Online-Tools für Gutachten: Wie präzise ist eine Online-Bewertung?

Tools zur Online-Immobilienbewertung können sehr nützlich sein, wenn Sie Ihr Haus verkaufen, eine Hypothek aufnehmen oder Eigenkapital freisetzen möchten. Sie sind auch in der Anfangsphase des Verkaufs eines Hauses von Vorteil und dienen dazu, den Wert der Immobilie in einem ersten Schritt zu schätzen. Im Internet gibt es eine große Auswahl an Online-Bewertungstools. Eines der Hauptanliegen bei diesen Bewertungsinstrumenten ist jedoch ihre Genauigkeit.

Immobilienbewertung: Online-Tool, Gutachter oder Software? Bild: Pexels, Malte Luk

Wie funktionieren Online-Bewertungsprogramme?

Die Genauigkeit von Online-Bewertungsprogrammen lässt sich am besten beurteilen, wenn man sich ansieht, wie sie ihre Daten erfassen. Die meisten Online-Bewertungsprogramme stützen sich auf die im Internet verfügbaren Wohnungsmarktdaten, etwa aus einer Immobilienanzeige. Entsprechende Portale listen alle kürzlich verkauften Immobilien und deren Preise auf. Auch das Grundbuchamt bietet Informationen über die jüngsten Hausverkäufe und deren Preise. Diese Informationen werden verwendet, um den Wert von Immobilien in bestimmten Regionen und Orten zu schätzen.

Wie können Bewertungstools Hausbesitzern helfen?

Die Kenntnis der Preise ähnlicher Immobilien auf dem Markt ist sehr hilfreich, wenn Sie den Preis für Ihr Haus festlegen wollen. Online-Bewertungsprogramme nutzen auch Hauspreisindizes, die Daten über Hauspreissteigerungen liefern. Anhand dieser Daten können Sie abschätzen, um wie viel der Wert Ihrer Immobilie seit dem Bau oder Erwerb gestiegen ist – schließlich ist der Immobilienmarkt eine der unbeständigsten Branchen. Die Immobilienpreise ändern sich aufgrund verschiedener Faktoren laufend.

Bewertungstools im Internet können einen umfassenden Überblick über den lokalen Immobilienmarkt liefern. Sie verwenden Statistiken zu den durchschnittlichen Hauspreisen in Abhängigkeit von der Art der Immobilie. So können Sie den Durchschnittspreis eines bestimmten Hauses beispielsweise in Abhängigkeit von seiner Größe und Lage ermitteln. Manche Tools bietet auch einen Einblick in die durchschnittliche Zeit, die für den Verkauf einer Immobilie benötigt wird. Andere Tools ermöglichen es, ein bestimmtes Suchgebiet auszuwählen und sich über die Art der dort zum Verkauf stehenden Immobilien und deren Kosten zu informieren.

Wie genau sind Online-Bewertungsprogramme?

Bedenken Sie: Wenn Sie ein Online-Immobilienbewertungstool verwenden, kommunizieren Sie lediglich mit einem Computer, der auf der Grundlage, der ihm zur Verfügung stehenden Immobiliendaten automatisch eine Schätzung erstellt. Die Informationen, die Bewertungstools für ihre Schätzungen verwenden, umfassen aktuelle Zahlen zu Marktwertschwankungen für ähnliche Häuser und Wohnungen in der Gegend sowie Fakten wie die Anzahl der Zimmer und den Preis, für den Häuser in früheren Transaktionen verkauft wurden. Das Bewertungstool verarbeitet all diese Daten in kürzester Zeit und erstellt auf der Grundlage der Informationen in ihrer Datenbank eine Preisspanne, die es für das betreffende Objekt für angemessen hält.

Einige Online-Bewertungsprogramme stützen sich auf Daten, die von Immobilienmaklern in der Region gesammelt wurden, und die Informationen über die neuesten Trends bei Hausverkäufen und Preisen liefern können. Dies gilt vor allem dann, wenn der Nutzer die Angaben zu seinem Objekt über ein Online-Tool übermittelt und kein sofortiges Angebot erhält, sondern ein Immobilienmakler zunächst die Daten prüft und sich dann mit der von ihm errechneten Schätzung meldet.

Fehlende Individualität als Problem

Online-Bewertungsprogramme berechnen in der Regel keine geschätzten Preise für den Verkauf einer Immobile unter Berücksichtigung baulicher Veränderungen, die am Objekt vorgenommen wurden. Auch Veränderungen in der Nachbarschaft, auf die der Besitzer keinen Einfluss hat, wie z. B. Schwankungen in der Kriminalitätsrate, Ankündigungen neuer Bauvorhaben in der Gegend und eine Vielzahl anderer entscheidender Faktoren, werden nicht berücksichtigt, obwohl diese Elemente für die endgültige Bewertung von zentraler Bedeutung sind. Viele Portale weisen daher darauf hin, dass ihre Bewertungen gute Ausgangspunkte für eine Schätzung des potenziellen Verkaufspreises sind, persönliche Berechnungen von Sachverständigen und/oder Immobilienmaklern jedoch zu einer wesentlich genaueren Bewertung führen.

Wann ist es besser, eine persönliche Schätzung vorzunehmen bzw. vornehmen zu lassen?

Eine professionelle und individuelle Immobilienbewertung liefert meist einen viel genaueren Wert, besonders dann, wenn das Objekt eher ungewöhnlich ist und sich von den anderen Häusern in der Umgebung unterscheidet. Generell gilt: Je individueller, desto ungenauer wird die Schätzung per Online-Tool.

Tools im Internet liefern eine sehr allgemeine Schätzung, doch sie können eine nützliche Orientierungshilfe sein und einen Hinweis darauf geben, was die betreffende Immobilie wert ist. Sie sind außerdem schnell, einfach und bequem zu bedienen. Empfehlenswert ist es daher, zuerst eine Online-Schätzung vorzunehmen und dann später ein individuelles Gutachten in Auftrag zu geben.

Fazit

Bewertungsinstrumente sind sowohl für Verkäufer als auch für Hauskäufer von Vorteil. Bevor Sie Ihr Geld in eine Immobilie investieren oder ein Objekt in Ihrem Besitzt veräußern möchten, sollten Sie sich über das Preisniveau informieren. Die Informationen über die Preise von Objekten in Abhängigkeit von ihrer Lage, Größe und Ausstattung helfen Käufern, die beste Wahl zu treffen, und sichern Verkäufern den maximal möglichen Ertrag für ihr Objekt.

Zusätzlich zu den Online-Bewertungsinstrumenten sollte aber immer auch ein umfassendes Gutachten eines Sachverständigen in Auftrag gegeben werden – dieses wird alle strukturellen Belange und Probleme aufdecken, die sich auf den Wert der Immobilie auswirken.

 

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