht aus der heute vorgelegten Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes hervor. Demnach hat die Polizei im vergangenen Jahr 82.649 Online-Verbrechen registriert, was einem Anstieg um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Ein Großteil der registrierten Fälle von Cyberkriminalität ereignet sich im Kontext des Internethandels, wo es immer wieder zu Missbrauch im Verhältnis zwischen Verkäufer und Käufer kommt. Aber auch Identitätsbetrugsfälle, in denen sich die Täter durch das Zulegen einer anderen Identität Vorteile verschaffen, haben zugenommen.
Besonders beliebt ist bei Cyberkriminellen ist der Betrug durch sogenannte Phishing-Emails, mit denen sie an die Daten ihrer Opfer gelangen. Laut der Polizei war es im vergangenen Jahr 10.638 Mal zu dieser Art von Missbrauch gekommen. Immer wieder kommt es auch zu Computersabotage mittels Ransomware, womit Hacker die Computer von Unternehmen oder Privatpersonen sperren und erst nach Zahlung eines Lösegelds wieder freigegeben. Letztes Jahr wurden 4.422 Fälle registriert.
Dunkelzimmer fällt weit höher aus
Die in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik enthaltenen Daten stützen sich auf Taten, die zur Anzeige gebracht wurden. Die Dunkelziffer der Internetkriminalität ist viel höher. Laut dem Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) werden rund 90 Prozent aller entsprechenden Taten nicht angezeigt.
Bei den angezeigten Online-Verbrechen aber verzeichnet die Polizei einen Anstieg der Aufklärungsquote. Laut der Kriminalitätsstatistik wurden letztes Jahr 38,7 Prozent aller zur Anzeige gebrachten Online-Verbrechen aufgeklärt. Im Jahr zuvor waren es noch 32,8 Prozent.
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