Nun haben die EU-Staaten eine Richtlinie erlassen, die dies ändern soll – die Offenlegungspflicht zur Nachhaltigkeit. Mit ihr werden ab 2024 sukzessive immer mehr Firmen verpflichtet, den Grad ihres nachhaltigen Handelns öffentlich zu machen. Eine solche ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung betrifft alle Unternehmensbereiche. Auch die IT.
Der CO2-Footprint von Hardware
Auf den ersten Blick ist nicht sofort ersichtlich, welch wichtige Rolle die IT bei den von Wirtschaftsunternehmen verursachten CO2-Emissionen spielt. Da ist beispielweise der enorme Strombedarf von Rechenzentren. Daher sollen Rechenzentren nach dem Willen der Bundesregierung ab 2027 klimaneutral betrieben werden. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Ansätze, die in jedem Unternehmen umgesetzt werden können – und die zugleich Geld sparen. Die Nutzungsdauer von Computern, Servern und anderer Hardware zu verlängern, ist ein solcher Ansatz. Oft kommen diese Geräte nur drei oder vier Jahre zum Einsatz. Bedenkt man, dass ein Desktop PC von der Rohstoffgewinnung bis hin zu Recycling und Restmüllentsorgung Treibhausgase in Höhe von rund 700 Kilogramm CO2 verursacht, ist diese Praxis unverantwortlich.
Offenlegungspflicht zur Nachhaltigkeit kann Nutzungsdauer von Hardware verlängern
Es gibt einen Grund, warum gewerblich genutzte Computer, Notebooks & Co. eine so kurze Lebensdauer erfahren. Von ‚Software-bedingter Obsoleszenz‘ spricht man, wenn voll funktionstüchtige Hardware ausgetauscht wird, die noch keinerlei materialbedingte Schwächen aufweist. Größere Software-Upgrades machen das notwendig, weil sich die Systemanforderungen an die Geräte massiv erhöhen. Beispielsweise benötigt das Microsoft-Betriebssystem Windows 10 vierzigmal mehr Prozessorleistung, 250-mal mehr Arbeitsspeicher und 320-mal mehr Festplattenplatz als die Vorgänger-Version. Software-Upgrades zwingen somit in unnötig kurzen Abständen zu neuen Hardware-Käufen und die seltenen Erden, Schwermetalle und das Plastik in den ‚Altgeräten‘ landen damit frühzeitig auf dem Müll.
Wie kann die IT nachhaltig werden?
Mit dieser Erkenntnis gelangen Unternehmen schnell zu der Einsicht, dass der voreilige Austausch ihrer Hardware extrem klimaschädlich. Teuer ist er allemal. Lizenzoptimierung ist ein Weg aus der Software-bedingten Obsoleszenz. Hierbei wird die Arbeit eines jeden Büroangestellten genau unter die Lupe genommen. Wer benötigt tatsächlich die jeweils neueste Lizenz einer Software und für welche Mitarbeiter:in ist dies nicht der Fall? Letztere sind mit On-Premises-Versionen gleichwertig ausgestattet. Dass diese oft genügen, zeigen Kauflizenzen von Microsoft: Für sie stehen sechs bis zehn Jahre lang alle Sicherheits-Updates zur Verfügung. Ein Upgrade ist in dieser Zeit also nicht nötig – und damit auch keine neue Hardware.
Gespart werden kann beim Thema IT noch auf eine weitere Art: Durch den Verkauf älterer, im eigenen Unternehmen nicht mehr benötigter Software-Versionen. Damit refinanzieren Altbestände sogar noch anstehende IT-Projekte.
Dies bedeutet: bereits heute aktiv werden
Noch hat das Thema Nachhaltigkeit in der IT nicht die notwendige Präsenz und so versäumen es aktuell noch viele Firmenlenker die personellen Ressourcen und eine tragbare Nachhaltigkeitsstrategie aufzubauen. Spätestens ab 2024, wenn die Offenlegungspflicht zur Nachhaltigkeit in Kraft tritt, werden sie jedoch handeln müssen. Entweder, um selbst die Compliance-Vorgabe der EU zu erfüllen – oder aber, um den Vorgaben ihrer Großkunden zu genügen.
Einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit kann jedes Unternehmen leisten:
… bei der Wahl des Rechenzentrums auf dessen Energieeffizienz achten
…. das eigene Rechenzentrum auf Ökostrom auslegen
… nicht jedes Software-Upgrade mitgehen
… Hardware 6-10 Jahre lang nutzen
… auf gebrauchte Software umstellen
VENDOSOFT hat sich bereits frühzeitig mit der Thematik Nachhaltigkeit beschäftigt und berät Sie, wie auch Ihre IT einen wertvollen Beitrag zum verantwortungsvollen, zukunftsorientierten Handeln Ihres Unternehmens leisten kann.
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