Yahoo verklagt Mozilla wegen Vertragsverletzung. Und was macht der Browser-Entwickler? Er klagt zurück. Denn er glaubt, vertragsgemäß gehandelt zu haben. Außerdem fordert er vom Internetunternehmen Zahlungen in Millionenhöhe.
Worum geht es? Mit dem der neuen Version des Browsers Firefox Quantum hat Mozilla – zumindest in den USA, Hongkong und Taiwan – nicht mehr die Suchmaschine von Yahoo standartmäßig vorinstalliert. Das will der Internetpionier nicht widerstandlos hinnehmen. Er sieht darin einen Vertragsbruch.
Mozilla sieht das anders. In einem gestern veröffentlichten Blog ließ der Browser-Hersteller durch seine Rechtsabteilungschefin Denelle Dixon mitteilen, dass Mozilla von seinem Recht gebraucht gemacht habe, den Vertrag zu kündigen. Der Firefox-Hersteller nennt als Begründung mehrere Faktoren, unter anderem das „Wohlergehen der Firma“, die Gewährleistung der Qualität von Suchmaschinen und ein breiteres Nutzerangebot.
Außerdem verweist Mozilla auf die im Vertrag festgehaltene Ausstiegsklausel. Durch die hatte sich der Browser-Entwickler das Recht gesichert, den Vertrag in dem Fall kündigen zu dürfen, wenn Yahoo verkauft werde. Das war vergangenes Jahr tatsächlich eingetreten, als das Internetunternehmen vom US-Telekommunikationskonzern Verizon übernommen und zusammen mit AOL unter die Dachgesellschaft Oath zusammengeführt wurde.
Was will Mozilla?
Das erklärt aber noch nicht die Gegenklage. Was will der Firefox-Entwickler von Yahoo? Geld, was sonst? Mozilla pocht auf das Recht, von Yahoo trotz der Suchmaschinen-Blockade weiterhin bezahlt zu werden. Denn auch das war im Vertrag unter der einstigen Yahoo-Chefin Marissa Mayer festgelegt worden: Dass der Internetkonzern dem Firefox-Macher selbst im Falle einer Vertragskündigung bis 2019 jährlich 375 Millionen US-Dollar zahlen muss.
Yahoo war seit 2014 unter anderem in den USA (nicht in Europa) die vorinstallierte Standardsuchmaschine in Firefox. Mit dem Release von Quantum setzt Mozilla wieder auf Google.
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