Amazon hat sein Online-Portal geschlossen, über das Film- und Serienaspiranten ihre Ideen einreichen konnten. Gründe nannte der E-Commercer nicht, die dürften allerdings auf der Hand liegen.
Das Tech-Portal Engadget und das Filmmagazin Variety haben über die Entscheidung Amazons berichtet. Demnach nimmt der Konzern seit dem 13. April keine Film- und Serien-Ideen mehr an. Das so genannte „Crowdsourced Script Program“ (Variety) soll zum 30. Juni 2018 auslaufen. Bis dahin wolle das Studio bereits eingereichte Manuskripte noch prüfen und „evaluieren“, so Variety.
Amazon nannte zwar keinen Grund für die Beendigung des Programms, in einer Stellungnahme lässt sich aber immerhin die Motivation erkennen. „Amazon erfindet sich immer wieder aufs Neue, deshalb suchen wir nach neuen Möglichkeiten, noch effizienter zu werden“, heißt es dort.
Wo Amazon schweigt, eröffnen sich Räume für Spekulationen. So sieht Variety in der programmatischen Neuausrichtung des E-Commercers hinsichtlich seiner Film-und Serienpolitik einen Grund für die Entscheidung. Der Konzern hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, in Zukunft weniger auf Nischen-Produktionen zu setzen, als stärker monumentale Projekte zu fördern. In der Seriensparte ist HBOs „Game of Thrones“ das große Vorbild. Dem aufwändigen Fantasy-Spektakel will Amazon unter anderem mit seinen „Herr der Ringe“-Plänen nacheifern. Geplant sind mehrere Staffeln und diverse Ableger.
Viele Ideen, magere Ausbeute
Ein weiterer Grund dürfte in der mageren Ausbeute liegen. So wurde von allen eingereichten Film- und Serien-Ideen bisher nur eine realisiert, wie Variety berichtet – und zwar die Kinderserie „Gortimer Gibbon – Mein Leben in der Normal Street“, die auf einer Idee von Serienneuling David Anaxagoras basiert. Bisher hat Amazon davon zwei Staffeln produziert.
Der E-Commercer hatte das Open Call Programm in 2010 ins Leben gerufen. Kreative aus der Film- und Fernsehbranche konnten darüber ihre Ideen einreichen. Die besten Konzepte hatten eine Chance, verfilmt zu werden. Am Entscheidungsprozess waren auch die Prime-Kunden beteiligt.
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