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Philips Fidelio L1: Halboffener Over-the-Ear-Kopfhörer mit natürlichem Klang
von Gerald Strömer und Steve Guttenberg am , 18:07 Uhr
Der wunderschön gefertigte Philips Fidelio L1 ist ein das Ohr umschließender Kopfhörer für audiophile Musikliebhaber und klingt sowohl an portablen Audioquellen wie auch an heimischen HiFi-Systemen hervorragend.
Der Philips Fidelio L1 ist ein beeindruckender, großer Over-the-Ear-Kopfhörer mit massiven Aluminium- und Lederelementen, der gewichtig in der Hand liegt. Sein wunderschöner, gut ausbalancierter Klang, die hervorragende Fertigungsqualität, die haltbaren Metallelemente und das markante Aussehen machen ihn zu einem exzellenten Allround-Kopfhörer, der audiophile Nutzer nicht enttäuschen wird.
Der Philips Fidelio L1 [1] wird vom Hersteller mit einem Listenpreis von 279 Euro geführt. Wer aber derzeit bei Philips selbst zuschlägt, bekommt ihn mit einem Rabatt von 10 Prozent für 249,99 Euro; der Versand ist kostenlos. Ein schlechtes Angebot ist das nicht, denn deutsche Preisvergleichsdienste führen ihn auch mit mindestens 239 Euro – zuzüglich Versand.
Design und Ausstattung
Ob ein Produkt gefällt oder nicht, ist immer eine Frage des Geschmacks. Aber der markante Look des Fidelio L1 scheint ein universelle Anziehungskraft zu haben. Während konkurrierende Kopfhörer wie der Monster Beats by Dr. Dre [2] in der Regel Kunststoffelemente verbauen, setzt Philips beim Fidelio L1s auf Aluminiumteile, die die Haltbarkeit und Stabilität des Kopfhörers ohne große Gewichtszunahme enorm verbessern.
Obwohl die Ohrenschalen und das Kopfband aus dicken Metallelementen bestehen, bleibt der Fidelio L1 dank der Polsterung des Kopfbands und ihrer aus echtem Leder bestehenden Umhüllung auch nach längeren Tragezeiten komfortabel. Die Ohrstücke aus Memory-Schaum sorgen für einen dichten Abschluss, was die Basswahrnehmung verbessert, lassen dank dem halboffenen Design aber mehr Umgebungsgeräusche durch als komplett geschlossene Kopfhörer.
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Philips hat den Anpressdruck des Fidelio L1 so gut hinbekommen, dass man ihn auch über längere Zeiträume komfortabel tragen kann.
Die drehbar gelagerten Ohrstücke passen sich mit der Zeit an die Kopfform an. Außerdem bekommt Philips den Anpressdruck genau richtig hin, so dass der Kopfhörer vom Gefühl her sicher auf dem Kopf sitzt, ohne sich dabei aufzuheizen. Unter anderen Kopfhörermodellen wird es schon nach einigen Minuten unkomfortabel warm. Vom Tragekomfort her kann der Fidelio L1 daher richtig punkten, man wird seiner auch nach Stunden noch nicht überdrüssig.
Der Fidelio L1 ist ein 26-Ohm-Design mit vierzig Millimeter großen Treibern und Neodym-Magneten. Der linken Ohrmuschel entsprießt ein zehn Zentimeter langes Kabel mit Textilhülle, an das man dann eines der beiden knapp 110 Zentimeter langen mitgelieferten Kabel anschließen kann. Eines der beiden integriert ein Mikrofon und eine Apple [4]-kompatible Fernbedienung mit Lautstärkesteuerung; das andere ist ein ganz normales Lautsprecherkabel. Ansonsten wird noch ein 3,5-auf-6,3-mm-Klinke-Adapter und ein Reisebeutel mit Zugschnur mitgeliefert.
Dieser Beutel aus weichem, Velours-artigen Material verhindert zwar, dass der Kopfhörer im Gepäck – oder im Regal – mit Staub und Schmutz in Berührung kommt, bietet aber keinen Schutz vor physischen Belastungen. Man sollte also vorsichtig agieren, wenn man den Fidelio L1 im Reisegepäck verstaut.
Performance
Der Fidelio L1 harmonisiert sehr gut mit praktisch jeder Art Musik – aber das sollte man von einem 250 Euro teuren Kopfhörer ja auch erwarten können. Der Kopfhörer hat einen süßen, sehr gut ausbalancierten Sound und eine milde Fülle, die besonders bei akustischer Musik sehr attraktiv ist. Die natürlich Stereoabbildung hat nichts von der leeren Balance, die vielen geschlossenen Kopfhörern eigen ist.
Um die tonale Balance des Philips-Kopfhörers einmal in Relation zu stellen, testen wir ihn im direkten Vergleich mit dem Over-the-Ear-Kopfhörer Bowers & Wilkins‘ P5 [5] und dem „Fandango“-Album von ZZ Top. Beide Kopfhörer kommen problemlos mit harter Rockmusik klar und klingen auch bei hohen Lautstärken großartig. Aber der Fidelio L1 klingt offener, detaillierter und bietet einen reicheren Bass als der P5, was der Musik so mehr Kraft gibt.
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Dank der halboffenen Konstruktion ist man nicht völlig von der Umwelt abgeschnitten.
Die orchestrale Musik von Abel Korzeniowskis Soundtrack für „A Single Man“ klingt mit dem Fidelio L1 geräumig und weit, während der P5 eine engere Perspektive bietet. Was von beiden nun näher am Original liegt, können wir nicht sagen. Aber die Klarheit und Natürlichkeit des Fidelio L1 ist jedenfalls unauslöschlich.
Die bis zu diesem Punkt erzielten Höreindrücke resultieren aus der Verbindung des Fidelio L1 mit einem einfachen iPod Classic. Als nächstes schließen wir den Kopfhörer an den FiiO E17 [7] an, einen Digital-zu-Analog-Konverter/Kopfhörerverstärker (ca. 150 Euro), der wiederum via USB mit einem Mac Mini verbunden ist. Diese Konstellation wertet den Sound noch einmal richtig auf und geht mit einer noch besseren Bassdefinition einher; auch die Leise-zu-Laut-Dynamik erfährt eine hörbare Verbesserung. Aber all dies ist keine Überraschung und war bisher immer so, wenn man von einer portablen Audioquelle zu einem guten Kopfhörerverstärker für den Heimeinsatz wechselt.
Auch beim Anschauen von Filmen profitiert der Fidelio L1 von seiner großen Soundstage: Nach nur wenigen Minuten des Zuhörens scheint der Sound direkt aus dem Fernseher zu kommen.
Fazit
Mit seiner Performance, seiner Fertigungsqualität und seinem Komfort platziert sich der Philips Fidelio L1 in den Top-Rängen der Full-Size-Kopfhörer. In seiner Preisklasse lässt er die meisten Konkurrenten in Sachen Klang und baulicher Perfektion weit hinter sich, so dass wir ihn für jeden empfehlen können, der seiner Audio-Hardware einen ordentlichen Boost spendieren will.
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URLs in this post:
[1] Philips Fidelio L1: http://www.philips-shop.de/store/catalog/kopfhoerer/kopfbuegel/fidelio/productdetail/L1_00_DE_SHOPPUB/DE/de
[2] Monster Beats by Dr. Dre: http://reviews.cnet.com/headphones/monster-beats-by-dr/4505-7877_7-33205806.html
[3] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41564380/philips_fidelio_l1_detail_01.jpg
[4] Apple: http://www.cnet.de/unternehmen/apple/
[5] Bowers & Wilkins‘ P5: https://www.cnet.de/tests/mp3/41530876/bowers_wilkins_p5_portabler_hifi_kopfhoerer_mit_ipod__und_iphone_steuerung.htm
[6] Image: https://www.cnet.de/i/story_media/41564380/philips_fidelio_l1_03.jpg
[7] FiiO E17: http://news.cnet.com/8301-13645_3-57381659-47/fiios-tiny-and-extraordinary-sounding-headphone-amplifiers/