US-Präsident Donald Trump treibt bekanntlich seit geraumer Zeit sein Unwesen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, wo er schon mal gerne sein politisches Programm vorstellt, seine Meinung über Kollegen und historische Ereignisse kundtut oder seine fragwürdigen Ansichten zu den relevanten Fragen unserer Zeit zwitschert. Dem Ansehen der Plattform gereicht das populistische Gebaren Trumps nicht gerade zum Vorteil – möchte man meinen. Mag sein, daran ändern will Twitter jedoch nichts. Mehr noch, das Unternehmen begrüßt den Mitteilungseifer des Präsidenten und wünscht sich, dass auch andere einflussreiche Staatsmänner und –frauen es ihm nachtun. Der Grund? Der dürfte doch auf der Hand liegen. Es geht um Quote und damit das liebe Geld.
Denn so umstritten Trumps Äußerungen auf Twitter auch sein mögen, üben sie trotzdem oder gerade deswegen eine enorme Anziehungskraft auf die Nutzer des Dienstes aus. Denn eines steht fest: Seitdem Trump Twitter als Plattform für seine Politik und Anschauung benutzt, steht auch die Kurznachrichten-Plattform im Fokus der weltweiten Aufmerksamkeit. Das sehen die Verantwortlichen in den Chefetagen des Konzerns gern. Ihr Wunsch daher: Auch andere Politiker mögen sich doch bitte auf Twitter äußern.

Donald Trump bei einer Rede auf der Conservative Political Action Conference 2015 in Washington (Bild: Gage Skidmore)
„Wir fänden es großartig, wenn jeder Führer der Welt Twitter als primäre Plattform benutzen würde, auf der sie ihre Wähler ansprechen“, sagte Anthony Noto, leitender Geschäftsführer von Twitter Inc. in einem Fernsehinterview mit dem Finanznachrichtendienst Bloomberg. „Je öfter das passiert, je mehr können wir zeigen, was auf der Welt vor sich geht“, so der Unternehmer.
Twitter freut sich über Nutzeranstieg
Das Fünkchen Idealismus, das in der letzten Äußerung aufscheint, verdeckt allerdings nur notdürftig die pragmatische Seite dieses Wunsches. Denn Trumps Twitter-Tätigkeit dürfte mit ein Grund sein, dass der Dienst zuletzt einen enormen Kundenzulauf erfahren hat. Laut dem vor wenigen Tagen vorgelegten Quartalsbericht hat Twitter in den ersten drei Monaten dieses Jahres rund neun Millionen neue aktive Nutzer gewinnen können – ein Anstieg um 14 Prozent. Insgesamt zählt die Plattform 328 Millionen aktive Nutzer. Twitter verdankt den Erfolg laut eigenen Statements Umstrukturierungsmaßnahmen, die den Kurznachrichtendienst nutzerfreundlicher gemacht haben sollen. Vielleicht sollte der Konzern aber auch ins Weiße Haus eine freundliche Grußkarte schicken.
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