Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, in dessen Ressort auch die digitale Infrastruktur fällt, will nach der WannaCry-Attacke das IT-Sicherheitsgesetz verschärfen. Vor allem gilt es „kritische“ und für die Allgemeinheit wichtige Infrastrukturen zu schützen, erklärte der CSU-Politiker.
„Für die Sicherung unseres Gemeinwesens ist es unerlässlich, das IT-Sicherheitsniveau bei den kritischen Infrastrukturen zu erhöhen, sagte Dobrindt“ in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse. Das betrifft die Energie- und Wasserversorgung genauso wie Verkehrsinfrastruktur oder das Gesundheits- und Finanzwesen.“
Die Bedrohungslage müsse permanent beobachtet und die Sicherheitsarchitektur ständig weiterentwickelt werden, so Dobrindt weiter. Ferner bringt der Politiker die Idee einer Meldepflicht im Fall einer Gefahrensituation ins Spiel. „Dabei ist wichtig, dass bei IT-Störungen zwingend die Ereignisse an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gemeldet werden, um daraus Schlüsse zu ziehen und im Zweifel Gegenmaßnahmen zu entwickeln“, so der Minister. „Dazu müssen im IT-Sicherheitsgesetz die Vorkehrungen getroffen werden. Jedem muss klar sein, gerade auch eine Gigabit-Gesellschaft wird digital verwundbar sein.“
Auch Lars Klingbeil, IT-Experte der SPD, fordert gesetzliche Konsequenzen aus dem weltweiten Cyberangriff vom Wochenende. Die Attacke durch die Ransomware WannaCry sieht der Politiker als „nächsten Warnschuss“. „Wir sollten die Produkthaftung ausweiten, um Hersteller zu regelmäßigen Updates und Produkten mit erhöhter Sicherheit zu zwingen“, sagte Klingbeil der Rheinischen Post.
WannaCry legt hunderttausende Rechner lahm
Die Ransomware WannaCry hatte seit vergangenem Freitag Hunderttausende Windows-Rechner befallen. Sie nutzt eine Sicherheitslücke im Betriebssystem aus, sucht im Netzwerk nach weiteren Computern und befällt auch diese. Bei den betroffenen Systemen handelt es sich meistens um Windows-XP-Rechner, dessen Support Microsoft 2014 eingestellt hatte. Inzwischen hat der Hersteller für Windows XP, Windows Server 2003 und Windows 8 ein Sicherheitsupdate veröffentlicht, um damit die Ausbreitung von WannaCrypt zu vermindern. Aktuelle Windows-Betriebssysteme sind laut Microsoft nicht von der Schwachstelle betroffen.
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