Millionen und Milliarden: Netflix steigert Nutzerzahl, Umsatz und Gewinn deutlich

Netflix schwimmt weiter auf der Erfolgswelle. Laut seinem just vorgelegten Bericht für das abgelaufene Quartal 2017 konnte der Streaming-Dienst sowohl die Anzahl seiner zahlenden Nutzer als auch Einnahmen und Gewinn deutlich steigern. Ob der Konzern den Erfolg aufrechterhalten kann, bleibt indes abzuwarten. Denn immer mehr Unternehmen drängen in den Markt für Film- und Serien-Streaming.

Laut dem Quartalsbericht konnte der Streaming-Dienst von Firmen-Mitgründer und -Chef Reed Hastings den Umsatz im vergangenen Vierteljahr auf 3,29 Milliarden US-Dollar steigern. Das entspricht einem Anstieg um 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Noch besser sieht die Bilanz beim Profit aus. Diesen konnte das Unternehmen fast verdreifachen und zwar von 66,7 auf ganze 185, 5 Millionen Dollar. Im Abgelaufenen Geschäftsjahr verdiente Netflix rund 559 Millionen Dollar – auch das ist fast drei Mal so viel wie im Vorjahr.

Bild: Netflix

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Auch was die Nutzerzahlen angeht, beendete Netflix das letzte Vierteljahr 2017 mit einem neuen Hoch. Insgesamt hat der Streaming-Dienst 110,6 Millionen zahlende Nutzer. Das sind 8,3 Millionen Abonnenten mehr als noch im vorausgegangenen Quartal. Inklusive der rund sieben Millionen Test-Abonnenten sind es nun gut 118 Millionen Gesamtnutzer.

Den größten Nutzerzuwachs konnte der Streaming-Dienst außerhalb der USA verbuchen, nämlich insgesamt 6,4 Millionen zahlende Abonnenten. Das liegt auch daran, dass der US-Streaming-Markt nahezu gesättigt ist und Netflix daher verstärkt in ausländische Produktionen investiert. Für den deutschen Sprachraum ließ der Konzern etwa die Mystery-Serie „Dark“ drehen. Die Italiener sollte die Mafia-Serie „Suburra“ locken, während vornehmlich für Frankreich die mit Gérard Depardieu besetzte Politserie „Marseille“ gedacht ist.

Harte Zeiten für Netflix?

Vor dem Hintergrund dieser programmatischen Ausrichtung und dem stärkeren Fokus auf Eigenproduktionen stellt Netflix für das laufende Geschäftsjahr einen weiteren Zuwachs um knapp 6,4 Millionen Nutzer weltweit in Aussicht. Die Jahrestendenz: steigend. Ober das Wachstum allerdings langfristig anhalten wird, bleibt abzuwarten. Denn Netflix wird durch immer mehr und immer mächtiger wedende Konkurrenten unter Druck gesetzt.

Joel Edgerton und Will Smith in Netflix' "Bright"

Steigt Netflix‘ Erfolg durch mehr Eigenproduktionen wie dem Fantasy-Spektakel „Bright“? (Bild: Netflix)

Nicht nur aktuelle Mitwettbewerber bieten dem Unternehmen immer stärker Paroli. Amazon zum Beispiel hatte zuletzt angekündigt, mehr Geld in aufwändigere und publikumswirksamere Filme und Serien zu investieren. Ein „Herr der Ringe“-Franchise aus mehreren Serien befindet sich derzeit für den Streaming-Dienst Prime Video in der Mache. Hinzu kommen neue Konkurrenten, darunter viele Quereinsteiger. Google will seinen Videodienst YouTube weiter zu einer Plattform für Filme und Serien ausbauen. Außerdem forcieren Apple, der Mobilfunkkonzern At&T sowie soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter ihre Bemühungen, ins TV- und Filmgeschäft einzusteigen.

Der wohl größte Konkurrent wächst Netflix derzeit allerdings mit Disney heran. Der Mickey-Mouse-Konzern will 2019 einen eigenen Streaming-Dienst starten. Hier wird er neben eigenen Inhalten auch die Produktionen seiner Tochterunternehmen Pixar Animation, Lucasfilm, Marvel Studios und 20th Century Fox zeigen können. Im Zuge dieses Vorhabens hat Disney bereits die Lizenzpartnerschaft mit Netflix gekündigt. Das Wirtschaften wird für den Streaming-Dienst wird also nicht einfacher werden.

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