Held hinter Gittern: WannaCry-Retter wurde verhaftet

Im Mai dieses Jahres wurde Marcus Hutchins noch als der große Held des Internets gefeiert. Der Grund: Der junge IT-Spezialist konnte die WannaCry-Attacke stoppen, die hunderttausende PC weltweit lahmlegte. Doch nun kommt für den Retter der tiefe Fall. Der 23-Jährige wurde verhaftet, weil er im Verdacht steht, selbst eine Schadsoftware programmiert und in Umlauf gebracht zu haben.

Wie das US-Justizministerium erklärte, wurde Hutchins am Mittwoch in Las Vegas festgenommen. Er hatte sich gerade auf dem Heimweg von den Sicherheitskonferenzen Defcon und Black Hat befunden. Die Veranstaltungen ziehen jedes Jahr nicht nur tausende IT-Spezialisten auch, auch illegal agierende Hacker suchen sie gerne auf.

Hacker (Bild: Shutterstock

Hacker (Bild: Shutterstock

Laut der Anklageschrift hat Hutchins die 2014 und 2015 aktiv gewesene Schadsoftware „Kronos“ entwickelt und verbreitet. Mit dem Programm konnten die Login-Daten von Online-Banking-Daten ausgespäht werden. Dazu wurden die Kunden auf eine gefälschte Webseite geleitet, die der ihrer Bank zum Verwechseln ähnlich sieht.

Hutchins hatte einen Helfer

Während Hutchins die Software geschrieben habe, soll sie von einem Komplizen im Internet für 3000 Dollar zum Kauf angeboten worden sei, heißt es weiter. Der Helfer taucht ebenfalls in der Anklageschrift auf, wie der Name Hutchins ist auch seiner geschwärzt.

Die WannaCry-Attacke ist der bislang größte Angriff mit Erpressersoftware. Die Schadsoftware hatte rund 300.000 Rechner in 150 Ländern befallen. Durch sie wurden die Daten auf den Rechnern verschlüsselt, um erst nach Zahlung eines Lösegeldes wieder freigegeben zu werden. Wer hinter WannaCry steckt, ist noch immer nicht geklärt. Wenige Tage nach Ausbruch war Hutchins‘ Name in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Der junge IT-Experte, der zunächst unter dem Pseudonym „Malwaretech“ bekannt war, soll laut eigenen Aussagen die Lösung des Problems zufällig entdeckt haben.

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